Pirmasens Musical „Das Phantom der Oper“ am 23. Februar in der Festhalle

Deborah Sasson und Uwe Kröger sind die beiden Hauptdarsteller.
Deborah Sasson und Uwe Kröger sind die beiden Hauptdarsteller.

Alles begann mit einem Roman im frühen 20. Jahrhundert. Danach wurde die Geschichte von „Le Fantôme de l'Opéra“, übersetzt: „Das Phantom der Oper“, mehrmals filmisch adaptiert, außerdem gibt es verschiedene Bühnenfassungen. Nächste Woche kommt sie als Musical in Pirmasens auf die Bühne.

Es war genau dieser Roman, der Gaston Leroux, einen französischen Schriftsteller und Journalisten, weltbekannt machte. Eine Besichtigung der unterirdischen Gewölbe der Pariser Oper soll ihn zu dem Werk mit dem Originaltitel „Le Fantôme de l'Opéra“ inspiriert haben, das in den Jahren 1909 und 1910 veröffentlicht wurde – zunächst in Form einer Fortsetzungsschrift in der Zeitung „Le Gaulois“. Die Geschichte muss später auch für andere äußerst inspirierend gewesen sein, denn nach über 100 Jahren wird sie noch regelmäßig erzählt: Es geht um einen Mann mit entstelltem Gesicht, der in den finsteren Kellern der Pariser Oper, der Opéra Garnier, haust. Dort versteckt er sein unschönes Antlitz vor der Öffentlichkeit, um sich vor Verachtung zu schützen.

Eine weitere zentrale Rolle spielt Christine Daaé, ein einfaches Chormädchen. Der in der Unterwelt der Oper lebende Mann – im Roman wird er Erik genannt – verliebt sich in sie. Seine sehnsuchtsvolle Liebe drängt ihn zu verschiedenen Taten. Er beeinflusst das Bühnengeschehen. So etwa versagt die Singstimme der Primadonna Carlotta, während sie auf der Bühne steht, außerdem stürzt im Opernhaus ein Kronleuchter herab. Derweil verhilft Erik, also das Phantom, Christine zum Aufstieg in der Opernszene.

Bekannter Stummfilm aus dem Jahr 1925

Dass es in Christines Leben noch den jungen Mann Raoul gibt, den sie wiederum liebt, führt zu Verwicklungen. Das Phantom entführt sie irgendwann in sein Reich unter der Bühne, wo es sie vor eine schwierige Entscheidung stellt ...

Verfilmungen des Stoffs gab es im Laufe der Jahrzehnte einige. Die erste entstand schon 1915 in Deutschland. Bekannt ist aber vor allem der Horror-Stummfilm von Regisseur Rupert Julian aus dem Jahr 1925 – mit Lon Chaney als Hauptdarsteller. Eine Verfilmung aus dem Jahr 2004 hat das Musical von Andrew Lloyd Webber als Grundlage, das zu den erfolgreichsten Musicals aller Zeiten zählt. Es wurde im Oktober 1986 in London uraufgeführt, in 27 Ländern inszeniert und weltweit von rund 130 Millionen Zuschauern gesehen.

Corona-Pandemie als kreative Phase

In Form eines Musicals kommt „Das Phantom der Oper“ auch nächste Woche nach Pirmasens. Am Donnerstag, 23. Februar, betreten Deborah Sasson als Christine und Uwe Kröger als Phantom die Bühne. Es handelt sich um eine Tournee-Produktion, die laut Beschreibungstext in der Presseinformation auf dem Erfolg der Jahre 2019 und 2020 aufbaut. Sasson ist nicht nur Darstellerin, sondern auch Co-Autorin und zeichnet zudem für die Musik verantwortlich; der Text stammt in der Hauptsache von Jochen Sautter. Das Musical gibt es in dieser Form seit 2010. Die Zwangspause, zu der es durch die Corona-Pandemie kam, sei als kreative Phase genutzt worden, wie es in der Presseinfo heißt: Es gab eine musikalische Komplettüberarbeitung in Kooperation mit dem Briten Ryan Martin. „Das spektakuläre Bühnenbild lebt sowohl von den effektvollen, dreidimensionalen Videoprojektionen des international gefeierten Multimediakünstlers Daniel Stryjecki als auch von den grandiosen Bühnenelementen, gebaut von Michael Scott von der Metropolitan Opera in New York“, heißt es weiter.

Bernstein vermittelte nach Hamburg

Die Opernsängerin und Musicaldarstellerin Sasson, 1959 in Boston, Massachusetts, geboren, lebt heute im hessischen Bensheim. Nachdem sie einen Wettbewerb der New Yorker Metropolitan Opera gewann, erhielt sie dort ihr erstes Engagement. Am Broadway debütierte sie in dem Musical „Show Boat“. Leonard Bernstein vermittelte Sasson daraufhin für eine Inszenierung der „West Side Story“ an die Staatsoper Hamburg, womit ihre Karriere in Deutschland begann. Medienberichten zufolge tritt sie in der aktuellen Saison zum letzten Mal als Christine auf. Der RHEINPFALZ-Rezensent, der sich die Vorstellung Anfang Februar in Mutterstadt angesehen hat, bescheinigt ihr tadellosen Gesang, hält sie aber für zu alt für die Rolle. Er lobt die aufwendigen Kostüme und das Bühnenbild, kritisiert allerdings die Musik des Duos Sasson/Sautter als austauschbar und nicht besonders einprägsam.

Populärer deutscher Musicaldarsteller

Der gebürtige Westfale Uwe Kröger, der an der Seite von Sasson spielt, schaffte den Durchbruch 1992 in Wien mit der Rolle des Todes in der Welturaufführung von „Elisabeth“. Weitere Musical-Uraufführungen folgten mit „Mozart!“ (1999) , „Rebecca“ (2006) und „Der Besuch der alten Dame“ (2014). 1988 gab er den ersten deutschstämmigen Rusty in „Starlight Express“. Kröger zählt zu den bekanntesten Musicaldarstellern im deutschsprachigen Raum.

Info

„Das Phantom der Oper“ wird am Donnerstag, 23. Februar, 20 Uhr, in der Pirmasenser Festhalle gezeigt. Karten für die Vorstellung gibt es unter anderem bei Eventim und unter adticket.de. Neben Sasson und Kröger wirkt ein großes Ensemble aus Sängern, Tänzern und Schauspielern mit.

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