Pirmasens Magin: Hildmann fast schon kein Thema mehr

HAUENSTEIN. Hildmann war gestern – heute ist Völklingen. So lässt sich in etwa die Stimmung beim Sportclub Hauenstein wiedergeben. Der Zeitpunkt der Entlassung von Trainer Sascha Hildmann bei nur noch fünf ausstehenden Begegnungen in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar ließ gar keinen Spielraum, um die Entscheidung des Präsidenten Carl August Seibel in allen Facetten zu reflektieren.

„Am Sonntag vor dem Training hat sich Trainer Hildmann von der Mannschaft verabschiedet, und am Dienstag zum Training haben wir mit der Mannschaft geredet. Da war Hildmann fast schon kein Thema mehr“, sagt Spielleiter Heiko Magin (zuvor auch Hildmanns Co-Trainer), der nun für fast genau fünf Wochen als Nachfolger Hildmanns den SCH zum Titel führen soll. Ihm an die Seite gestellt wurden Kapitän Patrick Brechtel, der zurzeit wegen eines Kreuzbandrisses nur zuschauen kann, und der routinierte Verteidiger Sandro Rösner. Magin begrüßt diese Entscheidung, „weil ich dann nicht alleine in der Verantwortung bin und mich mit den beiden austauschen kann“. Er sei in erster Linie „für den Verein da“ und wolle „weder die Präsidentenentscheidung kommentieren noch nachkarten“. Es sei in den letzten Tagen eh „genug gebabbelt“ worden. Jetzt gelte es, sich auf den Fußball und das wichtige Match heute (Anstoß: 15.30 Uhr) beim einstigen Zweitbundesligisten Röchling Völklingen zu konzentrieren. Schließlich sei der Sportclub nach 29 von 34 Spieltagen immer noch der Tabellenführer. Magin setzt auf eine „Reaktion der Mannschaft“ und erwartet „eine befreiende Leistung“. Völklingen hat allerdings diese Saison im eigenen Stadion noch kein Spiel verloren. Das gelang in der Liga sonst nur noch dem SCH, der allerdings bereits sechs Auswärtsniederlagen kassierte. Es genügt dem Sportclub wohl auch nicht, nur eine Niederlage in Völklingen zu vermeiden, sondern er wird wohl gewinnen müssen, um die Tabellenführung zu verteidigen. Denn die TSG Pfeddersheim ist punktgleich mit dem SCH und gastiert bei der SpVgg Burgbrohl. Der zwei Zähler schlechter gestellte SV Saar 05 Saarbrücken kickt morgen beim stark abstiegsgefährdeten FC Saarbrücken II. „Wir müssen unsere läuferische und kämpferische Bestleistung bringen und die Räume eng machen“, fordert Magin, der die taktische Komponente nicht überbewertet wissen möchte, denn es werde „bei jedem verlorenen Zweikampf die taktische Vorgabe über den Haufen geworfen“. Neben Patrick Brechtel fehlen weiterhin Daniel Geiger (Muskelfaserriss) und auch der erfolgreichste SCH-Torschütze, Alexander Zimmermann, dessen ehemals als Zerrung diagnostizierte Verletzung sich nun als „kleiner Muskelfaserriss“ entpuppte. Ob der angeschlagene Max Knorn mit von der Partie sein kann, „entscheidet sich kurzfristig“, sagt Magin. Wieder fit und sogar eine Alternative in der Startelf ist Jesper Brechtel. „Wir wollten alle nicht, dass es so weit kommt“, bezog indes Patrick Brechtel Stellung zur Entlassung Hildmanns. Die Mannschaft habe die Entscheidung „gefasst“ akzeptiert. Es sei nun eben mal Fakt, dass „wir nur noch fünf Spiele vor der Brust haben und uns voll darauf konzentrieren müssen“. Es sei auch kein „Psychologe“ notwendig, um der Mannschaft den Stand der Dinge rüberzubringen. „Jeder musste mal schlucken, auch weil keiner mit solch einer Entscheidung gerechnet hatte“, sagte der 32-Jährige. „Klar bin ich da“, habe er geantwortet, als er gefragt worden war, ob er sich vorstellen könne mit Magin und Rösner gemeinsam das große Ziel Regionalliga-Aufstieg zu realisieren. Beim SCH seien zuvor schon mal Gespräche geführt worden, ob Brechtel nach Ende seiner Spielerkarriere im Trainerstab des SCH einsteigt. „Nun ist das alles zwei, drei Jahre früher gekommen“, sagt Brechtel, der genauso wie Rösner über die C-Lizenz verfügt. Die beiden Trainingseinheiten ohne Hildmann seien „bei guter Stimmung“ absolviert worden. Brechtel: „Es wurde auch gelacht.“

x