Pirmasens Tore, Träume, Temperamente:

Dass Tabellenführer SV Herschberg in der Fußball-Landesliga West gegen den VfR Baumholder mit 3:2 gewann und sich damit schon fünf Spieltage vor Saisonende mindestens die Vizemeisterschaft und daher die Teilnahme an den Verbandsliga-Aufstiegsspielen sicherte (Meisterschaft und Direktaufstieg sind fast perfekt), lag nicht zuletzt an Tim Schiefer. Denn der 28-Jährige parierte in der Schlussminute einen Foulelfmeter. „Endlich konnte ich der Mannschaft was zurückgeben“, sagte der Keeper dazu. Bereits im siebten Jahr steht Schiefer im Kasten der Herschberger. Er kam 2009 vom Oberligisten SVN Zweibrücken, wo er die Nummer zwei hinter Jens Michelbach war. Gelernt hat der im Controlling einer Kaiserslauterer Firma arbeitende Schiefer sein Torhüter-Handwerk in der Jugend des FK Pirmasens, ehe er erst zum SV Hermersberg, dann nach Zweibrücken wechselte. In Herschberg fühlt sich Schiefer so richtig wohl, wenn auch nicht immer gefordert: „Unsere Abwehr lässt nicht so viel durch. Oft habe ich im Spiel nur ein, zwei Bälle zu halten.“ Vor zehn Tagen in Rüssingen hatte er allerdings gleich viermal hinter sich greifen müssen, was ihn sehr ärgerte. „Deshalb war der gehaltene Strafstoß für mich sehr wichtig“, betont Schiefer. Die beiden SVH-Spielertrainer hatten ihm die Gelegenheit gegeben sich auszuzeichnen. Jens Mayer hatte die Flanke in den Strafraum nicht verhinder, Markus Lechner rutschte aus und brachte den Angreifer Baumholders zu Fall. „Ich habe mich dann für eine Ecke entschieden und Glück gehabt“, schildert Schiefer seine Rettungstat gegen den VfR-Schützen Felix Ruppenthal, die Herschberg den 21. Sieg im 25. Saisonmatch einbrachte. „Wenn man solch einen Torwart hat, kann man als Trainer nur froh sein“, lobte Mayer seine Nummer eins. Bei den Frauen der SG Thaleischweiler war im Landesligaspiel gegen den FC Marnheim II die Nummer neun die große Nummer. Janina Müller schaffte, was nur ganz wenigen Kicker/innen vergönnt ist. Sie erzielte nicht nur sechs Treffer in einem Spiel, sie platzierte den Sechserpack in der ersten Halbzeit und krönte ihre überragende Leistung mit zwei Hattricks. Die 19-jährige Mittelstürmerin traf beim 7:1-Erfolg ihres Teams in der 6., 19., 29., 31., 32. und 33. Minute zum 6:0-Zwischenstand und lobte danach das perfekte Zusammenspiel mit den Geschwistern Nadine Wolf und Katharina Babilon-Wolf. „Wir hatten in der Woche zuvor ein Spezialtraining gemacht“, erzählt die Torjägerin mit frischem Abi (am Helmholtz-Gymnasium Zweibrücken) in der Tasche. Das hat wohl gefruchtet, denn Müller verwandelte bei jeder sich ihr bietenden Chance. Dies trotz einer Knieverletzung. „Janina ist technisch sehr gut und durchsetzungsfähig“, lobt SGT-Trainer Roland Gortner die Zweibrückerin. Diese kickte früher für den FSV Jägersburg in der U16-Bundesliga und in der Frauen-Regionalliga, ehe sie nach Auflösung der FSV-Frauenfußballabteilung zu Saisonbeginn nach Thaleischweiler wechselte. Noch mal Janina Müller: „Ich bin sehr froh, dass endlich der Knoten geplatzt ist. Natürlich freuen mich die superguten Rückmeldungen meiner Mitspielerinnen.“

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