Pirmasens Riesengroße Enttäuschung

SAARBRÜCKEN. Die Enttäuschung beim Sportclub Hauenstein ist riesengroß. Vergeben ist die große Chance, erstmals Meister der Fußball-Oberliga zu werden. Durch die achte Auswärtsniederlage in dieser Saison, dem 0:2 (0:1) beim bisherigen Tabellenzweiten SV Saar 05 Saarbrücken, musste der SCH am letzten Spieltag den ersten Platz für die Saarländer räumen – RHEINPFALZ am SONNTAG informierte.

Während die Saarbrücker tanzten, lachten, sangen und in Bier duschten, gingen die Köpfe der SCH-Spieler runter. „Im entscheidenden Spiel haben wir es nicht gepackt – wie so oft in den letzten Jahren“, kommentierte SCH-Präsident Carl August Seibel das Endspiel vor 1750 Zuschauern im Stadion Kieselhumes. Und Daniel Geiger fügte hinzu: „Die wollten den Titel mehr als wir.“ In der Tat gingen die Saarländer engagierter in die Zweikämpfe, zeigten mehr Biss, ohne taktische und spielerische Intelligenz hinten anzustellen. Die Hauensteiner schafften es in der ersten Halbzeit nicht ein einziges Mal, sich aus dem Spiel heraus in eine torgefährliche Schussposition zu bringen. Dennoch hatten sie in der Anfangsphase zweimal den Führungstreffer auf der Stirn. Jeweils nach Freistoßflanken köpften Alexander Zimmermann (6.) und Daniel Klück (12.) ans Aluminium des Saarbrücker Tores. Erst in der 73. Minute folgte die nächste echte Gelegenheit, als der kämpferisch und läuferisch sehr starke Christof Seibel eine Flanke nur mit den Haarspitzen erwischte. Dazwischen lag eine entscheidende Stunde Saarbrücker Dominanz. Der neue Oberligameister agierte mit einem variablen 3-3-3-1-System, erspielte sich so im Mittelfeld ein klares Übergewicht und wurde immer wieder torgefährlich. Zur Führung benötigte Saar 05 allerdings auch einen Standard: Dominik Engel wuchtete nach einer Flippersituation im SCH-Strafraum den Ball zum 1:0 ein (20.). Hauenstein war geschockt, und Saarbrücken wurde immer sicherer. Zwar hielt SCH-Keeper Sebastian Grub sein Team mit tollen Paraden im Spiel, doch in der 61. Minute war auch er gegen den frei vor ihm auftauchenden Felix Florsch machtlos – 2:0. Nun krempelten die Hauensteiner die Ärmel hoch, kämpften grandios, um die beste Oberligaabwehr doch noch zu überwinden. Simon Bundenthal (78.) und Zimmermann (85.) hatten zwei gute Möglichkeiten per Kopf, und als der allein aufs Tor der Gastgeber zustrebende Dennis Krob im Strafraum zu Fall gebracht wurde (89.), dachten wohl alle im Stadion, dass es einen Elfmeter geben würde. Doch Schiedsrichter Ingo Kreutz ließ das Spiel weiterlaufen. Und so hatte letztlich das Team mit dem Plus an mannschaftlicher Geschlossenheit und Cleverness die Nase vorn und nahm aus den Händen von Oberliga-Leiter Hans-Bernd Hemmler den Pokal in Empfang. Übrigens: Der Sportclub spielte in seinen Aufwärmtrikots, die keine Rückennummer haben. Der SCH hatte seine gelben Trikots dabei, durfte in diesen allerdings nicht spielen, weil der Schiedsrichter ebenfalls Gelb trug und sich nicht umziehen wollte/konnte. So geht’s weiter Die Aufstiegsrunde mit den Vizemeistern der Oberligen Rheinland-Pfalz/Saar (SC Hauenstein) und Baden-Württemberg (Bahlinger SC) sowie der Hessenliga (TSV Lehnerz) beginnt am morgigen Mittwoch, 19 Uhr, mit der Partie Lehnerz gegen Hauenstein. Gewinnt Lehnerz, spielt der SCH am Sonntag, 31. Mai, ab 14 Uhr im Stadion am Neding gegen Bahlingen. Bei einem Remis oder einem Hauensteiner Sieg lautet die zweite Partie Bahlingen gegen Lehnerz. Die dritte Partie ist für Donnerstag, 4. Juni, 14 Uhr, terminiert. Der Erste dieser Dreierrunde ist der vierte Aufsteiger in die Regionalliga Südwest nach Saar 05 Saarbrücken, dem SV Spielberg und dem TSV Steinbach. (peb)

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