Rhein-Pfalz Kreis Brot backen für die Philippinen

Schifferstadt. Die Kinder der Schifferstadter Kita am Wald haben gestern Teig geknetet sowie Brote und Brötchen daraus gebacken. Diese sind am Mittag dann verkauft worden. Der Erlös geht an die Fasten-Aktion Misereor und soll Familien auf den Philippinen helfen, sich gegen den steigenden Meeresspiegel zu schützen.

Die Kita am Wald hat schon mehrmals an Fastenaktionen teilgenommen, sagt die Leiterin der Einrichtung, Andrea Kürten. Misereor ist das Hilfswerk der katholischen Kirche. Das Hilfswerk stellt jedes Jahr Projekte vor. „Wir sind zwar keine konfessionelle Einrichtung, aber wir finden die Projekte gut, und es gibt auch viel Informationsmaterial, mit dem wir gut arbeiten können“, erklärt die Leiterin. Die Kinder hören nicht nur, wie es den Menschen, die Hilfe brauchen, geht. Sie lernen auch, wie Kinder dort spielen und was es dort für Lebensweisen und Gebräuche gibt. Wenn möglich, sollen die Kinder viel durch Ausprobieren lernen. So haben sie auch am nahen Rehbach eine Flaschenpost ausgesetzt und flussabwärts wieder eingefangen. Ihr Thema war Wasser. Im Eingangsbereich der Kita hängen Bilder, die die Kinder gemalt haben. Zu sehen sind das Meer und ein Leuchtturm. Und offensichtlich steigt das Meer bei Flut ganz schön hoch. „Wir haben darüber gesprochen, wie die Menschen auf den Philippinen leben und wie sich ein steigender Meeresspiegel auf ihr Leben auswirkt“, berichtet Andrea Kürten. Die Kinder wissen jetzt, dass die Philippinen aus ganz vielen Inseln bestehen, an deren Ufern Familien wohnen, die vom Fischfang leben. Um ihren Lebensraum zu schützen, helfe es zum Beispiel, Mangrovenwälder anzulegen. Mit dem Geld, das die Kinder durch den Verkauf ihrer Brote einnehmen, wollen sie dabei helfen. „Das ist Sesam, das Schwarze ist Mohn, und das Große sind Kürbiskerne“, erklärt Ida. Sie ist fünf Jahre alt und verziert gerade Brötchen mit Körnern. Lynn ist drei Jahre alt und hat schon einige Brötchen aus dem Teig geformt. Die größeren Kinder haben mit ihren Erzieherinnen Dinkel gemahlen, Mehl abgewogen, und dann haben alle Teig geknetet. Damit alle mal mitmachen können, arbeiten die Brotback-Kinder abwechselnd in Schichten. Die Eltern seien an dem Projekt sehr interessiert und helfen auch mit. „Sie nehmen die Brote mit und backen bei sich zu Hause für uns“, erklärt Andrea Kürten. In dieser und der vergangenen Woche haben die Kinder auch aus Zweigen Osternester geflochten und mit Moos gepolstert. Das Material haben sie selber gesammelt, denn sie sind ja direkt am Wald und so oft es geht draußen. „Die Kinder sehen, dass jeder mit seinen Talenten etwas beitragen kann“, erklärt die Leiterin der Kindertagesstätte. Das hat sich auch Denise Dupp gedacht, die gerade ihr Freiwilliges Soziales Jahr leistet. Sie ist gelernte Friseurin und hat allen Kindern die Haare gegen eine Spende geschnitten. Auch dieser Beitrag kommt dem Projekt zugute. (ghx)

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