Rhein-Pfalz Kreis Kampf gegens Blech

Stoßstange an Stoßstange parken die Autos nicht nur in Großstädten. Auch in den engen Straßen von Gerolsheim sorgen die Blechlawinen für Verdruss. Abhilfe könnte ein Verkehrskonzept schaffen, meint die SPD-Fraktion. Der Gemeinderat ist am Dienstag ihrem Vorschlag einstimmig gefolgt. Mit der Verbandsgemeindeverwaltung soll ein Ingenieurbüro ein solches Konzept gefunden werden.

Als Hauptprobleme führte SPD-Fraktionschef Horst Piroth im Antrag seiner Partei die zunehmende Verkehrsdichte und die steigende Anzahl von Kraftfahrzeugen pro Haushalt an. „Hatte eine Familie früher ein Auto, sind es heute zwei oder vielleicht sogar drei“, sagte Piroth, der von einer Belästigung der Bürger „durch Verkehrslärm und eine angespannte Parkraumsituation in einem großen Teil Gerolsheims“ sprach. „Unsere Straßen sind zunehmend für Nutzfahrzeuge nicht mehr passierbar. Auch die Anfahrt der Feuerwehr wäre im Notfall oft nicht problemlos möglich“, betonte er. Ein Schwerpunkt sei die Hauptstraße mit ihrem hohen Verkehrsaufkommen. „Rücksichtsloses Parken führt zu Behinderungen des Durchgangsverkehrs“, berichtete Piroth. Davon betroffen sei auch die Gartenstraße. Weitere Probleme mit „wild abgestellten Fahrzeugen“ gebe es vor allem in den Gebieten Stichelgasse/Römerstraße, Hinter-/Untergasse, wo in den unübersichtlichen Kurven geparkt werde, in der Kirchenstraße sowie in der Straße An der Ziegelhütte und deren Nebenstraßen. Verschärft werde die angespannte Parksituation von Handwerksunternehmen, die ihre Nutzfahrzeuge nicht auf den Firmengrundstücken, sondern in den Seitenstraßen abstellten, meinte der SPD-Fraktionsvorsitzende. „Weil so viele Straßen betroffen sind, helfen punktuelle Maßnahmen wie Kontrollen durch das Ordnungsamt oder einzelne Parkverbote nicht mehr weiter“, befand Horst Piroth. „Das würde nur zur einer Verlagerung des Problems in benachbarte Straßen führen.“ Nötig sei ein „einheitliches Konzept für Gerolsheim, ähnlich der Dorferneuerung“. FWG und CDU schlossen sich dem Antrag der Sozialdemokraten an. „Es ist klar: Wir müssen etwas tun“, pflichtete Ortsbürgermeister Erich Weyer (FWG) bei. Die Gemeinde habe auch schon einiges unternommen, wie Dorfbegehungen mit Ordnungsamt und Polizei. Die Mehrheit der Bürger parke anständig. Das Problem seien „schwarze Schafe, die nicht in ihre Garagen fahren und die Autos einfach auf der Straße abstellen“. Dort stünden neben Firmenfahrzeugen auch Wohnmobile und Anhänger – und das über viele Tage und Wochen. In den meisten Fällen habe man jedoch keine rechtliche Handhabe, um gegen die Blechflut vorzugehen. „Wenn die Autos angemeldet sind und nicht im Park- oder Halteverbot stehen, können wir nichts machen, außer an die Vernunft der Leute zu appellieren“, verdeutlichte Weyer. Der Ortschef schlug vor, mithilfe der Verbandsgemeindeverwaltung ein Ingenieurbüro zu suchen, das Erfahrungen mit Verkehrskonzepten habe. „Wenn wir wissen, was die Ausarbeitung eines solchen Konzepts kosten wird, könnten wir im Januar in einer Bauausschusssitzung beraten, ob wir einen Auftrag erteilen.“ Bis dahin könnten die Fraktionen Ideen sammeln, wie dem wilden Parken beizukommen sei, oder weitere problematische Bereiche benennen. „Diese Informationen könnten wir den Ingenieuren dann an die Hand geben“, meinte Piroth. (gnk)

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