Pirmasens Weihnachtsbaum: Warum Kunden nicht immer nach der schönsten Tanne suchen

Marion Lehmer verkauft auf dem Messplatz Weihnachtsbäume.
Marion Lehmer verkauft auf dem Messplatz Weihnachtsbäume.

Ein geschmackvoll geschmückter Nadelbaum inmitten von schön verpackten Geschenken - das gehört auch in Pirmasens einfach zum Weihnachtsfest dazu. Entsprechend groß fällt auch die Nachfrage bei den Anbietern von Weihnachtsbäumen aus.

Schon seit zehn Jahren steht Marion Lehmer von der Firma Dachs jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit auf dem Messplatz und verkauft die Tannenbäume der Gärtnerei. Zu ihren Kunden pflegt sie einen guten Kontakt, viele begrüßen sie schon mit Namen. „Alle Jahre wieder, Frau Lehmer. Heute suchen wir einen besonders schönen Baum“, sagt einer der Kunden. Mitnehmen will er gleich zwei Bäume, für sich selbst und seine Verwandtschaft.

170 bis 200 Bäume sind es jedes Jahr, die auf dem Messplatz hinter einem Bauzaun stehen. Von 8 Uhr in der Frühe bis abends um 19 Uhr ist Lehmer da und wärmt sich hin und wieder in einem Wohnwagen auf. „In Sachen Weihnachtsbäume ist die Nordmanntanne bei uns der klare Favorit. Die Tannen werden in Baumschulen im Odenwald, in Dänemark, aber auch in Heltersberg gezüchtet und geschlagen. Wir kriegen nach und nach immer neue Bäume geliefert, damit die Tannen im Verkauf auch stets frisch sind“, erklärt Lehmer. Zuvor werden die Bäume gesammelt und gemeinsam nach Pirmasens gebracht, das sei besser für die Öko-Bilanz. Verschiedene Güteklassen sind im Weihnachtsbaumverkauf der Firma Dachs auf dem Messplatz erhältlich – von Aktionsbäumen für schmales Geld bis hin zu Premiumbäumen. Im Schnitt kostet eine Nordmanntanne zwischen 18 und 25 Euro pro laufendem Meter. „Aktionsbäumchen können etwas krumm und kleiner sein. Es gibt Kunden, die sind witzig drauf und kaufen extra solche Bäume. Sie sagen sich, dass das eben Natur ist – Menschen sind ja auch nicht perfekt“, erzählt die Dachs-Mitarbeiterin.

Premiumbäume sind kerzengerade und zwei Meter hoch

Premiumbäume wiederum seien sehr gerade und an die zwei Meter hoch – eine stattliche Tanne für ein großes Wohnzimmer. „Pestizide sind überall ein Thema, auch im Bio- und Ökobereich. Unsere Tannen werden so wenig gespritzt wie möglich, sind natürlich aber behandelt“, erklärt Lehmer einem anderen Kunden. Der Familienvater hat von zuhause den Auftrag bekommen, einen möglichst „hässlichen“ Baum zu besorgen, wie er Lehmer lachend erzählt. Auch er ist mittlerweile Stammkunde bei ihr. „Viele besorgen sich heutzutage so früh wie möglich ihren Christbaum, es gibt allerdings auch Spätkäufer, die ihre Tanne erst am Morgen vor Heiligabend holen“, erzählt die gelernte Gärtnerin im RHEINPFALZ-Gespräch.

Gemeinsam mit ihrer Kundschaft trägt sie eine große Tanne zu einem Sockel – der Baumstamm soll noch etwas abgesägt werden, damit er zuhause auch gut in den Ständer passt. Lehmer greift sich eine Motorsäge und legt los. Nach einigen Zentimetern ist der Kunde schon zufrieden. „Unser Verkauf läuft dieses Jahr richtig gut, die Mehrheit wünscht sich eben einen echten Baum und keinen aus Kunststoff“, weiß Lehmer. Der relativ große Messplatz mit den vielen Möglichkeiten zum Parken sei dafür ein guter Standort.

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