Pirmasens Zur Sache: Dürfen Hobbykünstler in die Alte Post?

Bei der Vorstellung des Ausstellungsprojektes von Stefan Linner mit Papierkunst auf Ostereiern kam es im Kulturausschuss zu einer Diskussion über Qualitätskriterien, die für die Alte Post eingehalten werden sollten. Der 1977 geborene Linner lebt in Bayern, wo er seine „Art-Eggs“, also Kunsteier produziert und diese auf Ostereiermärkten verkauft. Bekannt geworden ist der Bayer durch mehrere Fernsehauftritte mit seiner Eierkunst. Wolfgang Fritz, Mitglied des Arbeitskreises Kunst, monierte die Öffnung der Alten Post für Hobbykünstler durch diese Ausstellung, was sein Arbeitskreiskollege Harald Kröher so nicht sieht. Unter nicht studierten Kreativen gebe es herausragende Künstler, so Kröher. „Das Endergebnis zählt, nicht der erlernte Beruf“, meinte Kröher und auch Oberbürgermeister Bernhard Matheis verwies auf „spektakuläre Amateure“. Die Alte-Post-Kuratorin Cecile Prinz verteidigte ihre Auswahl: „Ich bin da sehr kritisch.“ Und Bezirkskantor Maurice Croissant warnte davor, die Kompetenz von Prinz in Frage zu stellen. „Wie soll der Arbeitskreis Kunst seine Kompetenz einbringen? Immer alles einfach nur abnicken, geht nicht“, meinte hingegen Fritz, der sich ansonsten fragen müsste, warum er überhaupt im Ausschuss sitze. OB Matheis verwies auf die Bedeutung des Arbeitskreises, der ein gewisses Qualitätsniveau in der Alten Post garantieren solle. Außerdem betonte der Stadtchef, dass es keinesfalls Ausstellungen von Aquarellmaler-Zirkeln in der Alten Post geben werde. Auf Vorschlag von OB Matheis wird Prinz nun für die nächste Sitzung des Kulturausschusses zwei oder drei Eier des auch von Prinz als „Hobbykünstler“ bezeichneten Linner besorgen sowie aussagekräftige Farbfotos seiner Arbeiten. „Ich würde das gerne vorher nochmal sehen“, so Matheis.

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