Pirmasens Seniorenfreundlicher Service: Diese drei Geschäfte sind neu

Feierstunde im Rathaus: Am Dienstag wurden drei Einzelhändler in die Riege der Geschäfte mit seniorenfreundlichem Service aufgen
Feierstunde im Rathaus: Am Dienstag wurden drei Einzelhändler in die Riege der Geschäfte mit seniorenfreundlichem Service aufgenommen. Alle 39 wurden von OB Markus Zwick, Marketing-Chef Rolf Schlicher und der Vorsitzenden des Seniorenbeirats, Renate Vogl, beglückwünscht.

Jedes Jahr werden es ein paar mehr: Das Qualitätssiegel „Seniorenfreundlicher Service“ ist gefragt bei Händlern wie auch bei den Dienstleistern. Am Dienstag wurden wieder drei neue Zertifikate verliehen. Es gab aber auch Kritik.

Drei Neuzugänge gibt es unter den Pirmasenser Unternehmen mit der besonderen Auszeichnung „Seniorenfreundlicher Service“ im Jahr 2024: Emils Hotel, das Film- & Fotostudio Andreas Groß im Rizzi-Haus sowie der Vodafone-Laden in der Winzler Straße, von dem Geschäftsführer Oliver Reinhard mit seinem langjährigen Mitarbeiter Christian Zimmer die Urkunde persönlich in der Feierstunde im Rathaus entgegengenommen haben.

39 von 78 Einzelhandelsunternehmen tragen nun das Siegel „Seniorenfreundlicher Service“, das in Pirmasens seit 2006 auf Initiative des Seniorenbeirates Pirmasens in Zusammenarbeit mit dem Stadtmarketing vergeben wird – alle zwei Jahre. Das Zertifikat erhalten Firmen, die ihren Service den besonderen Bedürfnissen der Kunden der Altersgruppe „60 plus“ angepasst haben und diesen barrierefreies Einkaufen in freundlicher Atmosphäre ermöglichen, erklärt Oberbürgermeister Markus Zwick. Da sei noch Luft nach oben, findet Zwick, der von der Pirmasenser Stadtgesellschaft trotzdem begeistert ist. Hier würden sich die Menschen gegenseitig helfen und unterstützen, das sei nicht selbstverständlich. „Alle müssen teilhaben können an unserer Stadt“, so das Credo des OB. Denn gerade Senioren seien in Pirmasens eine wichtige und stark vertretene Bevölkerungsgruppe, die die Stadt zu dem gemacht hätten, was sie heute ist: „Deswegen müssen wir unsere Senioren pflegen und hegen“, fordert der Stadtchef auf.

Senioren haben andere Bedürfnisse

Ausgezeichnet sind aber nicht nur Geschäfte, die prädestiniert sind für Senioren, wie Hörgeräte-Studios oder Apotheken, sondern auch die Heißmangel Ziegner in der Bottenbacher Straße, Jonny’s Schlüsseldienst und Raumausstatter wie etwa das Gardinen-Outlet Block in der Kaiserstraße.

„Wenn wir Senioren wissen, dass wir in einem Geschäft gut bedient werden, gehen wir auch dort einkaufen“, betont Renate Vogl, Vorsitzende des Seniorenbeirats, die mit ihren Teams prüft, ob das Zertifikat hält, was es verspricht. Wer sage, in Pirmasens gebe es nichts, kenne die Geschäfte einfach nicht, findet Vogl. Oft seien die Inhaber der Läden froh, wenn sie Hinweise gebe, denn die Bedürfnisse der Senioren seien einfach andere wie die eines „jungen Hüpfers“.

Kritik: Baustelle in der oberen Hauptstraße „eine Katastrophe“

„Wegen ihres Feuers würde ich Sie am liebsten engagieren“: Diese Worte richtete Rolf Schlicher, Leiter des Ressorts Stadtmarketing, Tourismus und Sport, an Vogl, auch weil sie eine super Multiplikatorin sei. Die Geschäfte sollen aber nicht nur Qualität liefern, findet Schlicher. Das Zertifikat, das aktuell zum 17. Mal vergeben wurde, helfe auch, Handel und Dienstleistung in der Stadt zu sichern. Denn auch Senioren seien mittlerweile computeraffin und könnten alles online bestellen. Es sei die Qualität vor Ort und eine kompetente, persönliche Kundenberatung, auf die es ankomme und die das Ruder herumreißen kann.

„Meiner Meinung nach bekäme die Stadt Pirmasens dieses Zertifikat nicht“, findet jedoch Toralf Kreuzberger, Inhaber des Sanitätshauses Schäfer. Denn die Baustelle zwischen Sandstraße und Lutherkirche sei besonders für Senioren mit Rollator oder im Rollstuhl eine Katastrophe. Eine Flickschusterei sei der unebene Boden, der ein Passieren gefährlich mache. „Ich nehme das Nicht-Zertifikat und die offenen Worte dankend an“, antwortete der OB, bat aber um Geduld. „Ich weiß, dass die Situation für die Anwohner und die Geschäfte eine Riesenbelastung ist“, gibt er zu. Diese diene jedoch einem wichtigen Zweck, nämlich der Neugestaltung der oberen Hauptstraße. Die Stadt stehe kurz vor dem Spatenstich, sonst würde er die Sachlage noch einmal prüfen. Im Herbst sei dort eine schöne, seniorengerechte Straße, denn gerade auf die ältere Generation sei bei der Planung Rücksicht genommen worden. Die Adressensammlung zu den ausgezeichneten Unternehmen gibt es jetzt übrigens auch als Flyer.

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