Rhein-Pfalz Kreis Car-Sharing für Dienstwagen

Ein innerstädtisches Car-Sharing-Konzept entwickeln und gleichzeitig auf Elektromobilität setzen will die Stadt Worms. Die Umsetzung des Elektro-Mobilitätskonzepts, kurz E-Mkon Worms soll rund 80.000 Euro kosten. Das Bundesverkehrsministerium fördert das Projekt mit 65.000 Euro.

Die Ausgangszahlen bestätigen laut Stadt, dass dies der richtige Weg ist: 2012 verfügten drei städtische Bereiche über 27 Dienstfahrzeuge. Darüber hinaus nutzten 130 Mitarbeiter ihr privates Auto für rund 86.000 Dienstkilometer jährlich und bekamen dafür Kilometergeld. Künftig sollen alle städtischen Fahrzeuge vom Pkw bis zum Kleintransporter zentral in einem Fahrzeugpool von den Mitarbeitern über eine spezielle Software abgerufen werden können. „Das heißt“, erklärt Karl-Heinz Winkler, Leiter des Büros des Oberbürgermeisters, „wenn ich weiß, dass ich in einer Stunde ein Auto brauche, melde ich das über Internet an. Das System teilt mir dann mit, welches Auto frei ist.“ Der Mitarbeiter brauche dann nur noch das Auto im Parkhaus, wo alle städtischen Fahrzeuge künftig zentral abgestellt werden sollen, abzuholen. Den Fahrzeugschlüssel erhält er über einen speziellen Schlüsselautomaten. Die Vorteile des Systems: Die Fahrzeuge werden optimal ausgelastet, die Standzeiten minimiert. Und auch private Autos sollen die Mitarbeiter künftig nicht mehr nutzen. Auch nicht in Spitzenzeiten. Da will die Stadt auf einen privaten Car-Sharing-Anbieter zurückgreifen. In ersten Gespräche habe etwa Stadtmobil Rhein-Neckar Bereitschaft signalisiert, im Falle einer Kooperation ein, zwei Autos in Rathausnähe bereitzustellen, so Winkler. Aber auch die Mitarbeiter könnten von dem neuen System profitieren. Etwa indem sie über Nacht Dienstfahrzeuge gegen ein kleines Entgelt privat nutzen können. „Ob das letztlich möglich ist, das muss noch geprüft werden“, schränkt Winkler ein. Ein externer Berater soll nun aufgrund der Fahrtenbücher das Fahrverhalten der städtischen Mitarbeiter analysieren. Auch hinsichtlich der zurückgelegten Wegstrecke und Einsatzzeit. „Wir vermuten, dass es sich überwiegend um Strecken unter 50 Kilometer handelt“, so Winkler. „Das wäre der ideale Einsatzbereich für ein Elektrofahrzeug.“ Das heißt: Sollte künftig für ein Fahrzeug eine Neuanschaffung notwendig werden, will die Stadt dann für den Nahbereich Elektromobile vorziehen. Als Nebeneffekt erhoffe man sich – unterstützt durch Workshops – ein Umdenken der Mitarbeiter. Wer nicht mit dem Auto Dienstfahrten erledigen muss, soll die Umwelt schonen, sein Auto möglichst zu Hause lassen und eventuell mit Fahrrad, Bus oder Bahn zu seinem Arbeitsplatz kommen. Oder er legt kurze Dienstfahrten nicht mit dem Auto, sondern mit dem E-Bike oder E-Roller aus dem städtischen Fuhrpark zurück. Auch E-Bikes und E-Roller müssten allerdings noch angeschafft werden. Es sollen also das dienstliche und das private Fahrverhalten der Mitarbeiter beeinflusst werden. Und weil die Stadt Vorbildfunktion habe, könnten vielleicht weitere Bürger ihr Mobilitätsverhalten überdenken. Die Kosten für ein EDV-gestütztes Fuhrparkmanagement, Schlüsselautomat und externe Berater werden von der Stadt auf rund 80.000 Euro geschätzt. Dafür hatte die Stadt bereits im August des vergangenen Jahres einen Förderzuschuss beantragt. Dieser wurde nun mit 65.000 Euro vom Bundesverkehrsministerium gewährt. (cei)

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