Pirmasens Zwangsabriss: Schandfleck verschwindet bald

Das Eckhaus in der Friedhofstraße war 2012 abgebrannt und ist voller Müll.
Das Eckhaus in der Friedhofstraße war 2012 abgebrannt und ist voller Müll.

Ein weiteres Stück Alt-Pirmasens verschwindet in den nächsten Tagen. Das markante Eckhaus in der Friedhofstraße, das seit elf Jahren ohne Dach vor sich hin verfällt, ist nach Ansicht der Stadtverwaltung akut einsturzgefährdet und muss umgehend abgerissen werden.

Wegen der Einsturzgefahr wurde die Friedhofstraße bereits halbseitig und die Bergstraße komplett gesperrt. Der Auftrag für den Abriss sei bereits erteilt worden, teilte auf Anfrage Talea Meenken von der Pressestelle der Stadtverwaltung mit. Wann dieser erfolgen wird, konnte sie nicht sagen. Die Stadt werde den Abriss als Ersatzvornahme zunächst selbst bezahlen und anschließend vom Besitzer das Geld zurückfordern.

Das Eckhaus mit der markanten Fassade war lange Jahre Parteibüro der Grünen, anschließend ein Getränkemarkt und zuletzt unbewohnt. Im Oktober 2012 brannte das Haus ab. Die Polizei vermutete Brandstiftung. Der Täter wurde nie gefunden. Das Feuer war schwierig für die Feuerwehr, da im Innern viel Müll gelagert wurde, der im übrigen immer noch in dem Haus und der dazugehörigen Garage liegt. Die Feuerwehr musste das Dach öffnen, um an den Brandherd zu kommen. Das Feuer in dem Eckhaus war der Auftakt zu einer Brandserie in Pirmasens. In den folgenden Wochen brannte die historische Turnhalle der Horebschule sowie ein über 100 Jahre altes Haus in der Herzogstraße.

Nach dem Brand wurde das Dach des Eckhauses entfernt. Die Grundmauern verblieben mit provisorischer Abdeckung. Der Besitzer zum Zeitpunkt des Brandes verkaufte das Anwesen an einen Mann, der alles abreißen und einen Neubau mit Geschäft im Erdgeschoss an der Ecke errichten wollte. Im Mai 2020 versprach der neue Besitzer noch im selben Jahr mit den Arbeiten beginnen zu wollen. Passiert ist aber nichts.

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