Rhein-Pfalz Kreis Bistum fordert Pastoralkonzept

Ab dem 1. Januar 2016 wird es im Bistum Speyer statt bisher 346 Pfarrgemeinden nur noch 70 Pfarreien geben. Welche Orte in diesen Großpfarreien zusammengefasst werden, ist schon bekannt. In der jetzigen Stufe der Gemeindepastoral 2015 genannten Reform geht es darum, wie die Pfarreien sich organisieren und welche seelsorgerischen Arbeitsziele sie in ihrem Pastoralkonzept formulieren. Darüber hat Generalvikar Franz Jung am Montag in Bobenheim-Roxheim informiert.

Jungs Besuch im Pfarrverband Frankenthal galt den Vertretern der künftigen Pfarreien Frankenthal, Maxdorf und Hl. Petrus Roxheim, zu der die Katholiken in Bobenheim-Roxheim, Beindersheim, Heßheim, Heuchelheim, Groß- und Kleinniedesheim und Gerolsheim gehören werden. Domkapitular Franz Vogelgesang, Leiter der Hauptabteilung Seelsorge im Bistum Speyer, erläuterte den Rahmen für das Pastoralkonzept, das vom Bistum angenommen werden und in einer Messe in Kraft gesetzt werden muss. Die Konzepte aller 70 neu gebildeten Pfarreien müssten spätestens 2017 stehen, sagte Jung, wenn Bischof Karl-Heinz Wiesemann seine Visitationen fortsetze. Vier Projektpfarreien haben dazu schon Muster erarbeitet, sie lagen am Montag im Pfarrzentrum St. Laurentius in Roxheim aus. Die Pfarrei Heiliger Petrus habe noch nicht mit dieser Arbeit begonnen, sagte Pfarrer Michael Baldauf auf Nachfrage. Man wolle bis zur Pfarrgremienwahl im Oktober warten und dann mit Mitgliedern des Pfarrei- und des Verwaltungsrats ein Konzeptteam bilden. Um die Aufgaben der Pfarrei neu zu formulieren oder neu auszurichten, muss nach Aussage von Domkapitular Vogelsang erst einmal herausgefunden werden, welche Angebote nicht mehr nachgefragt werden oder welche neuen Angebote gemacht werden könnten. Wichtig für die Pfarrei sind auch eine Gebäudeanalyse – verbunden mit der Frage, welche Räume nicht mehr gebraucht werden. Soziales Umfeld, Altersstruktur, Gruppen, die vernachlässigt wurden: Auch darauf sollen die Konzeptentwickler ihren Blick richten. Als Beispiel nannte Vogelgesang die Gemeinde Queidersbach, die sich in einer „Spaßgesellschaft“ verortet sehe und entdeckt habe, dass viele Kinder nicht getauft seien. Auf der Grundlage der Analyse soll laut Vogelsang eine Vision festgehalten werden: „Wofür stehen wir, wo wollen wir hin, was wollen wir verändern oder neu angehen?“ Daraus würden die Ziele formuliert und im nächsten Schritt der Maßnahmenkatalog. Wieder das Beispiel Queidersbach: Die Pfarrei will nun mit der „Spaßgesellschaft“ über Popkonzerte ins Gespräch kommen. Damit erfülle die Gemeinde gleichzeitig die Grundaufgabe der Evangelisation, der Missionierung beziehungsweise der Neubelebung des Glaubens von Menschen, die sich von der Kirche entfernt haben. Was soll das Pastoralkonzept nun insgesamt bewirken? Neben Hilfe für das Zusammenwachsen und neuen Zielen soll es auch einen Maßstab für die Qualitätssicherung bringen, den Vergleich zu anderen Pfarreien besser ermöglichen, zeigen, wo jede Pfarrei steht und wie sie mit Herausforderungen umgehen will. Das Konzept, so meint das Bistum, werde auch helfen, Aufgaben zu verteilen und Verantwortliche zu entlasten. (cei)

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