Harthausen Alter Bahnhof eingerüstet: Dachsanierung beginnt

Im Einsatz: die Mitarbeiter der Baufirma Vero am Alten Bahnhof.
Im Einsatz: die Mitarbeiter der Baufirma Vero am Alten Bahnhof.

Die Veränderung ist nicht zu übersehen: Seit Mittwoch vor Pfingsten wird der Alte Bahnhof in Harthausen eingerüstet. Wenn das Gerüst steht, kann das Dach des früheren und einzig komplett erhaltenen Haltepunkts des „Pefferminzbähnels“ saniert werden. Die Bahn verkehrte von 1905 bis 1956 zwischen Speyer und Neustadt.

„Wenn das Dach wieder dicht ist, haben wir den ersten Meilenstein in der Sanierung des Bahnhofs erreicht“, sagt Andreas Heck, zweiter Vorsitzender des Kultur- und Heimatvereins (KHV), im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Das Haus soll zum Vereinssitz, Gemeindearchiv und Veranstaltungsort werden. Der KHV ist auf Erbpachtbasis Eigentümer des Gebäudes. Seit Januar 2021 wird mit ehrenamtlichen Kräften saniert. Im Innern ist es inzwischen in den Rohbauzustand versetzt. Unter anderem sind alle Wände vom Verputz befreit, zugemauerte Originalöffnungen wieder hergestellt, der Kanalanschluss erneuert, die Gräben für die Abwasserinstallation und die Schächte für die Elektrik-Installation sind vorbereitet, zum Teil bereits ausgeführt. Auch 500 neue Kaminsteine sind zum Verbauen bereits ins Obergeschoss transportiert.

Mit dem Dach wartet ein weiteres hartes Stück Arbeit auf den Bautrupp des Vereins, alle freiwilligen Helfer und Unterstützter des Projekts. Dazu zählen in dem Fall vor allem die seit Januar in Harthausen ansässige Firma Bauservice Vero. Inhaber Veroljub Mihajlovoc stellt das Gerüst sechs Wochen lang „für einen guten Preis“ zur Verfügung. Der Harthausener Zimmerermeister Berthold Steiger saniert das Gebälk. Bernhard Birkle vom gleichnamigen Installations- und Spenglerbetrieb bringt die Wangen an. Beide Handwerker helfen ehrenamtlich. Bevor beide loslegen können, müssen jedoch das Dach abgedeckt und die Kamine abgetragen werden. Hinterher wird das Dach mit den vorhandenen Ziegeln wieder neu eingedeckt.

Spenden erwünscht

Als nächster großer Schritt folgen ab dem zweiten Halbjahr Bodensanierung, Innenausbau, Toiletten- und Kücheneinrichtung, bevor der angebaute Schuppen neu mit Brettern beplankt werden muss.

„Wir gehen davon aus, dass wir, wenn die Toiletten eingebaut sind, in absehbarer Zeit ein erstes Fest am Bahnhof feiern können“, zeigt sich Heck, der die Bauarbeiten koordiniert, zuversichtlich. Er dankt den vielen Spendern – Private, Vereine und Unternehmen aus der Gemeinde und aus dem Umkreis – für die bereits gewährte Unterstützung mit Geld und Sachmitteln. „Nach wie vor ist jeder Cent wichtig, weil er hilft“, betont er. Mit der Erneuerung von Fenstern und Türen an dem Haus habe der KHV noch einmal einen teuren Posten vor der Brust. Deshalb startet der Verein parallel zur Dachsanierung ein Crowdfundingprojekt im Internet. Ziel ist, dabei mindestens 6000 Euro zu erzielen. Damit könnten erste neue Fenster für den ehemals größten Wartesaal des Bahnhofs in Auftrag gegeben werden.

Im Netz

Spendensammlung ab Mittwoch, 8. Juni, im Internet unter www.speyer-crowd.de/Pfefferminzel. Weitere Infos unter www.khv-harthausen.de/khv

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