Rhein-Pfalz Kreis Mehr Stellplätze statt Pflanzinsel

Ähnlich der Heppenheimer Straße (unser Foto) soll ab kommenden Jahr die Halbergstraße in Heuchelheim umgestaltet werden.
Ähnlich der Heppenheimer Straße (unser Foto) soll ab kommenden Jahr die Halbergstraße in Heuchelheim umgestaltet werden.

Die Ortsgemeinde Heuchelheim setzt ihr Straßenausbauprogramm fort. Nach dem Umbau der Heppenheimer Straße soll im kommenden Jahr die Halbergstraße saniert werden. Das mit den Ingenieurleistungen beauftragte Planungsbüro hat die Entwürfe am Montagabend dem Bauausschuss präsentiert. Im Januar soll ein noch mal überarbeitetes Konzept den Bürgern bei einer Anwohnerversammlung vorgestellt werden.

Der Ausbau der Heuchelheimer Straßen sorgt offenbar weiter für Unmut im Ort. Bereits bei der Vorstellung des Fünfjahresplans im August 2017 hatten viele Anwohner ihrem Ärger bei einer Bürgerversammlung Luft gemacht. Denn das Ausbauprogramm für die Jahre 2017 bis 2021 wird erstmals über wiederkehrende Beiträge finanziert. Im Juni 2017 hatte der Ortsgemeinderat beschlossen, die Ausbaukosten auf alle Heuchelheimer umzulegen. Jeder Baugrundstückseigentümer zahlt demnach einen Beitragssatz von 29 Cent je Quadratmeter gewichteter Fläche. Davon war im vergangenen Jahr zunächst die Heppenheimer Straße saniert worden. Im kommenden Jahr soll nun die Halbergstraße ausgebaut werden. Am Montagabend waren rund 15 Anwohner ins Bürgerhaus gekommen, um sich mit den Mitgliedern des Bauausschusses das Konzept des Planungsbüros anzuhören. Mehrere kritische Wortmeldungen seitens der Zuhörer ließ Ortsbürgermeister Frank Klingel (FWG) jedoch nicht zu und verwies auf eine Bürgerversammlung am 10. Januar, bei der die Anwohner Gelegenheit bekommen sollen, über das bis dahin überarbeitete Konzept zu diskutieren. Laut dem Konzept soll zusätzlich zur Halbergstraße auch gleich noch ein Teil der Offsteiner Straße ausgebaut werden. „Dafür werden wir 2020 nur die Planung für die Offsteiner Straße machen und keine weiteren Baumaßnahmen“, erläuterte der Ortsbürgermeister. Aufgrund der geringen Breite werde die Halbergstraße als Mischverkehrsfläche angelegt, in der es keine Trennung zwischen Gehweg und Fahrbahn geben wird, erläuterte Andreas Mangold vom Planungsbüro Piske. Eine Mittelrinne und Pflasterbausteine sollen Regenwasser in die Mitte der Straße lenken. Diese Mischverkehrsfläche solle zu einem verkehrsberuhigten Bereich werden. Sprich: Dort darf nur Schrittgeschwindigkeit gefahren werden. Genau an diesem Punkt echauffierte sich SPD-Fraktionssprecherin Petra Obermüller. Eine verkehrsberuhigte Zone sei für die Halbergstraße nie angedacht gewesen. „Tempo 30 reicht vollkommen. Wir können ja nicht den ganzen Ort mit sieben Stundenkilometern befahren“, lautete ihre Argumentation. Diesem Vorschlag könne sie nicht zustimmen. Anders sahen das hingegen die Freien Wähler. „Warum soll ich nicht darauf hinweisen, dass dort verkehrsberuhigt ist?“, meinte Franz-Albert Schulz (FWG). Das Konzept sieht laut Mangold alternierende Stellplätze vor. „Das wirkt ebenfalls verkehrsberuhigend“, führte Mangold aus. Eine Pflanzinsel in der Verlängerung zur Offsteiner Straße soll die Fahrbahn aufwerten. Denkbar sei hier auch das Aufstellen einer Bank zum Sitzen und Verweilen. Dieser Vorschlag wurde von den Ausschussmitgliedern ebenfalls kritisiert. Sowohl FWG als auch SPD würden statt einer Pflanzinsel lieber weitere Parkplätze sehen. Der weitere Fahrplan sieht vor, dass in den nächsten Wochen ein Termin mit den Versorgungsträger stattfindet. Nach der Anwohnerversammlung werde der Gemeinderat am 21. Januar einen Beschluss über den Ausbau fassen. Mangold schätzt, dass das Ausschreibungsverfahren Mitte Februar beginnen könnte, mit dem Baustart rechnet er im Mai. „Die Bauzeit wird bei vier bis fünf Monaten liegen“, meinte Mangold. Beim Umbau der Heppenheimer Straße sei man „weitestgehend“ im Plan geblieben. Ortsbürgermeister Frank Klingel bezifferte den Verzug hier auf rund vier Wochen.

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