Pirmasens Stadt entschärft „Tretminen“ mit Bußgeld-Drohung

Das Entleeren des Hundedarms kann für Pirmasenser Tierfreunde künftig eine teure Angelegenheit werden. Oberbürgermeister Bernhard Matheis kündigte an, aggressiver gegen „Tretminen“ im Stadtgebiet vorzugehen als bisher.

„Wir werden verschärft kontrollieren und es drohen Bußgelder, wenn Hundebesitzer die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner nicht mitnehmen“, war vom Stadtoberhaupt zu hören. Damit soll ein Problem angegangen werden, das auch andere rheinland-pfälzische Kommunen seit Jahren beklagen. Hintergrund der rigorosen Vorgehensweise sind die positiven Rückmeldungen im Zuge des Rheinland-Pfalz-Tags 2013. Hier sei die Stadt nicht nur wegen der Organisation, sondern auch wegen ihres sauberen Erscheinungsbilds gelobt worden, sagt Pressesprecherin Dunja Maurer auf RHEINPFALZ-Anfrage. Das positive Feedback und die damit verbundene Motivation will die Stadtspitze nun in das angebrochene Jahr übertragen, „zur dauerhaften und nachhaltigen Verbesserung der Stadt“. Hundehalter, die die unliebsamen Spuren ihrer vierbeinigen Freunde künftig auf der Straße liegen lassen, anstatt sie in einer Plastiktüte aufzusammeln, sollen also künftig 50 Euro zuzüglich Verwaltungskosten berappen. Für den Kampf gegen den Hundedreck gewappnet sieht sich das Pirmasenser Ordnungsamt. Laut Angaben von Maurer werden die Vollzugsbeamten künftig nicht nur falsch parkende Autos kontrollieren, sondern auch „Kotsünder“ direkt ansprechen und bei Ordnungswidrigkeiten ein entsprechendes Bußgeldverfahren einleiten. Weigert sich jemand, das Bußgeld zu zahlen, soll es zwangsweise beigetrieben werden, so Maurer. Um alldem vorzubeugen, soll es der Stadt nicht an Tüten mangeln: Im ganzen Stadtgebiet wurden insgesamt 15 Tütenspender aufgestellt, unter anderem im Strecktalpark, am Alten Friedhof und am Dorfplatz in Windsberg. Auch im Bürgerservicecenter in der Exerzierplatzstraße sind kostenlose Tütchen erhältlich, mit denen man das Corpus Delicti entsorgen kann. Über mangelnde Aufklärung in Sachen Hundekot klagen können Hundebesitzer jedenfalls nicht: Bereits Anfang März ging ihnen von Seiten der Stadtverwaltung ein Schreiben zu, in dem um Mithilfe zur Verbesserung der „Sauberkeit und Lebensqualität der Stadt Pirmasens“ gebeten wurde. Eine genaue Anleitung im Umgang mit den übelriechenden Darmergüssen wurde dem Schreiben gleich mitgeliefert. Wörtlich heißt es: „Tütchen überstülpen, Hundekot aufnehmen und bei nächster Gelegenheit mit dem Restmüll entsorgen“. Was einfach klingt scheint aber nicht selbstverständlich zu sein. In Anbetracht der 50 Euro wird sich künftig also jeder Hundebesitzer überlegen, wo und wie er seinen Vierbeiner das natürliche Geschäft machen lässt – ein Geschäft, das sich übrigens für die städtische Kasse rentiert: Auf 40.500 Einwohner mit Hauptwohnsitz in Pirmasens kommen 3000 Hunde. (tada)

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