Interview Arzt Udo Winter aus Bobenheim-Roxheim über den Welt-Hepatitis-Tag

Eine vorbeugende Impfung gegen eine Ansteckung mit Hepatitis-C-Viren gibt es nicht. Die von ihnen ausgelöste Krankheit kann nur
Eine vorbeugende Impfung gegen eine Ansteckung mit Hepatitis-C-Viren gibt es nicht. Die von ihnen ausgelöste Krankheit kann nur mit Medikamenten behandelt werden.

Am 28. Juli ist Welt-Hepatitis-Tag. 2011 wurde er von der World Hepatitis Alliance, zu der über 200 Patientengruppen und -organisationen gehören, ins Leben gerufen – um an die Krankheit und ihre Folgen zu erinnern. Wir haben den Bobenheim-Roxheimer Allgemeinmediziner Udo Winter gefragt, wie ernst die Krankheit verlaufen kann.

Herr Winter, es gibt ja viele Welt-Tage, unter anderem den Welt-Aids-Tag, den viele Menschen kennen. Ist ein solcher Tag denn auch für Hepatitis gerechtfertigt?
Auf jeden Fall. Auch wir haben in der Praxis immer wieder ein paar Fälle. Für die meisten Menschen ist Hepatitis aber kein Thema mehr, höchstens noch, wenn sie verreisen. Man sagt, für Reisen südlich der Alpen und östlich der Oder ist eine Impfung gegen Hepatitis sinnvoll. Die Wirkung besteht nach der Grundimmunisierung sehr lange.

Genau genommen wird am Welt-Hepatitis-Tag nur an die Krankheiten, die durch die Hepatitis-B und Hepatitis-C-Viren ausgelöst wird, erinnert. Es gibt doch aber auch die bekannte Hepatitis A. Ist die eine Krankheit schlimmer als die andere?
Hepatitis A verläuft meist relativ harmlos und hat keine Langzeitfolgen. Die Krankheit heilt gut ab und wird über unterschiedliche Wege übertragen, etwa über verunreinigte Lebensmittel oder Schmierinfektionen. Auch Hepatitis B ist meist unkompliziert, aber in bestimmten Fällen kann die Leberentzündung chronisch werden und eine Leberzirrhose oder Leberkrebs verursachen. Hepatitis C hat ähnliche Symptome und Konsequenzen.

Impfen lassen kann man sich nicht gegen alle Formen der Hepatitis, oder?
Nein. Impfungen gibt es nur für Hepatitis A und B. Das heißt aber nicht, dass man Hepatitis C nicht behandeln kann. Das geht mit Medikamenten. Die Therapie ist aber schwieriger und hat Nebenwirkungen. Aber auch hier können die Patienten wieder vollkommen gesund werden.

Udo Winter
Udo Winter
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