Frankenthaler Umland Fasnachtsstart: Was die Vereine vorhaben

Keine Fasnacht ohne Luftschlangen und Konfetti. In diesen Tagen eröffnen die Karnevalvereine in der Region ihr Saisonprogramm.
Keine Fasnacht ohne Luftschlangen und Konfetti. In diesen Tagen eröffnen die Karnevalvereine in der Region ihr Saisonprogramm.

Fasnachtsvereine sind das ganze Jahr über aktiv, so richtig in Schwung kommen sie aber traditionell am 11.11.. Dann beginnt die neue närrische Saison. Wir haben uns bei den fünf Karnevalclubs im Frankenthaler Umland nach den geplanten Aktivitäten erkundigt.

Das Kostüm- und Gruselfest Halloween hat der Bobenheimer Carnevalverein (BCV) Die Zellerieköpp Ende Oktober zum Anlass eines Straßenfests in der Bobenheimer Siedlung genommen. Kinder konnten gemeinsam Süßigkeiten sammeln sowie Schmink- und Bastelangebote wahrnehmen. Das sei bei gutem Wetter sehr gut angenommen worden, sagt BCV-Vorsitzender Jan Plettenberg. Am Samstag, 11. November, 18.11 Uhr, gräbt der Verein auf seinem Gelände am Binnendamm seine Fasnacht aus und lädt zum Lichterfest ein. Die Kombination sei im vergangenen Jahr auf große Resonanz gestoßen, so Plettenberg, der dem BCV seit einem Jahr vorsteht.

Schon wenig später, am 25. November, findet das Ordensfest statt, und zwar samt Krönung einer Jubiläumsprinzessin. Damit wird die Feier „55 Jahre BCV“ nachgeholt, die wegen der Corona-Pandemie ausfallen musste. Weiter geht’s am 27. Januar mit der Prunksitzung in der Jahnhalle unter dem Motto „Zellerieköpp im Disney-Fieber“. Nach Vorstandsangaben werden dann rund 80 der 285 Mitglieder aktiv sein, darunter der neue Sitzungspräsident Jan Kiesow. Der Vorverkauf hat begonnen.

Zweimal Kinderfasching

Schon einen Tag nach der großen Show geht der Kinderfasching über die Bühne, bevor am 3. Februar eine ausgelassene Fete in der Jahnhalle gefeiert wird. Am 4. Februar kommen erneut die Kinder auf ihre Kosten. 2022 sei die Nachfrage so groß gewesen, dass viele Kinder nicht mehr in die Halle durften, was zu Tränen geführt habe.

Im Nachbarortsteil Roxheim freuen sich die Altrhoischnooke ebenfalls darauf, dass sie auf der Bühne der Jahnhalle wieder zeigen können, was sie drauf haben, nachdem man sich bereits am Samstag bei einer Party aufgewärmt hat. Zwei Prunksitzungen am 13. und 20. Januar wird es geben plus eine Kinder- und Jugendsitzung am 14. Januar. Die Fasnachtsparty im Saal der Chorvereinigung steigt am 9. Februar. Wer Fan des Bobenheim-Roxheimer Gottesdienstes „Fasnachtskärch“ ist, kann sich den 11. Februar in den Terminkalender schreiben.

Keine Bedenken wegen Jahnhalle

Präsident Michael Schmitt berichtet von derzeit über 100 RCV-Akteuren auf der Tanzfläche und in der Bütt, von ausverkauften Sitzungen und ganz wenigen Gastbeiträgen. Das alles sind für ihn Gradmesser für Zustand und Erfolg des Vereins. Was die zwei mehrstündigen Shows im Januar betrifft, verspricht Schmitt: „Wir sind immer für eine Überraschung gut.“ Ein Motto gebe es beim RCV grundsätzlich nicht. Man überlege, in der Saison 2024/25 drei Prunksitzungen anzubieten. Spielort ist wieder die Jahnhalle. Die Schnooke haben diesmal keine Bedenken, dass die Halle kurzfristig von der Gemeinde benötigt werden könnte. Im vergangenen Jahr war das anders, als von Energiemangel, Blackout und etwaigen Wärmeinseln für die Bevölkerung die Rede war.

Für die Hessemer Kiesbolle spricht Vorsitzender Rolf Alles. Er blickt mit Freude auf die kommende Kampagne. Die vier Prunksitzungen (13., 19., 20. und 27. Januar) im Heßheimer Bürgerhaus unter dem Motto USA und mit fast 20 eigenen Programmpunkten sind schon seit dem 1. März ausverkauft. Alles erklärt den Run auf die Eintrittskarten mit der stetigen Weiterentwicklung bei der Qualität der Darbietungen. „Aber natürlich ist es auch so: Je mehr Akteure, desto mehr Gäste aus dem Umfeld dieser Akteure.“ Alles’ Blick in die Statistik sagt: Erstmals hat der Verein mehr als 100 Aktive und mehr als 200 Mitglieder, darunter elf Trainer und 14 Betreuer.

Rathaussturm am 7. Januar

Weitere Kiesbolle-Veranstaltungen sind am 7. Januar der Rathaussturm, am 3. Februar die Seniorensitzung, am 4. Februar der Kinderfasching und am 17. Februar der Kampagnenabschluss „Aschersamstag“. In gut vier Wochen gibt es noch etwas ganz Besonderes. „Wir richten am 10. Dezember zum ersten Mal einen Gardeball als Freundschaftsturnier aus“, sagt Alles. Im Bürgerhaus zeigten dann 400 Tänzerinnen und Tänzer in 50 Darbietungen ihr Können.

Über circa 40 Bühnenakteure verfügt aktuell der Dirmsteiner Karnevalverein Die Gaumekitzler. Vorsitzende Christin Hanewald ist nach dem Verlust von Mitwirkenden wegen Corona nun froh, dass die Truppe wieder gewachsen ist und sich der Sache auch fest verbunden fühlt, wie sie sagt. Zwei Anzeichen dafür seien die Gründung einer Damentanzgruppe und dass man die notgedrungene Zusammenlegung zweier Kindergruppen wieder rückgängig machen könne. „Außerdem haben wir ein neues Tanzmariechen und ein weiteres für die nächste Kampagne“, sagt Hanewald. Nicht nur im Gardetanz haben die Gaumekitzler förderungswürdige Fasnachtstalente, sondern auch in der Bütt, wo sich laut Hanewald eine 14-Jährige zum dritten Mal präsentieren wird – bei der Prunksitzung am 3. Februar in der Festhalle.

Zurück in die Achtziger

Für diese Veranstaltung unter dem Motto „Achtziger Jahre“ ist der Kartenvorverkauf jetzt angelaufen. Weitere Gaumekitzler-Termine sind der Ordensball am 18. November mit Krönung einer Prinzessin, der Kinderfasching am 20. Januar, der Seniorennachmittag am 4. und die Damensitzung am 8. Februar. Die Vorsitzende blickt zuversichtlich in die nähere Zukunft: „Denn wir haben Mitglieder, Trainer und Betreuer, die das Vereinsleben voranbringen wollen.“ Auf die „führenden Mädels“ in den Garden sei Verlass.

Der Karnevalclub (KC) Schlossnarren Lambsheim hat schon am 2. November sein Ordensfest gefeiert und auch bereits eine Prinzessin gekrönt: Jana Reinhardt aus Lambsheim. Das berichtet Karlheinz Ungefehr, der jetzt Ehrenpräsident der Schlossnarren ist. Am 20. Januar finde die Prunksitzung statt, am Tag darauf der närrische Familiennachmittag. Veranstaltungsort der Schlossnarren ist traditionsgemäß die Halle des TV 1864/04. Der Vorverkauf für die Prunksitzung beginnt laut Ungefehr am 26. November, aber schon jetzt könnten online Bestellungen aufgegeben werden.

Seine Nachfolge im Präsidentenamt hat Aline Guhmann angetreten. Sie berichtet von einer deutlichen Verjüngung des Vorstands, der sich mit Unterstützung der bisherigen Führung in seine Aufgaben einarbeite. Das Team freut sich über Neuzugänge in den aktuell drei Tanzgruppen, die Schlossgarde als viertes Ensemble könne aber wohl erst in der nächsten Saison wieder aktiv werden. Geplant sei, endlich einen Ersatz für das Vatertagsfest zu finden. „Wir wollen wieder eine Veranstaltung im Sommer, außerhalb der Fasnacht anbieten“, sagt Guhmann. Angesprochen auf den Neujahrsempfang der Ortsgemeinde, meint die Präsidentin, die Schlossnarren würden sich freuen, dort wieder eine Rolle zu spielen.

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