Pirmasens Villa im Neufferpark soll schnell verkauft werden

Trotz aller Schäden sei die Neuffervilla noch sanierungsfähig, sagt OB Markus Zwick.
Trotz aller Schäden sei die Neuffervilla noch sanierungsfähig, sagt OB Markus Zwick.

Oberbürgermeister Markus Zwick warb am Montag für einen Verkauf der Villa ohne große Bedingungen an Privatleute, da ansonsten nur noch der Abriss als Alternative bestehe, was einzelne Ratsmitglieder aber auch als Chance für den Park sehen.

Zwick berichtete im Hauptausschuss, dass ihn nach der Absage von Bernd Hummel für das Wohnprojekt mit Parkhaus und Erhalt der Villa viele Rückmeldungen von Bürgern erreicht hätten, die dies bedauerten. Die Absage von Hummel sei aber endgültig, weshalb die Stadt nun nach einem neuen Investor suchen müsse, der die Villa kaufen und erhalten will. Bisher hatte die Stadt zur Bedingung gemacht, dass das frühere Caféhaus weiterhin einer öffentlichen Nutzung zugänglich sein muss, als Café oder Veranstaltungsort. Diese Bedingung will die Stadtspitze jetzt fallenlassen und das Haus an Interessenten verkaufen, die beispielsweise selbst auf beiden Etagen darin wohnen wollen.

„Ich bin entschlossen, die Villa zu bewahren“, betonte Zwick. Jetzt sei eine Lösung nötig und nicht erst in zehn Jahren, meinte der Stadtchef und spielte auf den schlechten baulichen Zustand der Villa an. Den thematisierte Uschi Riehmer (SPD). „Zwei Jahre lang wurde nichts getan und erst dieses Jahr mit einer Abdeckung der weitere Verfall gestoppt“, monierte Riehmer und fragte, ob die Villa überhaupt noch sanierungsfähig ist. Für die Sozialdemokratin wäre der Abriss des früheren Caféhauses zwar bitter, aber auch eine Chance für eine Neugestaltung und Attraktivitätssteigerung des Parks. „Das gäbe Raum für neue Ideen“, meinte Riehmer.

OB Zwick: Villa ist noch sanierungsfähig

Ihr Fraktionskollege Gerhard Hussong bezweifelt, dass überhaupt ein Investor zu finden ist, der das verkommene Gebäude noch kaufen will. Wobei OB Zwick betonte, dass die Villa noch in einem sanierungsfähigen Zustand sei. Wobei Berthold Stegner bezweifelt, dass jemand nur das Haus kaufen wolle ohne noch ein Stück vom Park als privater Garten. Wenn jetzt die Stadt das Gebäude und einen Teil vom Park mitten im Herz des Geländes verkaufe, das wäre schlimmer als die Pläne von Hummel, der am Rand nur bebauen wollte.

„Das war Stimmungsmache. Ich finde es sehr unfair, wie mit Bernd Hummel umgegangen wurde“, monierte Stefanie Eyrisch (CDU). Jetzt trete die groteske Situation ein, dass ein wesentlicher Teil des Parks für die Öffentlichkeit verloren gehen werde und damit genau das, was Kritiker des Hummelschen Projekts befürchtet hätten.

Öffentliche Nutzung ist keine Bedingung mehr

Für die Grünen betonte Annette Sheriff, dass sie sich sehr auf die konkreteren Pläne von Hummel gefreut habe, während ihre Partei mit den ersten Ideenskizzen nicht einverstanden gewesen sei. Sheriff erinnerte daran, dass beim Neufferpark auch der Denkmalschutz ein entscheidendes Wort mitzureden habe und die Landesdenkmalpflege habe nach ihren Informationen zur Auflage gemacht, dass nur fünf Prozent der Parkfläche bebaut werden dürfe, was mit dem Hummelschen Projekt ein Problem hätte werden können. „Die Pirmasenser wollen den Park, so wie er ist. Ich bin nicht traurig wegen dem Rückzug von Bernd Hummel“, so Sheriff, die wie Riehmer die Stadt an ihre Verantwortung für die Sicherung des Bauwerks erinnerte. „Die Villa ist seit Jahren in einem miserablen Zustand. Da wurden keine Sicherungsmaßnahmen gemacht“, kritisierte die Grüne Fraktionschefin.

Die Stadtverwaltung wird laut Zwick das Gebäude auf dem Markt nochmal zum Verkauf anbieten, jedoch diesmal ohne Bedingungen für eine öffentliche Nutzung.

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