Rhein-Pfalz Kreis Ausbau ab 2019 angepeilt

Die Linksabbiegespur in die Oberstraße in Hochdorf soll wegfallen.
Die Linksabbiegespur in die Oberstraße in Hochdorf soll wegfallen.

«Hochdorf-Assenheim.» Die Landesstraße 530 führt als Haupt- und Ludwigshafener Straße durch Hochdorf-Assenheim und ist marode. Ab 2019 soll sie saniert werden. Mit dem Vorentwurf für das Großprojekt hat sich der Ortsgemeinderat bereits im Mai 2013 einstimmig einverstanden erklärt. Am Dienstagabend ist die Planung nun erneut vorgestellt worden – und hat Kritik geerntet.

Rückblende: Der Rats-Entscheidung im Mai 2013 gingen ein Workshop, eine Bürgerversammlung, Gespräche mit dem Landesbetrieb Mobilität (LBM) und Beratungen im Bauausschuss voraus. Bauamtsleiter Bernd Ziegler erläuterte damals, die Fahrbahnbreite solle von 6,70 Meter überwiegend auf 6,10 Meter verringert werden. An bekannten Engstellen wie vor der katholischen Kirche St. Peter werde sie jedoch nur 5,75 Meter breit. Dafür sollten die Gehwege verbreitert und für Fußgänger sicherer werden. Das Trottoir auf der Südseite etwa solle durchgehend mindestens 1,50 Meter breit werden. Die Linksabbiegespuren an der Einmündung Oberstraße würden wegfallen, und ein Tempo-30-Limit habe der Landesbetrieb Mobilität (LBM) kategorisch abgelehnt. Seither sind vier Jahre vergangen, und es wurde ein neuer Gemeinderat gewählt. Daher ließ Ortsbürgermeisterin Gabriele Böhle (CDU) die Planung noch einmal vorstellen, damit alle Ratsmitglieder auf dem aktuellen Stand sind. An den Eckpfeilern des damaligen Entwurfs habe sich wenig geändert, erklärt Ziegler im Gespräch mit der RHEINPFALZ. So sei eine Bushaltestelle in die Böhler Straße verschoben und eine andere am Verkehrskreisel an der Friedhofstraße reaktiviert worden. Zudem sollen zwischen dem Kreisverkehr und der Ortseinfahrt Hochdorf zusätzliche Parkbuchten entstehen. Uwe Beutelmann (CDU) kritisierte den geplanten Wegfall einiger Links-Abbiegespuren. Ihm missfiel, dass die Planung schon weitgehend festgezurrt sei, einige Kritikpunkte aus dem Workshop aber nicht berücksichtigt wurden. Ziegler zufolge wurde die Straße ursprünglich als Bundesstraße 38 geplant. Da jedoch die A 65 diese Funktion übernommen habe, sei sie zur Landesstraße herabgestuft worden. Und innerhalb der Ortslage gewähre der LBM grundsätzlich keine Abbiegespuren mehr, da diese unter anderem für Überholmanöver missbraucht würden. Ernst Büber (FWG) und CDU-Fraktionschef Karl-Heinz Wimmer monierten die angestrebte Fahrbahnverengung. Bei den Parkbuchten waren sie skeptisch. Büber warnte vor Engstellen wie in Dannstadt, wo nicht mal mehr zwei Autos aneinander vorbeikämen. Büroleiter Markus Lehmann von der Verwaltung wies darauf hin, das der LBM gar nicht wolle, dass bei Parkbuchten Begegnungsverkehr möglich ist. Wimmer befürchtete Rückstaus und Hupkonzerte. „Es ist Wunschdenken, zu glauben, dass Parkbuchten den Verkehr ausbremsen“, fand er. Herbert Hery (FWG) kritisierte, dass die Einmündung Böhler Straße noch enger wird. Laut Planer Guido Schäfer vom Ingenieurbüro Schmihing/Grünstadt müssen Busse, Lkw und Traktoren künftig die Gegenfahrbahn nutzen. Böhle und Ziegler erinnerten die Kritiker an den Grundsatzbeschluss von 2013. Der LBM lasse in Sachen Fahrbahnbreite nicht mehr mit sich reden, da es eine Landes- und damit seine Straße sei. „Ihre Straße, ja, aber es ist doch unser Dorf“, flüsterten sich die Zuhörer empört zu. Hery und Wimmer kritisierten darüber hinaus die allenfalls geringen Einflussmöglichkeiten der Ortsgemeinde. „Wir können also nur noch der Planung folgen und versuchen, den Schaden zu begrenzen, indem wir die Gehwege weniger breit machen“, fasste Wimmer frustriert zusammen. Ziegler konterte, da der Ortsgemeinderat dem Entwurf 2013 zustimmte, „können wir nicht wieder bei Adam und Eva anfangen, das wirkt ja gegenüber dem LBM unglaubwürdig“. Sachbearbeiter Volker Bönicke ergänzte, die Zuschüsse sollten spätestens im Frühjahr 2018 beantragt werden. Dafür müssten die Gehwege aber mindestens 1,50 Meter breit und damit zukunftstauglich sein, ergänzte Ziegler.

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