Pirmasens Pflanzwettbewerb „Pirmasens blüht auf“ nimmt Schottergärten ins Visier

André Jankwitz, Leiter des Garten- und Friedhofsamts, Bürgermeister Michael Maas und Projektleiterin Birgit Deutschmann erklären
André Jankwitz, Leiter des Garten- und Friedhofsamts, Bürgermeister Michael Maas und Projektleiterin Birgit Deutschmann erklären, wie jeder etwas für das städtische Ökosystem tun kann.

Es soll mehr summen und brummen. Die Artenvielfalt will die Stadt mit dem geänderten Wettbewerb „Pirmasens blüht auf“ deutlich erhöhen und nimmt dabei die ökologisch wertlosen Schottergärten ins Visier. Doch auch Pirmasenser ohne Garten können mitmachen, ein Blumenkasten reicht schon.

Unter dem Motto „Biodiverses Gärtnern – Mobilisierung und Aktivierung für die Artenvielfalt“ haben sich Projektleiterin Birgit Deutschmann und André Jankwitz, Leiter des Garten- und Friedhofsamtes, viel Gedanken gemacht, um den Mitmach-Pflanzwettbewerb der Stadt anzupassen beziehungsweise zu modernisieren.

Bewerben könne sich jeder in den fünf Kategorien „Balkon, Fenster, Fassade und Dachbegrünung“, „Gartenflächen“, „Naturnahe Blühwiesen“, „Schul-, Kita- und Vereinsgärten“ sowie private Gestaltung von kommunalen Flächen wie Baumscheiben und Grünstreifen, konkretisiert Deutschmann. Dazu gibt es noch zwei neue Kategorien, die sich auf die Umwandlung von Schottergärten beziehen.

Sonderpreise: Umgestaltung von Schottergärten

Die Stadt wolle niemandem einen Schottergarten verbieten, wird betont. Es solle vielmehr auf Aufklärung, Teilhabe und Verständnis gesetzt werden. Eine Kategorie ist also die Rückumwandlung vom Schottergarten in eine Blühoase. Außerdem werden zwei Sonderpreise vergeben: Die Stadt übernimmt die „behutsame“ Schottergarten-Umgestaltung. Unter der Kategorie „Nie wieder Schottergarten“ können Bürger Fotos ihrer Schottergärten einsenden. Zwei werden ausgewählt.

Der Pflanzwettbewerb ist Teil der Biodiversitätsstrategie der Stadt, betont Bürgermeister Michael Maas. Dazu gehören auch Baumpatenschaften, Blühstreifen und -wiesen, die Pflanzung von 140 Obstbäumen, das Aufstellen von Insektenhotels sowie die Renaturierung von Bachläufen, die vom Gartenbauamt umgesetzt werden.

Mehrwert für die Stadtgesellschaft

Der Wettbewerb sei eine Sache der Gemeinschaft und Zusammenarbeit, wird betont. Mitmacher haben die Möglichkeit, durch Experten an fachliche Inputs zu kommen, Erfahrungen und Ideen auszutauschen. „Das ist der Mehrwert, der für die Stadtgesellschaft entsteht“, betont der Bürgermeister. Je schöner die Vorgärten sind, desto schöner ist das Stadtbild, umso mehr würden sich Anwohner und Passanten freuen.

Aber eigentlich diene der Wettbewerb der Artenvielfalt und der Biodiversität in Pirmasens. Teilnahmebedingung sei, dass eine eigene Blütenpracht gepflanzt und gepflegt wird – und auch, dass die Umwandlung etwa einer Rasenfläche in eine strukturreiche Blühfläche erfolge, erklärt Projektleiterin Birgit Deutschmann. „Am Besten ist es, wenn der Garten nicht komplett aufgeräumt wird, sondern Ecken mit Totholz und Steinhaufen bleiben“, nennt Deutschmann eine eigentlich leicht zu erfüllende Bedingung für mehr Artenvielfalt.

Ziel: Neuer Lebensraum für Flora und Fauna

Egal ob es um Balkon, Fenster, Fassade und Dachbegrünung, Nutz- und Blühgärten oder naturnahe Blühwiesen geht, jeder sei willkommen, an dem „Pirmasens blüht auf“-Wettbewerb teilzunehmen. Dieser sei besonders interessant für Kindergärten, Jugendgruppen und Schulen, findet der Bürgermeister, aber natürlich auch für ganz normale Bürger, die sich mit ihrem grünen Daumen engagieren wollen. Ziel des Wettbewerbs: neuen Lebensraum für Flora und Fauna zu schaffen. Dass Schmetterlinge, Bienen und Hummeln verschwinden, die Zahl der heimischen Vögel sowie die Artenvielfalt der Pflanzenwelt stetig abnimmt, hänge direkt von unserem Verhalten ab, betont Jankwitz. Deswegen will er Schottergärten, Rollrasen, Monokulturen und auch einer übertrieben intensiven Gartenpflege entgegenwirken.

Bewertet werden die verwendeten Pflanzen: ob sie heimisch, nektarreich, insektenfreundlich und vielfältig sind. Außerdem geht es um die geschaffenen Strukturen sowie letztendlich auch den Gesamteindruck. Ausgezeichnet werden die schönsten und originellsten Gärten, wobei die Plätze eins bis drei mit Sachpreisen bedacht werden.

Info

Wer bei dem Wettbewerb mitmachen möchte, kann sein Projekt formlos von Mitte März bis 15. August anmelden. Wichtig ist, die Teilnahmekategorie sowie eine vollständige Adresse anzugeben. Die Einreichung ist per E-Mail an gartenamt@pirmasens.de möglich, aber auch per Post an das Garten- und Friedhofsamt, Am Waldfriedhof 3, 66953 Pirmasens unter dem Stichwort: Pflanzwettbewerb 2024.

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