Rhein-Pfalz Kreis Ludwigsplatz: Straßenbau teurer

Altrip. Der Ausbau der Straße Ludwigsplatz in Altrip verteuert sich gegenüber der Kostenschätzung um rund 51.000 Euro. Grund dafür sind vor allem Arbeiten, die unerwartet erforderlich wurden. Der Ortsgemeinderat hat die Mehrausgaben abgesegnet. Kritik kam von der FWG-Fraktion.

Ortsbürgermeister Jürgen Jacob zufolge mussten im nunmehr fünften Bauabschnitt zusätzliche Vorkehrungen zur Verkehrssicherheit getroffen werden, die im Leistungsverzeichnis nicht vorgesehen waren. Außerdem seien während der Arbeiten größere Asphalt- und Betonschichten zutage getreten, als das vor Projektbeginn eingeholte Bodengutachten hatte erwarten lassen. Der dritte Grund, warum sich der Ausbau der Straße verteuert: Die neue Asphaltschicht muss sonntags eingebaut werden, damit der Lieferverkehr zum Lidl-Markt nicht beeinträchtigt wird. Die Mannheimer Baufirma Sax & Klee habe der Gemeinde nachträglich angeboten, die zusätzlichen Arbeiten für gut 51.000 Euro zu erledigen. Der FWG-Fraktionsvorsitzende Uwe-Peter Schreiner räumte ein, dass gewisse Nachträge immer mal passieren können. Dass auf die Belange des Einkaufmarkts Rücksicht genommen werde, hielt er ebenfalls für in Ordnung. „Was mich aber ärgert ist, dass wir ständig für Bodengutachten bezahlen, die am Ende nichts wert sind. Das Geld könnten wir uns sparen“, kritisierte er. „Wir sind vom Gesetzgeber gehalten, vor solchen Bauprojekten ein Bodengutachten einzuholen, obwohl ich Ihnen Recht gebe, dass wir’s uns eigentlich sparen könnten“, kommentierte Jacob Schreiners Äußerungen. Tatsächlich stimmten die Ergebnisse der Gutachten nur selten mit den realen Begebenheiten überein. Richard Olf von der SPD bemängelte, dass allein die Sonntagsarbeit mit rund 16.000 Euro zu Buche schlage. Das ließe sich in Rücksprache mit Lidl sicher anders lösen, fand er. Soll heißen: Die Arbeiten könnten unter der Woche erfolgen, das Geschäft dann vorübergehend geschlossen werden. Zumal täglich nur ein Lkw von den Bauarbeiten betroffen sei. Dieser Aussage widersprach der Ortsbürgermeister. Es handle sich keineswegs nur um einen Lkw, mit dem der Markt beliefert werde. „Zudem bemühen wir uns in Gesprächen mit Lidl bereits um eine annehmbare Lösung“, sagte er. Zugleich gab Jacob zu bedenken, dass jede eventuelle vorübergehende Schließung des Lidl-Markts einen Umsatzverlust bedeute. Dieser und die Personalkosten würden dann der Gemeinde in Rechnung gestellt. Armin Grau (Grüne) regte an, die Waren an einem bestimmten Tag einfach früher anliefern zu lassen als sonst und damit vor Beginn der Straßenbauarbeiten. Darüber sollte mit Lidl verhandelt werden. FWG-Ratsmitglied Frank Darstein wollte daraufhin wissen, ob er dann beim Ausbau der Adriastraße im Naherholungsgebiet Blaue Adria ebenfalls Regress hätte fordern können. Diese sei zum Teil monatelang gesperrt gewesen. Das habe erstens nichts mit dem Thema zu tun, konterte Jacob. Zweitens sei Darsteins Hotel auf anderem Wege erreichbar gewesen. Beim Lidl-Markt sei genau das nicht der Fall. Schließlich bewilligte der Ortsgemeinderat die Mehrkosten bei fünf Gegenstimmen und drei Enthaltungen.

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