Pirmasens Lahm mit vielen Baustellen und einem „Elefantenfuß“

Leimen. Den ersten sicheren Nichtabstiegsplatz in der Fußball-Bezirksliga Bezirksligist belegt derzeit der TuS Leimen. Einerseits ist Leimens Rückstand aufs Mittelfeld nicht groß, andererseits sind es nur drei Punkte zum Viertletzten Göllheim und fünf Punkte zum Drittletzten Rieschweiler II. Am Sonntag spielt der TuS ab 15 Uhr beim Tabellenführer und designierten Meister, dem SV Herschberg.

Leimens Mittelfeldregisseur Jochen Hartmann und der vom FC Ruppertsweiler zurückgekehrte Christian Bode lösen – wie berichtet – nach dieser Saison den nach nur einem Jahr wieder ausscheidenden Spielertrainer Thorsten Lahm ab. „Der Verein hat bei mir angefragt. Ich konnte mir das absolut vorstellen. Allerdings bin beruflich oft unter der Woche unterwegs. Also ging das nur mit einem zweiten Mann“, berichtet Hartmann, der für den SVN Zweibrücken und den TuS Hohenecken 46-mal in der Oberliga spielte. Mit Bode (wie Hartmann in Leimen aufgewachsen), der erst kürzlich in der Sportschule Edenkoben die Trainer-C-Lizenz erwarb, habe er sich schon immer gut verstanden – auf und neben dem Platz. „Geplant ist, dass ein Trainer auf dem Platz steht, der andere, vermutlich Christian, von der Seitenlinie aus dirigiert. Aber Christian hat auch wieder einen Passantrag in Leimen unterschrieben und könnte notfalls aushelfen“, erläutert Hartmann. Dass dies dann in der Bezirksliga und nicht in der A-Klasse der Fall ist, „daran wollen wir jetzt mal alle ganz fest glauben“, sagt der 31-Jährige. Noch-Trainer Lahm fühlt sich nach neun Jahren als Spielertrainer – der VfB Waldmohr und der TSC Zweibrücken waren seine anderen Stationen – etwas müde. „Da ist doch schon einiges an Verschleiß erkennbar. Eigentlich ging ich frohen Mutes und mit einigen Erwartungen in die Saison. Die ließen sich aber nicht erfüllen. Es konnte aber auch keiner ahnen, dass sich so viele Baustellen auftun würden“, klagt Lahm. Vor allem Verletzungspech und beruflich bedingte Abwesenheitszeiten mancher Spieler beeinträchtigen den Trainings- und Spielbetrieb. Jüngste „Opfer“: Abwehrstratege Thomas Schuster, der sich vor zwei Wochen einen Bänderriss im Knie zuzog, Yannik Schmidt (Bänderverletzung am Knöchel) und der Trainer selbst. Lahm schied im letzten Spiel mit einer schweren Sprunggelenksverletzung aus. „Eigentlich dachte ich, bei meinen Bändern kann nichts mehr kaputtgehen. Aber jetzt ist mein Fuß angeschwollen auf die Größe eines Elefantenfußes. Und ich weiß nicht, ob ich in der Runde noch mal spielen kann“, befürchtet der Ex-Profifußballer. Da bisweilen nur acht bis zehn Spieler am Training teilnehmen konnten, habe er eigentlich nie das trainieren können, was er vorgehabt habe. Und am Wochenende sei jedes Mal eine andere Mannschaft aufgelaufen. „Diejenigen, die gespielt haben, haben aber immer Moral gezeigt, da gibt es nichts mäkeln“, lobt Lahm seine Spieler. Allerdings habe er die Absicht gehabt, jeden Einzelnen weiterzuentwickeln. Das sei dann so nicht ganz gelungen. Vor dem Match in Herschberg zeigt sich Lahm kämpferisch: „Wir haben gegen die Spitzenteams Mackenbach und Ramstein gute Leistungen gezeigt und auch Punkte gesammelt. In Herschberg sind wir natürlich krasser Außenseiter und haben nichts zu verlieren.“ Angreifer Christopher Bös, der wegen einer Viruserkrankung lange Zeit fehlte, feierte vorigen Sonntag ein Zehn-Minuten-Comeback und wird auch in Herschberg dabei sein. „Er ist ein super Spieler, der uns mit seiner Schnelligkeit helfen kann. Darauf setzen wir auch in der kommenden Saison“, betont Hartmann. Der Verein will in der nächsten Runde wieder eine zweite Mannschaft anmelden. Das dürfte mit dafür sorgen, dass die Trainingseinheiten mit einer ausreichenden Spielerzahl abgehalten werden können.

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