Pirmasens Park & Bellheimer wächst stärker als geplant

Musste oft im heißen Sommer ausrücken, um den Durst der Pfälzer zu stillen: die Laster-Flotte der Brauerei Park & Bellheimer.
Musste oft im heißen Sommer ausrücken, um den Durst der Pfälzer zu stillen: die Laster-Flotte der Brauerei Park & Bellheimer.

Der Ausstoß an Bier und alkoholfreien Getränken der Brauerei Park & Bellheimer hat im vergangenen Jahr stärker zugelegt als geplant. Der Zuwachs liegt erneut über dem Branchendurchschnitt. So kann weiter kräftig investiert werden: 4,8 Millionen Euro dieses Jahr.

Dass der Sommer vergangenen Jahres zu trocken war, kann Roald Pauli, der Chef der Brauerei Park & Bellheimer, nicht behaupten. Im Gegenteil: „Die Trockenheit war gut fürs Geschäft.“ So flossen Bier und alkoholfreie Getränke des Pfälzer Unternehmens in Strömen, noch dazu stärker als im Branchendurchschnitt: statt geplanter vier nun mehr als neun Prozent Zuwachs bei Absatz und Umsatz; ein Plus von acht Prozent beim Bier. Zum Sortiment gehören die Marken Park, Bellheimer, Valentins Weißbier und Rheingönheimer Weizenbier, und ein Plus von 17 Prozent bei den alkoholfreien Getränken der Marke Bellaris. Dadurch stieg der Getränkeausstoß auf rund 300.000 Hektoliter, wovon etwa zwei Drittel aufs Bier entfallen, sagte Pauli. Hatte er vor einem Jahr noch geplant, die Umsatzmarke von 20 Millionen Euro zu knacken, liege man nun bei knapp 21 Millionen Euro. „Kurzum: Wir sind zufrieden – wollen nicht klagen“, gibt Pauli zu Protokoll. Er verschweigt zwar nicht, dass wegen der Trockenheit die Rohstoffpreise gestiegen sind, bei Hopfen und Malz etwa, aber auch hier gebe es keinen Grund für ihn zu klagen.

4,8 Millionen Euro Investitionen

Zum Vergleich: Deutschlandweit sei der Biermarkt im vergangenen Jahr, Stand November, nur leicht um ein knappes Prozent gewachsen, der für alkoholfreie Getränke um viereinhalb Prozent, sagte Pauli. Und wie sind seine Erwartungen fürs laufende Jahr nach dem Supersommer? „Wir wollen den Absatz halten, wir wollen nichts verlieren.“ Was für den Absatz gilt, gilt auch für den Umsatz. Deshalb will der Brauereichef weiter in das mehrheitlich ihm gehörende Unternehmen investieren. Nach vier Millionen im vergangenen sollen es dieses Jahr 4,8 Millionen Euro sein: Die entfallen auf eine teilweise zu erneuernde leistungsfähigere Fassabfüllanlage (2018 und 2019), die Ende März in Betrieb gehen soll. Hinzu kommt ein Teil der Flaschenabfüllanlage, die weiter automatisiert und leistungsfähiger werden soll. Erneuert werden hier die etwa 15 Jahre alten Teile, die die vollen/leeren Kästen auf Paletten setzen/sie entladen sowie die Kästen mit Flaschen befüllen beziehungsweise sie entleeren. Danach soll es möglich sein, pro Stunde bis zu 40.000 0,5- oder 0,33-Liter-Flaschen abzufüllen.

Renovierungsarbeiten in der Brauerei

Brauereichef Pauli wies darauf hin, dass in Kürze eine weitere Bierspezialität in den neuen 0,33-Liter-Flaschen abgefüllt werden soll: das Hell. Nach mehreren Produktneuheiten in der jüngeren Vergangenheit sei die Produktpalette nun erst einmal komplett. Eine Neuheit war Cola. „Das läuft hervorragend“, ergänzte Marketingleiterin Hannelore Heuser. Pauli sagte, dass im vergangenen Jahr am Standort Pirmasens eine neue Dampfversorgung installiert und die Staplerflotte erneuert worden sei. In der Westpfalz arbeite etwa ein Drittel der rund 150 Mitarbeiter, darunter sieben Azubis. Seit einiger Zeit sind laut Pauli in den Brauereigebäuden in Bellheim Renovierungsarbeiten in Gang, die sich noch bis 2020/21 erstrecken und einen „dicken sechsstelligen Betrag“ kosten werden, der nicht in den Investitionssummen enthalten sei.

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