Pirmasens Weiss sucht Unterstützung in Europa

Die Bürgerinitiative „B 10 - vier Spuren jetzt“ hat einen erneuten Anlauf unternommen, um die Europäische Union für einen Lückenschluss auf der B 10 zu gewinnen.

Die Bürgerinitiative hofft, dass die EU auf die Bundesregierung einwirkt und so die Aufnahme des vierspurigen B-10-Ausbaus in den Bundesverkehrswegeplan erreicht. Deshalb hebt BI-Sprecher Erich Weiss in seinen Schreiben an den Präsidenten der Europäischen Kommission, Jean-Claude Juncker, und an die EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc die Bedeutung der B 10 als „europäische Traversale“ heraus. Würde die B 10 bis zum Autobahnanschluss A 65 bei Landau vierstreifig ausgebaut, wäre sie damit Teil einer vierstreifigen Straßenverbindung, die vom Atlantik bis ans Schwarze Meer reicht, so die Bürgerinitiative. BI-Sprecher Weiss kritisiert in seinen Briefen an die EU, dass die Landesregierung Rheinland-Pfalz das Teilstück Hauenstein bis Godramstein, rund 20 Kilometer lang, nicht vierstreifig ausbauen will, sondern wie bisher zwei- beziehungsweise dreistreifig belassen will. „Mit diesem Teilausbau würde einer europäischen Verkehrsverbindung sozusagen die Nabelschnur zugebunden, denn weder können so die verkehrlichen Probleme gelöst werden, noch ist diese Engstelle netzkonzeptionell sinnvoll“, schreibt Weiss. Ein Blick auf die Straßenkarte zeige, dass die B 10 in der Pfalz die Funktion einer europäischen Traversale habe und mit einer Fahrzeugbelastung von bis zu 44.000 Fahrzeugen am Tag, darunter über 10.000 Lkw, dieser Funktion auch gerecht werden müsse. „Aus den geschilderten Gründen bitten wir Sie, sich für den durchgehenden Ausbau der B10 zwischen Pirmasens und Landau zu verwenden“, schreibt Weiss. Neben den verkehrlichen Problemen, die durch dieses Nadelöhr erhalten blieben, werde auch die wirtschaftliche Entwicklung der Region Südwestpfalz ausgebremst. Ohne eine vernünftige Verkehrsinfrastruktur sei eine positive Entwicklung der Region nicht möglich. Fördergelder, die von Land, Bund und EU zur Entwicklung der Region geflossen sind, könnten die gewünschte Wirkung nicht voll entfalten, wenn die Region nicht auch mit der erforderlichen Infrastruktur ausgestattet werde. „Infrastruktur ist und bleibt einer der wesentlichen Standortfaktoren“, schreibt Weiss. Bei dem vierstreifigen Ausbau der B 10 gehe es darum, den Verkehrsströmen, sozusagen als Ersatz für die in den 80er Jahren gestrichene A 8, auf dieser West-Ost-Fernverkehrsverbindung eine sichere und leistungsfähige Verkehrsader zu bieten. Daneben erfülle die B 10 auch die Funktion, Ziel- und Quellverkehr aufzunehmen. Für viele Berufspendler der Südwestpfalz sei die B 10 die einzige Möglichkeit zu ihren Arbeitsplätzen in der Südpfalz zu kommen. (pr)

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