Fussgönheim Friedelsheimer Gruppe: Frischwasser wird teurer

2022 hat die Friedelsheimer Gruppe 2,46 Millionen Kubikmeter Frischwasser geliefert.
2022 hat die Friedelsheimer Gruppe 2,46 Millionen Kubikmeter Frischwasser geliefert.

Anhaltend hohe Investitionen, dazu steigende Betriebs- und Personalkosten: Darauf reagiert der Wasserversorger Friedelsheimer Gruppe, indem er die Wassergebühren erhöht.

Die Grundgebühren steigen von bislang sieben auf acht Euro im Monat und die Wassergebühr von 1,35 Euro je Kubikmeter auf 1,50 Euro. Das hat die Werkleitung aufgrund der deutlich steigenden Kosten den Mitgliedern des Zweckverbands für Wasserversorgung vorgeschlagen. Und die waren laut Werkleiter Wilfried Weber bei ihrer Versammlung damit einverstanden.

Der Hintergrund ist dem Wirtschaftsplan für das Jahr 2024 zu entnehmen. Dort wird die Kostensteigerung mit rund einer halben Million Euro beziffert. Dem zufolge muss die Friedelsheimer Gruppe für den alltäglichen Betrieb mehr für Brenn- und Treibstoffe, Material und Unterhaltskosten ausgeben. Der aktuelle Tarifabschluss treibt die Personalkosten um jährlich 163.000 Euro nach oben. Bei den Stromkosten laufen die bisherigen Festpreisverträge zum 31. Dezember aus. Ab 2024 hängen sie von den Entwicklungen am Spotmarkt ab und werden unkalkulierbar. Vorsichtshalber haben die Verantwortlichen daher den Haushaltsansatz von 365.000 auf 460.000 Euro erhöht. Die hohen Investitionen in die Frischwasser-Infrastruktur musste der Verband teilweise mit Darlehen finanzieren – trotz der steigenden Zinsen.

Bei den Investitionen kann die Friedelsheimer Gruppe aber keine Pause machen. So fließen nächstes Jahr voraussichtlich 1,6 Million Euro in Sanierungsarbeiten. Davon entfällt eine Million Euro auf das Wasserwerk Maxdorf, das seit 30 Jahren in Betrieb ist und neue Filteranlagen sowie Reinwasserpumpen erhalten soll. Die übrigen 600.000 Euro sind für das Wasserwerk Hochdorf vorgesehen, wo nach 20 Jahren im Betrieb die Entsäuerungsanlage ausgetauscht und die Reinwasserpumpen erneuert werden. Mit dem Sanieren der dortigen Filter wurde bereits dieses Jahr begonnen.

Versorgungssicherheit erhöhen

Um die Versorgungssicherheit zu erhöhen, ist außerdem eine Notverbundleitung mit der Pfälzischen Mittelrheingruppe mit Sitz in Schifferstadt zwischen Assenheim und Dannstadt geplant (100.000 Euro). In dieser Gegend gilt es ferner, die Verbindungsleitungen Gronau-Assenheim (250.000 Euro) und Hochdorf-Meckenheim (200.000 Euro) zu ersetzen.

Im Netz gibt es noch weitere marode Leitungen, die 2024 ausgetauscht werden sollen. Das teuerste Einzelprojekt stellt hier die Leitung in der Hauptstraße in Maxdorf dar, die wohl mit 1,1 Millionen Euro zu Buche schlagen wird. Ebenfalls auf dem Programm stehen die Leitungen in der Eyersheimer Straße in Birkenheide (200.000 Euro), der Lessingstraße in Hochdorf-Assenheim (100.000), der Gebhardstraße in Rödersheim-Gronau (100.000), der Jahnstraße in Lambsheim (150.000 Euro), im Triftweg (100.000) und in der Hinter-/Konsumgasse in Niederkirchen (100.000) und in der Bismarck-/Ludwigstraße in Gönnheim (300.000 Euro). Dazu kommen 130.000 Euro für den Anschluss des Baugebiets „Waltershöhe/Schlossgarten“ in Friedelsheim.

2,46 Millionen Kubikmeter Frischwasser geliefert

Neben der Zukunft haben sich die Mitglieder der Friedelsheimer Gruppe bei ihrer Zusammenkunft auch mit der Vergangenheit beschäftigt: mit dem Jahresabschluss 2022. Dieses Zahlenwerk weist einen Gewinn von rund 459.000 Euro aus. Der setzt sich zusammen aus dem Gewinn des Wasserwerks (113.000), dem Gewinn der Fotovoltaik-Anlage (69.000), Ertragssteuern (69.000) und der Konzessionsabgabe (207.000). Zum Jahresgewinn zählen hingegen nur Wasserwerk und Fotovoltaik-Anlage, diese 182.000 Euro fließen in die Rücklage. Von der Konzessionsabgabe werden 150.000 Euro an die Mitglieder verteilt – entsprechend dem Verhältnis zur verkauften Wassermenge – und 57.000 Euro der Rücklage zugeführt.

Apropos Wassermenge: 2022 hat die Friedelsheimer Gruppe 2,46 Millionen Kubikmeter Frischwasser geliefert – das sind rund 142.000 mehr als 2021. Zugleich konnte sie ihre Wasserverluste von 6,3 Prozent auf 5,5 Prozent verringern und mit ihrer Fotovoltaik-Anlage mehr Strom erzeugen, nämlich fast 306.000 Kilowattstunden (2021: rund 287.000). Mit 37.344 Personen versorgte sie – so viele Einwohner wie noch nie.

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