Pirmasens Nach Lublin und Limerick

Das Hugo-Ball-Gymnasium Pirmasens geht mit dem polnischen „Gimnazjum Nr. 1“ in Lublin und dem Castletroy College in Limerick (Irland) in den kommenden zwei Jahren eine Schulpartnerschaft ein. Ziel sind gemeinsame Projekte zum Thema „Umwelterziehung und -bildung sowie Aktivitäten im Freien“.

Durch das europäische Programm „Erasmus plus“ wird das Projekt mit rund 64.000 Euro gefördert. Auf die Pirmasenser Schule, die als Koordinator fungiert, entfallen davon etwa 24.000 Euro. „In Zeiten, in denen in Europa die Nationalisten immer mehr an Gehör gewinnen, ist es wichtig, junge Leute über Staatsgrenzen hinweg zusammenzubringen“, fasste Schulleiter Ulrich Klein die Bedeutung einer solchen Partnerschaft zusammen. „Wenn man die gleichen Ziele hat, ist es leichter, sich für eine gemeinsame Freiheit einzusetzen“, würdigte Schuldezernentin Helga Knerr das Engagement der Schulen. Rolf Schlicher in seiner Funktion als Vorsitzender des Schulelternbeirates ergänzte: „Gerade jetzt, wo der europäische Gedanke unter Druck gerät, sind wir stolz, Teil eines solchen Projektes zu sein.“ In den kommenden zwei Jahren werden Schüler und Lehrer der drei Schulen in gemeinsamen Projekten die Themen „Umwelt, Freizeit und Lernen“ bearbeiten und diese miteinander verknüpfen. Dabei soll es beispielsweise darum gehen, wie Outdoor-Aktivitäten einen Beitrag zum Lernerfolg in den verschiedensten Unterrichtsfächern liefern können. Während der Projektlaufzeit sind Besuche in den ausländischen Schulen geplant, Schüler aus Polen und Irland werden in Pirmasens zu Gast sein. Der Austausch erfolgt außerdem über eine Internet-Plattform. Gemeinsame Sprache ist Englisch. „Bislang haben wir uns erst einmal eingeloggt, um zu sehen, wie es funktioniert“, erzählte Luca Frank. Er besucht die neunte Klasse und ist einer von rund 15 Schülern, die bereits Mitglied im „Erasmus-Club“ sind. „Erreichen möchten wir möglichst viele Jugendliche in allen Altersstufen“, unterstrich der Schulleiter seine Ziele. Zum offiziellen Start am Wochenende waren Lehrer der beteiligten Schulen aus Polen und Irland in Pirmasens zusammengekommen. Kennengelernt hatten sich die meisten von ihnen bereits zuvor. Die Idee einer Zusammenarbeit sei bei einem Erasmus-Treffen in Istanbul entstanden, erzählte Michael Brödel, Projektbeauftragter und Lehrer für Englisch und Sport. „Die Chemie zwischen uns hat sofort gestimmt“, meint er. Nun gelte es, mit geeigneten Projekten die Schüler dafür zu begeistern. „Sie sollen sehen, wie Schule in anderen Ländern gelebt und gedacht wird“, so Brödel. „Für den Anfang wollen wir uns dem Thema künstlerisch nähern“, konkretisierte Schulleiter Klein erste Ideen. Auch eine Vorstellung der jeweiligen Regionen und deren Freizeitmöglichkeiten sei angedacht. Die Mittel sollen laut Klein hauptsächlich für Reisekosten verwendet werden. „So können wir die Belastungen für die Eltern möglichst gering halten“, informierte er. Das Hugo-Ball-Gymnasium ist die einzige Schule in Pirmasens mit einer strategischen Schulpartnerschaft im Rahmen des Erasmus-Programms. |bos

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