Rhein-Pfalz Kreis Internationale Politik wirkt auch im Kleinen

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BIRKENHEIDE. Beim Neujahrsempfang der Verbandsgemeinde Maxdorf im Dorfgemeinschaftshaus in Birkenheide hat Bürgermeisterin Marie-Luise Klein (SPD) am Dienstagabend aufgezeigt, wie internationale Politik bis in hiesige Gemeinden wirkt. Ausführlich würdigte sie das Engagement der Bürger in der Betreuung von Flüchtlingen und der Vereinsarbeit.

Als Hausherr begrüßte Birkenheides Bürgermeister Siegmund Hein (SPD) die Gäste. Er ermutigte alle, im neuen Jahr gemeinsam an Lösungen zu arbeiten und das zu tun, was möglich ist. Dies griff die Verbandsbürgermeisterin auf. 2015 sei das Jahr gewesen, in dem der Terror Europa heimgesucht habe – und just am Tag des Neujahrsempfangs fand der blutige Anschlag in Istanbul statt. Während in Maxdorf, wie im ganzen Land, ein wirtschaftlicher Aufschwung zu spüren sei, die Kommunen sich über steigende Steuereinnahmen freuen, seien anderswo ganze Staaten in Auflösung begriffen. Was zunächst wie zwei getrennte Welten ausgesehen habe, hänge aber doch zusammen. „Es war lange absehbar, dass aus den Krisen- und Kriegsgebieten eine Fluchtbewegung nach Europa einsetzen wird“, stellte Klein fest. Die Verbandsgemeinde habe schon früh versucht, sich darauf vorzubereiten, Wohnraum für Flüchtlinge gesucht und Immobilien erworben. Im Frühjahr habe die Verwaltung den Bürgern in einer Informationsveranstaltung über die Situation berichtet. Daraus sei das Netzwerk Hilfe entstanden. Bürger haben sich in Arbeitsgruppen organisiert und helfen nicht nur Flüchtlingen, sondern allen Bedürftigen in der Gemeinde. Klein dankte ausdrücklich denen, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen: „Die Verwaltung hätte es alleine nicht geschafft.“ Zugleich dankte sie auch den Verwaltungsmitarbeitern. Mit Blick auf die Flüchtlinge sagte Klein, dass Integration ein langer und schwieriger Prozess sei. Besonders bewährt habe sich in Maxdorf die persönliche Betreuung und das gegenseitige Kennenlernen von Flüchtlingen und ihren Nachbarn. Die Spielregeln des Zusammenlebens müssen klar sein – auf beiden Seiten, betonte Klein. Die Bürgermeisterin warnte davor, aus den Vorfällen in Köln falsche Schlüsse zu ziehen: Kriminelles Verhalten von Ausländern dürfe nicht zu pauschalen Vorurteilen gegenüber Flüchtlingen führen. „Was in Köln passiert ist, ist auch ein Schlag ins Gesicht der Flüchtlinge und der für die engagierten Helfer“, sagte Klein. Nicht ohne Stolz verkündete die Bürgermeisterin, dass aller Voraussicht nach für das Jahr 2014 die Haushalte der Ortsgemeinden und der Etat der Verbandsgemeinde positiv abschließen werden. Das habe es schon lange nicht mehr gegeben. Im vergangenen Jahr seien 919 Zuzüge und 702 Abgänge zu verzeichnen, unterm Strich also ein Bevölkerungswachstum von 217 Neubürgern. Eine Abordnung der Sternsinger wünschte allen Gottes Segen. Die diesjährige Sternsingeraktion habe in der Verbandsgemeinde Spenden von rund 20.000 Euro erbracht. Die musikalische Gestaltung des Abends besorgte die Gruppe „Two Generations“. Ute Nagleder aus Birkenheide wurde für ihr vielfältiges Engagement in der Kommunalpolitik und sozialen Belangen mit dem Ehrenbrief der Verbandsgemeinde geehrt. (ghx)

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