Rhein-Pfalz Kreis „Eine richtig gute Zeitung“

Böhl-Iggelheim. Etliche Leser haben gestern beim Stand der Redaktion vor Ort am neuen Ortsmittelpunkt in Iggelheim vorbeigeschaut, um mit Redakteuren von Marktplatz regional und Ludwigshafener Rundschau zu diskutieren, was sie gerade beschäftigt. Auch die beiden Bewerber ums Bürgermeisteramt kamen auf eine Tasse Kaffee an den RHEINPFALZ-Stand.

Ja, Kaffee trinken die Böhl-Iggelheimer gern. Mit reichlich Milch, ein wenig Zucker, hell und süß – oder eben wie SPD-Bürgermeisterkandidat Harald Reichel: schwarz wie die Nacht. Reichel macht an diesem Morgen den Anfang am RHEINPFALZ-Stand. Den Kaffee könne er nach der Nachtschicht gut brauchen. Vor der Wahl müssen er an solchen Tagen einfach mit etwas weniger Schlaf auskommen. Aber der Wahlkampf laufe gut, erzählt er. Er sei optimistisch. Nach und nach kommen die Leser zum Stand – auf eine Tasse Kaffee und berichten an diesem doch eher trüben Vormittag von ihren Problemen im Ort. Barbara Hasenstab, die Enkel Oskar im Kinderwagen dabei hat, kann sich nicht mit der sanierten Speyerer Straße anfreunden. Dass ihr Mann Beigeordneter der Gemeinde ist, hält sie nicht ab von ihrer Kritik. „Der Gehweg ist auf einer Ebene mit der Straße“, klagt sie. Das sei gefährlich, vor allem, wenn man mit Kinderwagen oder Rollator unterwegs ist. Das Thema Verkehr liegt auch Horst-Georg Rövenich am Herzen. Den Jäger aus Iggelheim beschäftigt die Grünbrücke. Diese soll – so sie überhaupt gebaut wird – bei Schifferstadt über die A 61 führen. Doch Rövenich ist nicht davon überzeugt, dass sie sinnvoll ist. „Wenn das Wild über der A 61 ist, kommen die Bahnlinie, Kreisstraßen und die B 9.“ Das Konstrukt ist aus seiner Sicht nicht notwendig. Er hofft, dass da nicht elf Millionen Euro in den Sand gesetzt werden. Mittlerweile ist auch Bürgermeister Peter Christ (CDU) zum Kaffee eingetroffen. Er macht einen ebenso entspannten Eindruck wie sein Herausforderer Harald Reichel. Und ist ebenso optimistisch, was die Wahl am 21. September angeht. Kaffeefan Hagen Beiersdörfer liegt hingegen die Arbeit und der Fortbestand des Seniorenbeirats mehr am Herzen. Seine Frau Ursula beschäftigen Berichte über kleinere Ereignisse der Welt oder die Rubrik „Auf einen Blick“ mehr. Wenn in China „ein Hund gebraten werde“, interessiere sie das nicht, sagt sie und trinkt einen Schluck aus ihrer RHEINPFALZ-Tasse. Aber wer zum Beispiel in Ludwigshafen geboren oder gestorben sei, das wolle sie wissen. Sie sei schließlich gebürtige Ludwigshafenerin. „Aber wir sind sehr glücklich hier in Böhl-Iggelheim“, sagt ihr Mann, der noch eine zweite Tasse Kaffee nimmt. „Wissen Sie, es ist gerade unsere Kaffeezeit.“ Lob und Kritik gehen an diesem Vormittag zum Teil miteinander einher: Vera Tanski aus Iggelheim hat sich über die ausführliche Berichterstattung zur Böhler Kerwe gefreut. Die Texte über die Ratssitzungen könnten allerdings zeitnaher im Blatt sein, bemängelt das Ratsmitglied. Erna Reiser vom Pfälzerwald-Verein Schifferstadt würde gerne noch mehr über Vereine im Blatt lesen. Daher findet sie den Marktplatz regional gut. Norbert Schäfer aus Böhl, nach eigener Aussage fleißiger Leserbriefschreiber, liest zwar gerne die Wirtschaftsseiten. Aber etwas kritischer mit den Versicherern könnten wir da noch umgehen. Ansonsten findet er die RHEINPFALZ toll. Vor allem die Berichte aus den Räten – auch diejenigen aus den Nachbargemeinden. Auch Wilhelm Kuckhartz lobt: „Eine richtig gute Zeitung.“ Mit einer Einschränkung: Er würde gerne mehr aus Haßloch lesen. Das liege näher als Ludwigshafen. Der Iggelheimer trinkt seinen Kaffee übrigens schwarz und süß. Ob das mit seiner politischen Einstellung zusammenhängt, wurde nicht thematisiert. Aber in Böhl-Iggelheim hat Kaffeegenuss ja nicht zwingend etwas mit politischer Einstellung zu tun. (tc/cju)

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