Pirmasens Starken Gegner in die Knie gezwungen

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Hauenstein. „Natürlich, wir können besser spielen“, zog Jürgen Kohler, der Trainer des SC Hauenstein, nach dem schwer erkämpften 2:1-Heimsieg gegen die SpVgg Burgbrohl kritisch Bilanz der 90 Minuten im Stadion am Neding. Mit dem fünften Sieg im fünften Spiel festigte der SCH die Tabellenführung in der Fußball-Oberliga.

Vor allem die „tolle Moral“ seiner Elf habe den Sieg gegen einen starken Gegner ermöglicht. In der Tat: Die Gäste aus der Osteifel präsentierten sich im Wasgau als überaus spiel- und kampfstarker Gegner, der dem Spiel lange seinen Stempel aufdrückte und den SCH mit Präsenz und zuweilen auch mit Aggressivität nicht zu seinem Spiel finden ließ. Über weite Phasen der 90 Minuten fehlten dem Gastgeber die Ideen und die Struktur, um Dominanz zu gewinnen. Dabei war der SCH gut in die Partie gestartet, den Kombinationen fehlte freilich die letzte Genauigkeit. Eine dicke Chance gab′s nach einem Freistoß aus dem linken Halbfeld, den Andelo Srzentic auf die Latte köpfte (7.). Weitere SCH-Möglichkeiten: Schwehm hatte sich links freigespielt und versuchte erfolglos, Gästekeeper Michael Berg zu überlupfen (19.). Zweimal war auch Dominic Altmeier in aussichtsreicher Position, zweimal schloss er nicht konsequent genug ab. Aber auch die Gäste aus Burgbrohl, die das Match zunehmend offener gestalteten und phasenweise mehr Spielanteile besaßen, hatten ihre Möglichkeiten: In der 28. Minute beispielsweise kam Marwane Gobitka nach einer Ecke aus acht Metern zum Schuss, wurde aber abgeblockt. Und in der 39. Minute war es Matthias Hein, der wieder nach einer Ecke frei zum Kopfball kam, aber das Tor verfehlte. Überhaupt die Eckbälle der Gäste: Jeweils auf den kurzen Pfosten geschlagen und per Kopf verlängert, brannte es da ein ums andere Mal vor dem von Sebastian Grub gut gehüteten Tor des SCH. Ein Rezept gegen diese Ecken fand der SCH lange nicht. Die Treffer fielen nach der Pause, aus der die Gäste entschlossener kamen und das Match zunächst dominierten, während der Gastgeber den Faden vollkommen verlor. Und so war das 0:1 logische Folge der Burgbrohler Überlegenheit und der Hauensteiner Schwäche: Der wuchtige Gobitka, erst unlängst vom Niederrhein-Oberligisten Ratingen 04 zur Spielvereinigung gewechselt, flankte von rechts, Bünyamin Kilic ließ per Kopf Keeper Grub keine Chance (50.). Glück für den SCH, dass zehn Minuten später Jesper Brechtel einen Knaller des überragenden Assimiou Touré von der Linie schlagen konnte. Dass das Spiel kippen konnte, lag vielleicht an den Auswechslungen in der 54. Minute. Mit Dennis Krob kam mehr Druck, mit Tim Bauer mehr Ordnung. Der SCH kämpfte sich zurück, riss die Spielkontrolle an sich und wurde belohnt: Nach einer Flanke von Andelo Srzentic glich Dennis Krob per Kopf (62.) aus. Und als Sandro Rösner den Ball nach Freistoß und Kopfballvorlage Daniel Klücks zum Siegtor über die Linie drückte (84.), war ein starker Gegner in die Knie gezwungen. Es sei ein besonderes „Qualitätsmerkmal, dass die Mannschaft auch nach 60, 70 Minuten läuferisch noch eine Schippe drauflegen kann“, kommentierte Kohler den entscheidenden Unterschied, während Burgbrohls Kapitän Marco Liersch nach dem Schlusspfiff den Kopf hängen ließ: „Das war eine total unglückliche Niederlage. Wir hätten einen Punkt verdient gehabt“, sagte er enttäuscht. Er habe „keinen Unterschied zum Spitzenreiter gesehen. Vielleicht haben wir sogar die besseren Chancen gehabt.“ Bericht im überregionalen Sportteil

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