Pirmasens Waldbrandbekämpfung: Ausstreicheln statt draufschlagen

Feuerlegen mitten auf dem mit trockenem Laub bedeckten Waldboden, das verbietet sich normalerweise von selbst. Nicht so am Samstag, als Christian Schmidt und Edward Olsofi von „Euro-Waldbrand“ ganz offiziell zündeln durften. THW-Helfern aus der ganzen Region zeigten sie nämlich Wege, wie man im Ernstfall der Feuerwehr ergänzende Hilfestellung leisten kann. Etwas mulmig war Forstrevierleiter Raphael Reischmann schon zumute, als tief im Wald zwischen Langmühle und Glashütte die Flammen über den Boden züngelten, aber schließlich waren mit den beiden Mitarbeitern des beauftragten Unternehmens zwei ausgewiesene Experten für Waldbrände am Start, die bereits am Vormittag in den Räumen des THW-Ortsverbandes Pirmasens die theoretischen Grundlagen vermittelt hatten.

„Nach dem großen Brand bei Rodalben haben wir uns gefragt, wie wir die Feuerwehr bei der Brandbekämpfung besser unterstützen können“, so der hiesige Ortsbeauftragte Sven Böling. 20 Führungskräfte aus Neustadt, Germersheim, Speyer, Landau, Bad Bergzabern, Neustadt und Pirmasens habe man deshalb zu diesem Seminar eingeladen. Wasserförderung über lange Wegstrecken, Wegebau, Anlegen von Waldbrandschneisen und Kleinlöschmaßnahmen sind solche Einsatzmöglichkeiten, mit denen das technische Hilfswerk effektiv tätig werden kann. Ein Gefühl für das Feuer braucht man natürlich hierzu, deswegen die direkte Konfrontation mit den Flammen im Wald.

„Nicht draufschlagen, sondern ausstreicheln“ – Experte Schmidt demonstrierte den richtigen Umgang mit der sogenannten Feuerpatsche ebenso wie die Anwendung des Löschrucksackes, der 20 Liter Wasser fasst und mit einer Düse ausgestattet kleineren Brandherden den Garaus machen kann. „Die Thematik Waldbrand wird uns künftig immer mehr beschäftigen“, so Böling. Damit man mit der Feuerwehr gemeinsam schlagkräftig agieren könne, müssten die THW-Helfer im Umgang mit dem Feuer sattelfest sein. Dazu beitragen soll auch eine geplante gemeinsame Großübung im nächsten Jahr.