Pirmasens Peter Kaiser-Pumps fällt durch

Es kommt immer wieder vor: Die gesundheitsschädliche Substanz Chrom VI wird in Lederprodukten wie Schuhen oder Gürteln entdeckt. Ein Fall betrifft nun die renommierte Pirmasenser Damenschuhfabrik Peter Kaiser: In einem Paar Pumps aus der Sommerkollektion 2014 wurden bei einem Test für eine am Dienstag ausgestrahlte ZDF-Sendung Chrom VI-Werte festgestellt, die deutlich über dem Grenzwert lagen. Man könne die Messwerte nicht nachvollziehen, hieß es dazu gestern bei Peter Kaiser.

Bei Marketingleiterin Marie-Christine Adler stand gestern das Telefon kaum still: Die am Vorabend ausgestrahlte ZDF-Sendung „ZDF Zeit“ mit dem Titel „Billig gegen teuer“ hatte für ordentlich Resonanz und besorgte Anrufe gesorgt. Denn in der Sendung waren unter anderem sechs Paar Schuhe von Billiganbietern mit denen von Markenanbietern verglichen worden. Auch in Hinblick auf Schadstoffbelastungen. Und dazu stellte die Redaktion fest, dass in einem 160-Euro-Schuh von Peter Kaiser das beauftragte Labor sowohl in Laufsohle als auch im Innenleder des Schuhs Chrom VI-Werte von bis zu 7,1 Milligramm pro Kilogramm gefunden habe; der gesetzliche Grenzwert liegt bei drei Milligramm. Bei einem anderen Zehn-Euro-Schuh aus einem Internet-Handel stellten die Tester mehrere Schadstoffe fest. Beide Modelle hätten den Test nicht bestanden und seien von den Anbietern aus dem Handel genommen worden. Man habe rund 100 Paare dieses Typs aus dem Handel genommen, sagte dazu gestern auf Anfrage Marie-Christine Adler bei Peter Kaiser. Danach habe man 20 Schuhe aus der gleichen Produktionscharge bei akkreditierten Prüflaboren testen lassen. Bei keinem dieser getesteten Schuhe habe sich der Befund des ZDF bestätigt – man könne deren Messwerte nicht nachvollziehen. Grundsätzlich testeten sie bei Peter Kaiser das Leder, das aus Italien oder Pakistan komme und nicht aus Indien, in einem mehrstufigen Verfahren und bereits vor der Verarbeitung in Pirmasens und in Portugal; bisher habe das Unternehmen keine Qualitäts- oder Sicherheitsprobleme gehabt. Hinweise auf erhöhte Werte habe es auch bei dem betroffenen Pumps nicht gegeben. Natürlich werde man das Prüfverfahren nun intensivieren, betonte die Marketingleiterin. Sie arbeiteten seit einigen Monaten an einem Verfahren, das eine synthetische Gerbung ohne Chrom ermögliche. Sie hofften, dies im nächsten Jahr beim Innenfutter einsetzen zu können. (tre)

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