Pirmasens Umstellung auf 5-1-Abwehr ist Schlüssel zu Erfolg

Die Hauensteinerin Annalena Seibel agierte nicht nur wirkungsvoll in der Abwehr als vorgezogene Spielerin, sondern warf vorne ne
Die Hauensteinerin Annalena Seibel agierte nicht nur wirkungsvoll in der Abwehr als vorgezogene Spielerin, sondern warf vorne neun Tore – hier an Lisa Schnorr und Alina Jünger (rechts) vorbei das 14:14.

«RODALBEN.» Die FSG Hauenstein/ Rodalben hat die rote Laterne der Frauenhandball-Pfalzliga wieder abgegeben. Durch das 22:21 (11:10) am Samstagabend gegen den TV Ruchheim überholte die Mannschaft von Trainer Raphael Brunner in der Tabelle nicht nur den TVR, sondern auch Bobenheim-Roxheim.

Dabei zeigten beide Teams noch einmal deutlich, warum sie mitten im Abstiegskampf stecken. Die Gastgeberinnen hatten Probleme im Spielaufbau und verloren unheimlich viele Bälle (28) im Vorwärtsgang, ohne dabei zum Torwurf zu kommen. Ruchheim, das deutlich ballsicherer agierte, hatte dagegen Abschlussschwächen, die einen Verbleib in der Liga sehr fraglich erscheinen lassen. „Das zieht sich bei uns leider schon im gesamten Saisonverlauf so hin“, erklärte TVR-Coach Eric Pressl nach Spielende. Auf der Gegenseite erkannte Brunner, „dass unsere Abwehr heute Garant für den Erfolg war.“ Die Hauensteiner Defensive begann in einer 6-0-Formation. Nach zehn Minuten und 4:6-Rückstand stellte Brunner das System um und ließ Annalena Seibel vorgezogen verteidigen. Von nun an hatte Ruchheim keinerlei Ideen mehr, wie die neu sortierte FSG-Abwehr zu überwinden ist. Oft agierte der TVR mit langen Angriffen, schloss dann, da in Zeitnot, unvorbereitet und schwach ab. Diese Bälle flogen entweder am Kasten der Heimmannschaft vorbei oder wurden oft eine sichere Beute von FSG-Torfrau Susie Dausch. So auch bei vier von sechs Ruchheimer Strafwürfen in Durchgang eins. Dausch war es auch, die in der siebten Minute einen Weckruf absetzte, Julia Neufeld zusammenfaltete, nachdem die Außenverteidigerin zum zweiten Mal unaufmerksam gewesen war und ihrer Gegenspielerin zu viel Raum gelassen hatte. Die Gastgeberinnen drehten die Partie mit einer Sechs-Tore-Serie zum 10:6 (24.). Ruchheim war somit eine gute Viertelstunde ohne eigenen Treffer geblieben. Dass der FSG-Vorsprung zur Pause nur ein Tor betrug, war dem fehlerhaften Spiel geschuldet. TVR-Torfrau Michelle Fritz konnte nämlich bis dato nur drei Bälle abwehren. Und im zweiten Durchgang kamen nur zwei Paraden dazu. Wenn die FSG-Damen allerdings mal zum Abschluss kamen, dann hatten sie eine starke Trefferquote von über 73 Prozent. Ganz anders der Gegner, der es auf gerade mal 46,7 Prozent erfolgreicher Torabschlüsse brachte. Dausch wehrte insgesamt 17 Bälle ab. Bezeichnend für den mäßigen Auftritt der Gäste war die Überzahlsituation in der 40. Minute. Anstatt die freie Mitspielerin auf außen zu suchen, spielte Caroline Vesper den Ball riskant an den Kreis, wo sich keine Abnehmerin fand. Da sich die TSR-Sporthalle mit zunehmender Spieldauer immer mehr füllte, steigerte sich auch der Zuspruch von der Tribüne. Die Gastgeberinnen konnten sich unter dem Trommelwirbel der eigenen Anhänger nach dem 15:15 auf 17:15 absetzen und bauten den Vorsprung dann auf 21:17 (57.) aus. „Es war unnötig, dass wir es am Ende noch einmal so spannend gemacht haben“, kommentierte Brunner die Schlussphase, in der die Gäste schnell aufholten. Nach dem 22:21-Anschlusstreffer blieben noch 26 Sekunden. Brunner reagierte clever mit einer taktischen Auszeit. Die restliche Zeit spielten seine Damen geschickt herunter, ohne den Ball noch einmal abzugeben. So spielten sie FSG Hauenstein/Rodalben: Dausch - von Gilgenheimb (4/4), Schwarz (1), Lena Seibel (4) - Annalena Seibel (9), Neufeld (1) - Isbrecht (2); Lynker (1), Redzepaj Spielfilm: 2:3 (3.), 4:6 (9.), 10:6 (24.), 11:10 (Halbzeit), 13:14 (40.), 17:15 (45.), 21:17 (57.), 22:21 (Ende) - Siebenmeter: 4/4 - 8/3 - Zeitstrafen: 2 - 0 - Beste Spielerinnen: Annalena Seibel, Dausch - Jünger - Zuschauer: 250 - Schiedsrichter: Janssen (Lingenfeld).

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