Pirmasens Zusammen sind sie stark

Meister Münchweiler im Konfettiregen: (obere Reihe von links) Spielertrainer Daniel Hoffmann, André Göller, Pascal Göller, Toni
Meister Münchweiler im Konfettiregen: (obere Reihe von links) Spielertrainer Daniel Hoffmann, André Göller, Pascal Göller, Toni Depta, Timo Hoffmann, Timo Schrody, Toni Kraus, Mario Doniat, Niklas Urbanek, Jonas Kuntz, (mittlere Reihe) Vorsitzender Andreas Bischoff, Max Dreher, Max Elig, Tobias Jäger, Philipp Hütchen, Nils Fränzel, Niklas Ernst, Vorsitzender Dieter Herrmann, (untere Reihe sitzend) Julian Merkle, Philipp Keller, Niclas Wafzig, Jannik Bochynek, Lars Matheis, Maximilian Hof, Daniel Wadle, Tobias Hoffmann, (vorne kniend) Marvin Thürling und Spielleiter Wolfgang Göller.

Offenbar hatte niemand damit gerechnet, dass die FV Münchweiler am Saisonende in der Fußball-B-Klasse Ost ganz vorne stehen würde. Bei der RHEINPFALZ-Umfrage vor Rundenbeginn unter den Vereinsvertretern waren der FC Rodalben, der SV Obersimten und der SV Hochstellerhof als Titelfavoriten genannt worden. Doch es kam anders. Die Geschichte des Titelgewinns begann nach den Worten von Meistertrainer Daniel Hoffmann bereits 2013. Da hatten sich der VfB und der FC Münchweiler allen Rivalitäten zum Trotz zu einer Spielgemeinschaft zusammengefunden. Viele Spieler aus dieser Fusion sind auch heute noch dabei. Und das ist ein dickes Plus der Fußball-Vereinigung. Alle Spieler kennen sich sehr gut, entwickelten sich permanent weiter, bilden mittlerweile eine extrem verschworene Gemeinschaft. Mit der Gründung der Fußballvereinigung vor gut einem Jahr, als sich auch der SV 85, der ehemals dritte Fußballverein der 3000-Einwohner-Gemeinde an der Rodalb, dazu gesellte, bekam das Ganze noch mal einen Kick. Verschwunden war plötzlich die Rivalität zwischen den drei ehemaligen Vereinen. Es machte sich ein Wir-Gefühl breit. „Das ist sehr außergewöhnlich. So etwas habe ich noch nicht erlebt“, befindet Hoffmann, der die Mannschaft des VfB/FCM nach dem Abstieg aus der A-Klasse 2013 übernommen hatte. Heilsbach hilft Nach dem fünften Platz mit 54 Punkten in der Saison 2017/18 schien die Gründung der Fußball-Vereinigung eine neue Energie freizusetzen. „Wir waren selbst überrascht, dass es gleich so gut lief“, sagt Hoffmann. Doch Münchweiler habe „definitiv Leute in der Mannschaft, die sich in einer Superform präsentierten – und das nicht nur über wenige Spieltage, sondern konstant über die gesamte Saison“. Und nach dem guten Start habe es dann „jeder durchziehen wollen“. Dazu beigetragen habe sicherlich das Trainingslager in der Saisonvorbereitung in der Freizeitstätte Heilsbach (bei Schönau) – sportlich wie auch kameradschaftlich. Und je mehr Punkte Münchweiler sammelte, desto mehr Zuschauer kamen auf die Anlage am Langenberg. Der Zuspruch von außen sei „sehr groß gewesen“, berichtet Hoffmann. „Wir hatten nach dem Zusammenschluss bessere, klarere Strukturen und unsere Vorstandschaft mit Andreas Bischoff, Dieter Hermann, Katharina Schmitt, Wolfgang Göller sowie Christian ,Hexer’ Würtz hat uns brutal unterstützt“, nennt der Coach weitere Gründe für den überraschenden Erfolg. Am sechsten Spieltag übernahm die FVM erstmals die Tabellenführung und gab sie dann nicht mehr ab. Die einzige Punktspielniederlage musste Münchweiler erst am 13. April 2019 mit einem 0:2 gegen den späteren Dritten, den SV Hochstellerhof, einstecken. Was den Meister weiter auszeichnet, war dessen Moral. Rückstände wurden weggesteckt und Spiele gedreht. „Das war auch ein großer Unterschied gegenüber der Saison zuvor“, betont Hoffmann, der Lars Matheis, den er seit der Grundschule kennt, überredet hatte, sich als Torwart zur Verfügung zu stellen. „Und er zahlte das in ihn gesetzte Vertrauen mit Superleistungen zurück.“ Gleichwohl hatte Hoffmann mit Jannik Bochynek einen sehr guten zweiten, noch sehr jungen Keeper in der Hinterhand. In der Abwehr war Max Dreher der Mann, der dafür sorgte, dass die gegnerischen Mittelstürmer oft torlos blieben. Der Innenverteidiger war zudem ein sicherer Elfmeterschütze und bei eigenen Standards gefährlich, was zwölf Saisontore belegen. Antizipieren: Das ist es, was Timo Hoffmann, dem Bruder des Spielertrainers, in die Fußballerwiege gelegt worden ist. Deshalb fungierte er auch in der Rückwärtsbewegung als Libero. Auf den Außen verteidigten Philipp Keller, der „eine super Entwicklung genommen“ habe, und Tobias Hoffmann, der zweite Bruder des Trainers. Maximilian Hof (20) wurde an die Mannschaft herangeführt. Patrick Göller besetzte im Mittelfeld die Schaltzentrale. „Er ist extrem lauf- und zweikampfstark, hält die Mannschaft zusammen und trug stets viel Verantwortung“, lobte Hoffmann seinen Regisseur. Dessen Bruder André unterstützte ihn auf der Außenbahn. Mittelfeldspieler Timo Schrody ist der einzige Spieler, der alle 28 Begegnungen mitgemacht hat. Schrody sei „die Zuverlässigkeit in Person – im Training wie auch im Spiel“, lobt der Trainers, der selbst als Zehner agierte. Der kopfballstarke Marvin Thürling, der als einer der ganz wenigen in Münchweiler in Dahn und Eppenbrunn höherklassige Erfahrung gesammelt hat, sei „ein ganz wichtiger Mann im Mittelfeld“, könne „den tödlichen Pass spielen“. Klasse Sturmduo Ein extrem torgefährlicher Sturmführer ist Daniel Wadle. 37-mal versenkte er das Runde im Eckigen. Das ist der Bestwert in der B-Klasse Ost. Und Wadle hätte dies nie geschafft, hätte er nicht mit Flügelflitzer Mario Doniat einen kongenialen Sturmpartner gehabt. „Mario reißt die gegnerischen Abwehrreihen auf“, sagt Hoffmann über den 19-maligen Torschützen. Toni Kraus und Tobias Jäger waren stets adäquate Alternativen hinter den etablierten Stürmern. „Es hat ungemein viel Spaß gemacht, diese Mannschaft zu trainieren“, schwärmt Hoffmann, der auch in der A-Klasse Münchweilers Coach sein wird. Er sei „erleichtert“ gewesen, dass nach der Niederlage gegen Hochstellerhof der Titel geholt wurde. Und er sei„stolz“ auf die Mannschaft, die zudem in der Fairplay-Wertung „immerhin Platz vier“ belegte. Der Meisterkader —Torhüter: Lars Matheis 33 Jahre/24 Spiele/kein Tor, Jannik Bochynek 20/5/0, Dennis Urbanek 23/1/0 —Abwehr: Timo Hoffmann 31/25/0, Max Dreher 27/24/12, Philipp Keller 25/23/0, Tobias Hoffmann 30/17/1, Nils Fränzel 24/13/0, Maximilian Hof 20/11/0, Maximilian Elig 22/4/1, Torsten Streb 42/3/1, Philipp Hütchen 26/1/0 —Mittelfeld: Timo Schrody 26/28/3, Pascal Göller 27/26/3, André Göller 21/25/5, Marvin Thürling 24/25/6, Daniel Hoffmann 33/23/4, Toni Kraus 19/18/4, Tobias Jäger 27/13/3, Toni Depta 19/8/0, Jonas Kuntz 18/6/0, Niclas Wafzig 25/3/1, Louis Jung 23/1/0, Niklas Urbanek 23/1/0 —Angriff: Daniel Wadle 32/27/37, Mario Doniat 26/26/19, Niklas Ernst 19/8/2, Julian Merkle 26/8/1.

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