Pirmasens Jugendherberge wird fünf Jahre: „Ein Meilenstein für die Stadtentwicklung“

Für das fünfjährige Bestehen hatte Jakob Geditz (rechts), Vorstandsvorsitzender der rheinland-pfälzischen und saarländischen Jug
Für das fünfjährige Bestehen hatte Jakob Geditz (rechts), Vorstandsvorsitzender der rheinland-pfälzischen und saarländischen Jugendherbergen alle eingeladen, die an dem Projekt der Pirmasenser Jugendherberge beteiligt waren: Peter Schuler (links), Michael Schieler, Günter Eichmann, Markus Zwick, Karl Peter Bruch und Bernhard Matheis.

Wegen der Pandemie hatte die Pirmasenser Jugendherberge fünf Jahre lang Anlauf nehmen müssen, um das Ziel von 33.000 Übernachtungen im Jahr zu erreichen. Betriebsleiter Günter Eichmann will das schon bald übertreffen. Zum Jubiläum wird die Idee einer Jugendherberge in der früheren Hauptpost allseits als bedeutender Impuls für Pirmasens erachtet.

Der Vorstandsvorsitzende der rheinland-pfälzischen und saarländischen Jugendherbergen, Jakob Geditz, war allerdings anfangs gar nicht begeistert von der Idee, in Pirmasens eine Jugendherberge zu betreiben. Der damalige Oberbürgermeister Bernhard Matheis und Dezernent Michael Schieler hätten ihn jedoch „nachhaltig“ überzeugt, wie Geditz die unbeirrbare Nachdrücklichkeit von Matheis und Schieler umschreibt. 2009 sei zum ersten Mal über das Projekt gesprochen worden, 2016 kam es zum Vertragsabschluss und drei Jahre später wurde Eröffnung gefeiert. Mit 11,5 Millionen Euro sei das Bauwerk nur eine halbe Million Euro teurer als ursprünglich geplant geworden, freut sich Geditz und zeigt sich zufrieden, nicht heutzutage bauen zu müssen. Die Kosten würden garantiert mehr als doppelt so hoch liegen. „Wir hatten den richtigen Riecher“, so Geditz.

Den hatten auch Matheis und Schieler, die einige Widerstände überwinden mussten. Karl Peter Bruch, Verwaltungsratsvorsitzender der Jugendherbergen und früherer Innenminister in Mainz erinnert sich ebenfalls an die zwei Pirmasenser, die im Verwaltungsrat mit der Idee auf große Zurückhaltung gestoßen seien. „Wer fährt schon nach Pirmasens?“, schildert Bruch die Reaktion seiner Verwaltungsratskollegen, die von der Realität widerlegt worden sei. Heute bekomme er Rückmeldungen, wonach es richtig toll hier gewesen sei.

Übernachtungszahl fast verdoppelt

„Das war ein Meilenstein für die Stadtentwicklung“, zeigt sich auch Oberbürgermeister Markus Zwick begeistert von der Entwicklung, die mit der Jugendherberge in der Stadt zu sehen sei. 2018 sei die Übernachtungsanzahl in der Stadt bei 53.000 rumgedümpelt. Heute seien es wegen der Jugendherberge über 100.000. „Pirmasens wurde durch die Jugendherberge massiv gepusht“, ist sich Zwick sicher. Die sanierte Hauptpost sieht Zwick als einen Baustein der Entwicklungsachse vom Hauptbahnhof über die Alte Post, den Krekeler-Platz bis zum Münzplatz und der Fußgängerzone, deren Sanierung bald in Angriff genommen werde. Zwick denkt auch über die Stadt hinaus und freute sich am Freitag, dass in der Pfalz-Touristik ein Durchbruch für eine bessere Kooperation aller Pfälzerwald-Kommunen erzielt worden sei. „Wir werden strategisch neue Wege gehen“, kündigte er an.

Für Ex-Oberbürgermeister Matheis stellt die Jugendherberge einen großen Imagefaktor für die Stadt dar. Viele auswärtige Gäste seien begeistert von Pirmasens und Matheis hofft, dass diese Begeisterung auch die Selbstwahrnehmung der Pirmasenser bald zum Positiven ändern werde.

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