Pirmasens Neues Regenüberlaufbecken wird weniger als ein Viertel so groß wie das alte

Das alte Regenüberlaufbecken ist für die heutigen Verhältnisse völlig überdimensioniert.
Das alte Regenüberlaufbecken ist für die heutigen Verhältnisse völlig überdimensioniert.

Stolze 4,1 Millionen Euro kostet ein neues Regenüberlaufbecken im Bereich Gründelle. Die alte Anlage ist völlig überdimensioniert und war für Neubaugebiete sowie Industrieflächen geplant, die nie realisiert wurden. Das Pumpenhaus hat Bunkerqualitäten.

In den 1970er Jahren wurde im Pirmasenser Rathaus ganz groß gedacht. Eine prosperierende Schuhindustrie und die US-Streitkräfte verleiteten die Stadtspitze zu sehr groß dimensionierter Infrastruktur wie dem Regenüberlaufbecken mit Pumpenanlage gegenüber des früheren Nachtclubs „Palais Madame“. Laut Bürgermeister Michael Maas war damals ein Hotelneubau am Eisweiher im Gespräch. Der Terrassenweg war nur der Anfang viel größerer Neubaugebiete und auch Industrieflächen sollten im größeren Stil entstehen. Der Bereich zwischen Messe und Gründelle wäre komplett zugebaut und sehr viel Abwasser produziert worden, das in dem Becken mit seinen 2160 Kubikmeter Fassungsvermögen aufgefangen und mit Hochleistungspumpen zur Zeppelinbrücke gepumpt worden wäre, wo es in Richtung Blümelstal hätte fließen können. Das kleine Pumpenhäuschen neben dem Becken täusche, erläuterte Maas am Montag im Hauptausschuss. Unter der Erde gehe es drei Etagen bis zu 15 Meter unter die Erde.

Das Becken und die Pumpen seien nun über 50 Jahre alt und so marode, dass ein Betrieb nicht mehr sicherzustellen sei, so Maas weiter. Unter anderem sei die Notstromversorgung defekt. Ersatzteile für die Pumpen seien nicht mehr lieferbar. Deshalb soll das Becken durch ein nur noch 460 Kubikmeter fassendes Bauwerk ersetzt werden. Für die Pumpen brauche es nur noch ein kleines Häuschen ohne Keller. Was mit dem alten Pumpenhaus passieren wird, ist offen. Die Feuerwehr habe Interesse geäußert, meinte Maas. Eine neue Leitung zur Zeppelinbrücke mit einer Länge von 1,5 Kilometern sei ebenfalls nötig. In den Kosten von 4,1 Millionen Euro enthalten sind mehr als eine halbe Million Euro für die Planung, was Bastian Welker (SPD) zu hoch erscheint. Laut Maas sei dies aber der übliche Anteil an den Kosten für Planung und Bauüberwachung bei Projekten dieser Größenordnung.

Mit dem Bau soll im kommenden Jahr begonnen werden. Der Hauptausschuss ermächtigte die Verwaltung zur Vergabe aller nötigen Aufträge.

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