Rhein-Pfalz Kreis Hilfe für Abhängige jetzt vor Ort

Limburgerhof. Eine ambulante Suchtberatung gibt es ab sofort als zusätzliches Angebot im Haus der Diakonie in Limburgerhof. In dem Eckhaus in der Feuerbachstraße 2 können Süchtige und deren Angehörige immer dienstags von 13 bis 16 Uhr Rat und Hilfe in der Sprechstunde bekommen. Möglich wurde das neue Angebot durch die Unterstützung des Rhein-Pfalz-Kreises.

Alkohol und Medikamente können zu Missbrauch und Abhängigkeit führen, aber es gibt auch Süchte, die nicht an Wirkstoffe gebunden sind, etwa zwanghafte Spielsucht. Diese drei Abhängigkeiten sind auch die hauptsächlichen Probleme der Klienten, die im Landkreis Suchtberatung in Anspruch nehmen, erklärte Ulrich Jung, Leiter der Fachstelle Sucht des Diakonischen Werkes. Bisher fand die Beratung ausschließlich in Ludwigshafen statt, jetzt wird eine Außenstelle in Limburgerhof eingerichtet. Ziel sei es, neben den bestehenden Angeboten der Suchtberatung in Ludwigshafen auch im Landkreis ein gut erreichbares, niederschwelliges Hilfsangebot einzurichten, sagte die Kreisbeigeordnete Rosemarie Patzelt (FWG) beim Pressegespräch im Haus der Diakonie. Der Standort Limburgerhof sei dafür besonders günstig: Der S-Bahnhof liegt kaum zwei Minuten Fußweg entfernt, außerdem seien das Haus und die vorhandenen Hilfsangebote schon bekannt. So gebe es weniger Berührungsängste, wenn Klienten zusätzlich Suchtberatung wahrnehmen wollen. Das Diakonische Werk hätte aber das zusätzliche Angebot alleine nicht stemmen können, sagte Achim Hoffmann, der Referent des Diakonischen Werkes der Pfalz. Sogar der Fortbestand der seit über 50 Jahren in Ludwigshafen bestehenden Suchtberatung sei diskutiert worden. Deshalb habe der Kreis seinen Anteil an der Finanzierung der Suchtberatung der Diakonie verdoppelt, erklärte Patzelt. 20.000 Euro habe der Kreis dafür bereitgestellt, weitere Anteile übernehmen die kreisfreien Städte Frankenthal, Ludwigshafen und Speyer. Wie hoch der konkrete jährliche Zuschuss sein wird, richte sich jeweils nach den Fallzahlen. Bisher gebe es im Haus der Diakonie in der Feuerbachstraße schon ein breitgefächertes Angebot, das von der allgemeinen Lebens- und Sozialberatung über Schwangeren- und Schwangerschaftskonflikt-Beratung bis hin zur Schuldnerberatung reicht. Auch Erholungsangebote für Familien sind im Programm. „Da wir hier schon bekannt sind, ist es kein großer Schritt, ein weiteres Angebot zu etablieren“, sagt Sozialarbeiterin Ulrike Kamb, die ihre Tätigkeit in Limburgerhof jetzt mit einer Dreiviertel-Stelle fortsetzt. Die Beratung steht kostenlos und anonym zur Verfügung. Um die Angebote zur Suchthilfe auszubauen, will das Diakonische Werk die Gründung einer Selbsthilfegruppe unterstützen. Hier fehle ein Angebot, seit das Blaue Kreuz die Gruppe in Schifferstadt aufgelöst hat.

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