Rhein-Pfalz Kreis Auf Jungfernfahrt

«Schifferstadt.» Abholen, hinbringen, heimfahren: Der Schifferstadter Bürgerbus fährt nun dienstags und donnerstags kostenlos durchs Stadtgebiet. Mit einem eigens entwickelten Planungsprogramm werden die Fahrten genau getaktet. Gestern ist der offizielle Startschuss an der Adlerstube gefallen. Und extra dafür haben die „Silberlocken“ ein Liedchen zu Ehren des neuen Gefährts umgedichtet.

11 Uhr. Die erste offizielle Fahrt des Schifferstadter Bürgerbusses beginnt. Bis auf eine Stunde ist der Dienstag schon belegt. So viele Reservierungen gibt es. So, sind sich die Beteiligten einig, soll es zukünftig auch weitergehen. „Wir haben lange darauf gewartet, dass der Bürgerbus in Schifferstadt rollt“, sagt Bürgermeisterin Ilona Volk (Grüne) bei der Eröffnung eine Stunde vorher. „Es wäre schade, wenn das Projekt im Sande verläuft.“ Anfangs hatte die Agentur Landmobil das Projekt noch begleitet, als die Zuschüsse ausblieben, habe man gemeinsam beschlossen, „die letzten Schritte alleine zu gehen“, sagt Volk. Mit Erfolg. Sie, verspricht Volk, werde die Werbetrommel für das neue Transportmittel kräftig rühren. Schließlich soll das Projekt auch nach der einjährigen Testphase, die gestern begonnen hat, weiterlaufen. Sie werde zukünftig einmal im Monat zwei Stunden lang mitfahren, um sich ein Bild zu machen und mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen. Doch der Dank an diesem Vormittag gilt vor allem den Mitgliedern des Seniorenbeirats und den Helfern des Teamobil, die das Projekt auf die Beine gestellt haben. 30 Ehrenamtliche haben sich mittlerweile gefunden, erzählt Bernd Wittich, der den Bürgerbus federführend betreut. Eine von ihnen ist Claudia Agius. Sie habe vom unterstützenswerten Projekt erfahren und sich entschieden, mitzumachen. „Die meisten denken ja: Busfahrer ist gleich Mann“, sagt Wittich. „Das ist aber nicht so.“ Er sucht noch weitere Helfer für die Touren. Denn gefahren wird in Teams aus einem Fahrer und einem Fahrtbegleiter, der zum Beispiel beim Ein- und Aussteigen hilft oder den Einkaufskorb ins Haus trägt. „Unser Ziel ist, dass jeder nur ein- bis zweimal im Monat dran ist.“ Dazu und zur genauen Fahrtenplanung hat Karl-Peter Kopping vom Teamobil ein Programm entwickelt, in dem die Fahrten genau geplant und erfasst werden. Die Haus-zu-Haus-Planung soll schließlich funktionieren. „Ich möchte so einen sicheren Fahrplan erstellen und ein Gefühl der Zuverlässigkeit geben“, sagt er. Damit sich genügend Mitfahrer finden, wolle das Team ein Netzwerk aufbauen, um für das Projekt zu werben, erzählt Wittich. Zudem sollen Visitenkarten und Flyer in der Stadt ausgelegt werden. Mitfahren kann jeder in dem geräumigen Sechsitzer-Bus, den der Ortsverband Schifferstadt und Verbandsgemeinde Dannstadt-Schauernheim des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) kostenlos zur Verfügung stellt. Insbesondere sind ältere Menschen angesprochen, die nicht mehr so mobil sind. Das Ziel: egal. Nur in Schifferstadt muss es sein. „Daheem versauern, damit is jetzt Schluss ... Zum Glück gibt’s jetzt de Bürgerbus“ – so fassen es die Silberlocken in ihrem eigens für die Jungfernfahrt gedichteten Lied „Jo, de Bürgerbus is do“ zusammen. „In dieser Konstellation ist so ein System einmalig: Stadt, Seniorenbeirat und DRK“, sagt DRK-Vorsitzender Christoph Werner, bevor er Ilona Volk den Busschlüssel offiziell überreicht. „Und wenn alle mitmachen, dann läuft das Projekt bis in die Ewigkeit.“ Dieses Ziel ist allen gemein, schließlich soll es ein Erfolgsprojekt werden. Noch Fragen? —Der Bürgerbus fährt dienstags und donnerstags durch Schifferstadt. Wer mitfahren möchte, kann sich jeweils am Tag vorher zwischen 14 und 16 Uhr bei Karl-Peter Kopping unter Telefon 06235/4555883 melden. Weiterhin ist die Anmeldung per E-Mail an info@buergerbus-schifferstadt.de möglich. Im Netz: www.buergerbus-schifferstadt.de. —Wer sich als Helfer im Teamobil engagieren möchte, kann sich bei Bernd Wittich, Telefon 06235/9594795, E-Mail seniorenbeirat.schifferstadt@t-online.de, oder bei Edeltraud Wermuth, Telefon 06235/9595336, E-Mail seniorenbeirat@schifferstadt.de, melden. Die Fahrer brauchen den Führerschein der Klasse B oder der alten Klasse 3.