Rhein-Pfalz Kreis Gegen haufenweise Ärger

Hundehaufen sind ein Ärgernis. Vor allem, wenn die Besitzer der Vierbeiner sie einfach auf dem Gehweg liegen lassen. Dem Problem möchte der Dannstadt-Schauernheimer Ortsgemeinderat nun mit Hundekotstationen entgegenwirken. Sie sollen an vier Standorten aufgestellt werden, an denen die Verschmutzung besonders schlimm ist.

Dannstadt-Schauernheim. Das Thema wurde bereits im April 2013 im Ausschuss behandelt, der sich damals jedoch dagegen entschieden hatte, Hundetoiletten anzuschaffen. Der Plan: an die Hundehalter zu appellieren, die Geschäfte ihrer Tiere einzusammeln. Entsprechende Aufrufe, etwa im Amtsblatt der Verbandsgemeinde, erzielten jedoch nicht die erhoffte Wirkung. Im vergangenen Juni regten nun die örtlichen Landwirte an, die Hundekotentsorgung zu organisieren. Selbst eine Hundebesitzerin, die sogar eine Unterschriftenliste einreichte, regte an, Hundetoiletten aufzustellen. Der Plan: Die Stationen sollten dort aufgestellt werden, wo viele Menschen mit ihren Vierbeinern spazieren gehen. In den beiden anderen Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde, Hochdorf-Assenheim und Rödersheim-Gronau, gibt es solche Stationen schon. „Ich habe von dort positive Rückmeldung bekommen“, sagte Ortsbürgermeister Bernd Fey (CDU) in der Sitzung am Dienstag. Der Ratsbeschlussvorlage zufolge sollen die Hundekotstationen allesamt am Ortsrand aufgestellt werden: in Verlängerung der Haardtstraße, beim Steinweg, beim Falkenweg und beim Schauernheimer Friedhof in Verlängerung der Hintergasse. Die erforderlichen Mittel von 2800 Euro werden außerplanmäßig im Haushalt der Gemeinde bereitgestellt. Dazu kommen laut Bauamtsleiter Bernd Ziegler jährliche Unterhaltungskosten von zirka 2700 Euro. „Wir nehmen immer die Landwirte in die Pflicht, die Straßen sauber zu halten. Umgekehrt möchten sie zurecht, dass wir unser Möglichstes tun, damit keine Hunde auf den Gemüsefeldern herumlaufen“, sagte der Ortsbürgermeister. Hygiene auf Feldwegen und Äckern seien einzuhalten, da die landwirtschaftlichen Betriebe zertifiziert seien und bestimmte Standards zu erfüllen hätten. Arnold: „Es geht auch darum, guten Willen zu zeigen.“ In der Diskussion im Rat sagte SPD-Fraktionsvorsitzender Uwe Schölles, dass er es gut finde, dass inzwischen Erfahrungen über die Nutzung solcher Stationen andernorts vorliegen. Ihn beschäftige allerdings die Frage, ob es bei der Leerung Schwierigkeiten gebe. Dazu teilte Fey mit, die Aufgabe sei zwar unangenehm für die Mitarbeiter des Bauhofs, Probleme seien ihm aber nicht bekannt. Willi Kuß (SPD) zweifelte am Sinn der Aktion. Solche Stationen würden nur von den Hundebesitzern genutzt, die ohnehin die Hinterlassenschaften ihrer Lieblinge aufsammelten. Hier habe die Gemeinde auch eine Fürsorgepflicht für ihre Angestellten. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Klaus Dissinger erklärte, auch seine Fraktion habe Bedenken, ob die Stationen angenommen werden. Das Thema sei im Bauausschuss ausführlich diskutiert. „Wir taten uns schwer damit“, sagte er. Dass die Mitarbeiter nicht begeistert sind, verstehe er. Aber sie würden ohnehin ständig mit dem Problem konfrontiert, da Hundekot bisweilen auch in Papierkörben entsorgt werde. Zugleich forderte er, dass über die Kosten noch gesondert beraten wird. „Es kann nicht sein, dass die Allgemeinheit dafür bezahlen soll“, stellte er klar. Ingo Dierck (SPD) merkte an, dass die Mitarbeiter der landwirtschaftlichen Betriebe außerdem das Recht auf einen sauberen Arbeitsplatz hätten, sprich saubere Felder. „Ich sehe die vier Stationen als Pilotprojekt und hoffe auf eine Verbesserung, auch wenn nicht alle Hundebesitzer erreicht werden“, sagte Marc Hauck (FDP). Die Grünen-Fraktionschefin Almut Schaab-Hehn schlug vor, zu prüfen, ob kompostierfähige Tüten verwendet werden können. Das hielt Monika Fußer (CDU) für überflüssig. „Das Ganze kommt in den Restmüll, der verbrannt wird.“ Bei drei Gegenstimmen votierte der Rat schließlich für Hundetoiletten.

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