Hochdorf-Assenheim Frauen-Weltmeisterschaft: Schönes Nachspiel für Kita Haus des Kindes

Geschenk und Gegengeschenk: Farina Ukaj (links) mit dem Bild der Nationalmannschaft, Dorothea Friedmann mit dem Dankesbild der K
Geschenk und Gegengeschenk: Farina Ukaj (links) mit dem Bild der Nationalmannschaft, Dorothea Friedmann mit dem Dankesbild der Kinder.

Für die deutsche Frauenfußball-Nationalmannschaft hat die Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland bekanntermaßen kein gutes Ende genommen. Und doch waren nicht alle Fans traurig in der Heimat. Zum Beispiel die Kinder in der protestantischen Kita Haus des Kindes in Assenheim. Für die hatte das Turnier ein ganz besonderes Nachspiel.

Um die Geschichte vernünftig zu erzählen, muss man ein bisschen ausholen. Die Erzieherinnen seien zunächst etwas enttäuscht gewesen, dass sie die Spiele der deutschen Fußballfrauen wegen der Zeitverschiebung nicht schauen konnten. Doch dann seien sie auf die Idee gekommen, die Kinder im Haus des Kindes mit ins Boot zu holen und ein Projekt daraus zu machen, berichtet Farina Ukaj. „Wir wollten damit auch mal zeigen, dass auch Frauen Fußball spielen.“

Wie die Spielerinnen, so haben sich auch die Kinder auf die Partien, die sie in der Kita schauen durften, vorbereitet. Dorothea Friedmann zeigte den Kindern auf einem Globus, wo die WM stattfindet und wo die Länder liegen, aus denen die Gegner des deutschen Teams kamen. „Vor allem mit den Gruppengegnerinnen der deutschen Frauen – Marokko, Südkorea und Kolumbien – haben wir uns genauer befasst“, erzählt Friedmann.

Im Fußballfieber

An den Spieltagen gab es ein WM-Frühstück mit Deutschland- und WM-Häppchen. Danach wurde das Spiel in der Turnhalle auf einer großen Leinwand geschaut. „Es hat sich dabei eine ganz eigene Dynamik entwickelt. Die Kinder waren im Fußballfieber“, erinnert sich Farina Ukaj. Das Durchhaltevermögen der Kinder bei den Übertragungen hat die Erzieherinnen überrascht. „Wir dachten, sie schauen nur ein paar Minuten. Aber dem war nicht so.“

Das ganz spezielle Nachspiel für das Haus des Kindes hatte dann mit den Deutschland-Brötchen zu tun, die es an den Spieltagen gab. Das waren Brötchen mit Nugat-Creme, Erdbeermarmelade und Butter für die Nationalfarben schwarz, rot, gold. Ein Bild dieser Brötchen schickte Dorothea Friedmann an eine Freundin nach Nürnberg. Diese ist die Lebensgefährtin vom Torwart-Trainer der Frauen, Michael Fuchs.

Mit Widmung

Auf diesem Weg gelangte das Bild zum Team nach Australien. Und das bedankte sich für die Unterstützung aus der Heimat: „Liebe Grüße von allen Fußballmädels. Schön, dass die Kinder schon damit anfangen“, hieß es aus dem Lager der deutschen Fußballerinnen. Später gab es für das Haus des Kindes als spezielles Dankeschön noch eine Autogrammkarte von Michael Fuchs mit persönlicher Widmung sowie ein Plexiglasbild der Mannschaft mit allen Unterschriften. „Wir waren total überrascht, haben uns riesig gefreut. Und es hat auch gut getan“, sagt Dorothea Friedmann. „Das Bild wird einen Ehrenplatz im Flur bekommen“, ergänzt Farina Ukaj. Als Dank ihrerseits haben die Kinder ein Bild mit Handabdrücken in den Deutschlandfarben und auf der Rückseite mit ihren Unterschriften gestaltet. Das soll nun an die Fußballerinnen geschickt werden. Und wer weiß? Vielleicht findet ja mal eine der Kickerinnen den Weg nach Hochdorf-Assenheim. Immerhin kommt mit Jule Brand eine vom Stammpersonal des Teams aus der Pfalz.

Das Thema Fußball hat die Kinder übrigens nicht losgelassen. Draußen wird immer wieder gerne gegen den Ball getreten. Und die Flaggen der Länder, um die es bei der WM ging, werden immer noch gerne gemalt. „Mal schauen, vielleicht machen wir im kommenden Jahr noch einmal ein Projekt“, meinen die Erzieherinnen. Dann steht die Europameisterschaft der Männer in Deutschland an.

Für die Pfälzerin Jule Brand (rechts, hier im Spiel gegen Marokko) und die deutschen Frauen-Nationalmannschaft lief es bei der W
Für die Pfälzerin Jule Brand (rechts, hier im Spiel gegen Marokko) und die deutschen Frauen-Nationalmannschaft lief es bei der WM nicht gut. Das Aus kam schon nach der Vorrunde.
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