Rhein-Pfalz Kreis Lehr übernimmt FWG-Vorsitz

Die FWG in Großniedesheim hat einen neuen Vorsitzenden: Der 31-jährige Jugendpfleger Tobias Lehr wurde bei einer Mitgliederversammlung am Freitag zum Nachfolger von Stephan Daniv gewählt, der das Amt aus beruflichen Gründen nicht weiter ausüben wollte.

Als Fraktionssprecher im Gemeinderat gehört Daniv dem Vorstand der Wählergemeinschaft weiter an. So sieht es die Satzung des Vereins vor. In den Vorstand gewählt werden muss der Fraktionschef demnach nicht. Seinen Entschluss, die FWG-Führung nach fünf Jahren abzugeben, begründete Daniv, der für den Ludwigshafener Chemiekonzern BASF tätig ist, mit zeitlichen Problemen: „Mein Beruf ist mit vielen, oft auch kurzfristig angesetzten Auslandsreisen verbunden. Auf der Strecke bleiben dann meine repräsentativen Aufgaben als Vorsitzender sowie die Vorbereitung von Veranstaltungen.“ Daniv bezeichnete es als „richtigen Weg“, mit Tobias Lehr einen jungen Kommunalpolitiker in die Verantwortung zu nehmen. Bei der Kommunalwahl im Mai war Lehr als Ortsbürgermeister-Kandidat der Freien Wähler gegen Amtsinhaber Michael Walther (SPD) unterlegen, konnte als Neuling aber immerhin rund ein Drittel der Wählerstimmen sammeln. Seit dieser Legislaturperiode gehört der 31-Jährige dem Großniedesheimer Gemeinderat an. „Ich will weiter kommunalpolitische Verantwortung übernehmen“, sagte Lehr, der von 15 anwesenden Mitgliedern mit 14 Ja- und einer Neinstimme zum neuen FWG-Chef gewählt wurde. Ziel sei ein besseres Abschneiden bei der nächsten Wahl in fünf Jahren. „Den klaren Wahlsieg der SPD müssen wir anerkennen und jetzt daran arbeiten, die Leute für unsere Ziele und Werte stärker zu begeistern“, meinte Lehr. „Wir müssen mehr gestalten“, mahnte Dirk Hoff-Biederbeck an, der nach den Vorstandswahlen vom Zweiten zum Ersten Stellvertretenden Vorsitzenden aufrückte. „Mit Tobias Lehr haben wir ein Gesicht in der Bevölkerung.“ Während die FWG (vier Sitze) und die CDU (zwei) jeweils einen Platz im Dorfparlament verloren haben, legte die SPD beim letzten Urnengang von acht auf zehn Sitze zu. „Das hat die Situation grundlegend verändert, denn jetzt besteht für die Opposition keinerlei Chance mehr, ihre Ideen gegen die Sozialdemokraten durchzusetzen“, betonte Daniv. Ortsbürgermeister Michael Walther warf er vor, „wieder verstärkt Eilentscheidungen zu treffen, Informationen erst in allerletzter Minute an die Opposition weiterzugeben und uns so vor vollendete Tatsachen zu stellen“. Zugestimmt haben die FWG-Mitglieder einer Satzungsänderung, nach der die neue Kassiererin Sandra Boesz Überweisungen ohne Höchstgrenze (bisher 500 Euro) tätigen kann. Der Kassenstand betrug zum 22. Mai rund 1350 Euro, berichtete Daniv, der die nicht anwesende und aus dem Amt geschiedene Kassenwartin Simone Hug vertrat. Daniv sprach von einem „stabilen Mitgliederstand“. Derzeit seien es 34. Bei Gemeindeveranstaltungen stelle die FWG „sehr häufig die Mehrheit der Helfer. Darauf sind wir stolz.“ FWG-Veranstaltungen wie das Grillfest und Open-Air-Kino hätten sich als feste Bestandteile des Gemeindelebens etabliert. (gnk)

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