Böhl-Iggelheim Hungermarsch: 102.200 Euro für Dorf in Burundi gespendet

Die Kinder in Busiga in Burundi sollen künftig in einem Speisesaal essen können. Dieser ist ein Gebäude von vielen, die mit dem
Die Kinder in Busiga in Burundi sollen künftig in einem Speisesaal essen können. Dieser ist ein Gebäude von vielen, die mit dem Erlös vom Hungermarsch 2023 gebaut werden sollen.

102.200 Euro gehen nach Burundi und geben Hoffnung für die „Zukunft eines ganzen Dorfs“, so auch das Motto des Hungermarschs 2023. Diese Spende ist die zweithöchste, die seit Bestehen der Aktion in einem Jahr gesammelt wurde. Zur Freude der Projektleiter vor Ort, die mit dem Geldsegen viel vorhaben.

Bei der Scheckübergabe strahlten die Gesichter von Jürgen Burst vom begünstigten Kinderwerk Lima und der live aus Burundi zugeschalteten Partnern Venuste Ndavyisabira und Donathien Ndagjimana, sie vertraten Harvest International. Genau 101.867 Euro haben Spender, Sammler und Marschierer aus Böhl-Iggelheim, Dannstadt-Schauernheim, Haßloch, Hochdorf-Assenheim, Mutterstadt und Rödersheim-Gronau im vergangenen Jahr zusammengebracht. Ein Betrag, den Böhl-Iggelheims Bürgermeister Peter Christ (CDU) auf 102.200 Euro aufstockte. Das zeige, „was eine große Gemeinschaft leisten kann, von der kleinen Einzelspende bis zur großen Aktion“, sagte Burkhard Grüninger, der Kassenwart des Hungermarsch-Teams. Gesammelt wurde an runden Geburtstagen, Sponsorenläufen, Christbaumsammlungen oder bei Benefizkonzerten.

„Da gehen mir ganz viele Listen mit Dingen wie Mobiliar oder Nähmaschinen im Kopf herum – was jetzt noch alles möglich ist!“, freute sich Jürgen Burst. Mit seinem Kollegen Alexander Winkler blickte er auf das Hungermarsch-Jahr 2023 zurück. Ziel ist es, ein Dorfzentrum einzurichten mit einem Lager für die Ernte, einem Speisesaal für die Kinder, einer Vorschule, Räumen für Schüler und für die Berufsausbildung sowie mit einem Büro. Zudem soll eine Mauer zum Schutz im burundischen Dorf Busiga finanziert werden.

Mauer und Scheune sind erbaut

Mit der Aussicht auf den Hungermarsch-Erlös habe das Kinderwerk Lima in Burundi grünes Licht für den Baubeginn gegeben. Die Schutzmauer und die Scheune stehen bereits, dort konnte schon die aktuelle Kartoffelernte eingelagert werden. „Diese Unterstützung ist für die Menschen dort sehr wichtig, es gibt ihnen Hoffnung. Sie wissen jetzt, dass es vorangeht“, bedankte sich Alexander Winkler bei den Organisatoren und Spendern des Hungermarschs. Laut des Nationalleiters von Harvest International in Burundi, Donathien Ndagjimana, sollen die Bauarbeiten ab März weitergehen. Er hofft, dass Ende Mai alles fertiggestellt ist.

Da nach dem Hungermarsch vor dem Hungermarsch ist, wurde auch das Projekt 2024 von Michelle Schwender und Torsten Braun vom Verein Keep Smiling aus Ludwigshafen vorgestellt. Seit zehn Jahren entwickelt dieser nach eigenen Angaben mit Partnern vor Ort Projekte im Bereich Bildung, Trinkwasserversorgung, Ernährung und Medizin. Im Ort Tschipaka im Kongo sollen Trinkwasserbrunnen gebohrt werden, da dort die Trinkwasserversorgung schwierig sei. Für die Bohrung und Inbetriebnahme eines Modellbrunnens hat der Verein bereits Ausrüstung bereitgestellt, weitere soll nun folgen.

Auf diesem Bauplatz soll das Dorfzentrums im Ort Busiga in Burundi entstehen.
Auf diesem Bauplatz soll das Dorfzentrums im Ort Busiga in Burundi entstehen.
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