Rhein-Pfalz Kreis Kuchenklassiker im Kleinformat

Schifferstadt

. „Ihr könnt die Schlangen ruhig etwas dicker machen“, rät Weigl ihren beiden Helferinnen Helena und Saskia, die das rot eingefärbte Marzipan zu langen Schnüren rollen. Diese werden später zum Laserschwert für den aus den Star-Wars-Filmen bekannten Bösewicht Darth Vader. Dessen Konterfei liegt bereits in Schokolade gegossen auf dem Tisch bereit. Eine Eiswürfelform diente dabei als Hilfsmittel. „In die flüssige Schokolade kann man noch Koskosraspeln, Mandelsplitter oder Nüsse geben“, meint die 26-Jährige, die bei einem Urlaub in New York mit dem Cupcake-Virus infiziert wurde. Als sie dann auch noch bei einem Streifzug durch Wien einen Cupcake-Laden entdeckte, stand für die Schifferstadterin fest: „Das möchte ich auch machen.“ Der Gestalterin für visuelles Marketing liegt das Backen im Blut. Ihr Opa und zwei Onkel führten früher einmal eine Bäckerei in Schifferstadt. „Fürs Backen hat sich Josi schon früh interessiert“, berichtet ihre Mutter Birgitta. Da sei es nicht verwunderlich gewesen, dass ihre Tochter vor zwei Jahren mit dieser Idee für ein zweites berufliches Standbein kam. Omas Küche wurde kurzerhand zur Backstube, das Gewerbe angemeldet und Familie, Freunde und Bekannte als Probanden eingespannt. „Schließlich hat es einige Zeit gedauert, bis ich die Abstimmung der Zutaten verfeinert hatte“, erklärt Weigl. Im September 2012 war sie mit einem kleinen Stand beim Musikfestival „Rock die Burg“ auf der Hardenburg in Bad Dürkheim vertreten. Ihre Darth-Vader-Cupcakes waren der absolute Renner. „Das ist schon lustig, wenn große Rockertypen vor einem stehen, beim Anblick der Cupcakes voll ausflippen und sich als Süßschnuten entpuppen“, erzählt Weigl. Zwischen 200 und 400 Cupcakes bereitet sie für Präsentationen auf Märkten und Messen vor. „Die Nacht davor wird nie geschlafen“, meint die Schifferstadterin. Die Zeit in der Backstube hat für sie allerdings eine erholsame Wirkung. „Andere gehen nach der Arbeit zum Sport, ich backe. Das entspannt mich“, verrät sie. Ihr Sortiment richtet sich nach den Jahreszeiten: Bis März waren die kompakteren Wintersorten im Angebot, seit April stehen jetzt die fruchtigeren Cupcakes auf der Backliste. Bei ihren Kreationen geht Weigl weniger nach Rezept vor. Vielmehr lässt sie sich gerne inspirieren und probiert neue Varianten aus. Aktuell hat sie einige Kuchenklassiker wie Apfelkuchen, Schwarzwälder-Kirsch-Torte oder Russischen Zupfkuchen in Cupcakes umgewandelt. „Bei Kindern beliebt sind Naschereien mit Schokolade oder Cookies“, meint Weigl mit Blick auf Saskia und Helena, die mit einem Spachtel Nougatcreme auf den Cookie-Cupcakes verteilen. Anschließend wird die Haube mit Kekshälften und Smarties verziert – fertig sind die Eulen. „Süß“ und „Lecker“ sind die freudigen Kommentare der beiden Achtjährigen. Vorsichtig packen sie ihre Kreationen in Kartons. Jede Transportbox ist mit dem Logo der Firma der Schifferstadterin verziert. „Cupini ist eine Zusammensetzung aus Cup und Mini“, erklärt Weigl. Ihre Kunden könnten beim Cupcake-Genuss auch versuchen, ein Geheimnis zu lüften: „Ich benutze nicht, wie üblich, Buttercreme für die Verzierungen. Was ich verwende, wird nicht verraten, das muss jeder selbst herausfinden“, sagt Weigl mit einem verschmitzten Lächeln. (lai)

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