Pirmasens Kaum Zeit zum Verschnaufen

«THALEISCHWEILER-FRÖSCHEN.» „Für mich ist der Stress jetzt vorbei, die letzten Tage waren anstrengend“, erklärt der Vorsitzende des AC Thaleischweiler, Reiner Kaufmann, am Samstagmorgen während des Einzugs der 158 Ringerinnen und Ringer. Ursprünglich waren 168 Teilnehmer zu den Jugend-Landesmeisterschaften im freien Stil gemeldet, doch krankheitsbedingt hat es kurzfristig einige Absagen (darunter Daniel Ufelmann vom RSC Fehrbach) gegeben. Nach dem obligatorischen Wiegen wird auf drei Matten gerungen. Diese sind durch eine Absperrung optisch sichtbar geschützt. „Das ist neuerdings Vorschrift“, erklärt ACT-Jugendtrainer Günter Schneller. „Ringer zur Matte kommen!“, wird mit einem Beamer gut sichtbar an jede der drei Kampfstätten projiziert und dazu die Paarungen. Der Logistik kommt bei den insgesamt 205 Kämpfen eine wesentliche Bedeutung zu. Hin und wieder macht Sprecher Volker Busch einen Aufruf, wenn ein Teilnehmer nicht pünktlich im wahrsten Sinne des Wortes „auf der Matte“ steht. „Ich muss nur alle Kämpfe gewinnen.“ Die Erwartung beim achtjährigen Noah Krasniqi vom RSC Pirmasens-Fehrbach vor dem Wettkampf ist groß. Schließlich gilt er als Favorit bei den D-Jugendlichen in der Klasse bis 23 Kilo – im Vorjahr war er Rheinland-Pfalz-Meister bei den E-Jugendlichen bis 22 Kilo. Die Enttäuschung ist ihm anzumerken, nachdem er gleich seinen ersten Kampf, wenn auch knapp, gegen Villamna Baulin (ASV Karthause) mit 8:13 Punkten verliert. Dass er am Ende nach zwei Schultersiegen gegen Philip Wegwiz (TSG Haßloch) und Liam Salamone (Alemannia Nackenheim) wenigstens Vize-Landesmeister wird, tröstet Noah im ersten Moment wenig. „Ich bin schon ein bisschen traurig“, sagt er, während ihm Mama Claudia tröstende Worte spendet. Ein anderer Fehrbacher Nachwuchsringer, Joshua Mrowka, hat zwar bei der E-Jugend seine beiden Kämpfe in der 27-Kilo-Klasse verloren, doch die Enttäuschung währt nur kurz. „Wir machen uns jetzt einen schönen Tag“, baut Mutter Sandra ihren Filius schnell wieder auf. Zwei andere Titelaspiranten, die für den AC Thaleischweiler antretenden Brüder Len Silas (10) und Vin Samuel (6) Höh aus Rodalben, müssen ebenfalls die Titelambitionen begraben, da jeder einen Kampf verliert. Am Ende reicht es für Vin zum zweiten und Len zum dritten Platz. „Ich bin schon etwas enttäuscht, schließlich habe ich drei Jahre lang den Rheinland-Pfalz-Meister-Titel im Freistil gewonnen“, sagt der Rodalber Len Höh bei der Siegerehrung. Dennoch stellt der ACT zwei Landesmeister: Linus Heims siegt bei den B-Jugendlichen bis 68 Kilo, Tom Wafzig konkurrenzlos bei den C-Jugendlichen bis 51 Kilo. Zu einem vereinsinternen Duell kommt es in der E-Jugendklasse bis 25 Kilo zwischen Adrian Mersch und Filip Adrian Woloch. Mersch schultert seinen ihm wohl bekannten Kontrahenten und wird nach insgesamt drei Siegen und einer Niederlage Vize-Landesmeister. Adrian Merschs Bruder Philipp erreicht nach drei Siegen und einer Niederlage Rang drei bei den C-Jugendlichen bis 37 Kilo. Vize-Landesmeister wird der ACT-A-Jugendliche Janik Kiefer in der Kategorie bis 92 Kilo. Peter Jeliazkov, Nachwuchstrainer der ASV Pirmasens, darf sich über drei erste Plätze seiner Schützlinge freuen. Stiliyan Trenkov gewinnt bei den D-Jugendlichen bis 29 Kilo alle seine drei Kämpfe, Alexander Groh (E-Jugend, bis 17 kg) und Max Renner (E-Jugend, 43 kg Klasse) hatten in ihren Klassen keine Gegner. Daniel Dil hat nach drei Siegen und einer Niederlage bei den D-Jugendlichen bis 37 Kilo eine Silbermedaille um den Hals hängen, bei Daniel Senn reicht es mit dieser Bilanz in der E-Jugend bis 22 Kilo zu Rang drei. „Super gekämpft“, lobt Jeliazkov Luisa Grimm nach ihrem 10:2-Sieg gegen Alexandra Meister (Karthause). Den folgenden Kampf um Platz drei gegen ASV-Kollege Diego Basso verliert sie. Zur Erklärung: Bis zum Alter von zwölf Jahren ringen Mädchen gemeinsam mit Jungs. Einen recht stressigen Tag, ohne dass man es ihr ansieht, hat Mattenleiterin Nadine Laub aus Bad Kreuznach. Schlag auf Schlag geht es, kaum Zeit zum Verschnaufen, so dicht gedrängt finden die Kämpfe statt. Ab und zu schielt sie mit einem Auge auf Sohn Simon-Can. Der Zehnjährige ringt für die WKG Untere Nahe, während Mama Nadine, früher Judoka, heute in Weiß als Schiedsrichterin beim Ringen fungiert. Unschön und überraschend für ein Schülerturnier: Zwei Mainzer Nachwuchsringer werden disqualifiziert – einmal wegen einer Tätlichkeit, einmal wegen beleidigenden Äußerungen gegenüber dem Mattenleiter. Vereinswertung 1. VfK 07 Schifferstadt 119 Punkte, 2. AV 03 Speyer 71, 3. ASV Mainz 61, 4. WKG Metternich/Rübenach 54, 5. TSG Haßloch 42, 6. AC Thaleischweiler 42, ... 8. ASV Pirmasens 39, ...13. RSC Pirmasens-Fehrbach 17.