Pirmasens Jetzt stimmt die Abwehr

«RODALBEN.» Die FSG Hauenstein/Rodalben hat am Sonntagabend einen ganz wichtigen Erfolg in der Frauenhandball-Pfalzliga gefeiert. Nach dem 21:19 (8:8) gegen die HSG Landau/Land steuert das Team von Trainer Raphael Brunner dem Klassenverbleib entgegen.

Die erste Hälfte, insbesondere die Anfangsviertelstunde wurde geprägt von den beiden starken Abwehrreihen. Seit die FSG in einer 5-1-Deckung agiert, wirkt die Defensive sattelfester. „Endlich! Ich bin stolz, dass die Mannschaft jetzt die Abwehr spielt, die ich seit Beginn der Runde eingefordert habe“, sagte Brunner. Julia Neufeld warf die beiden einzigen FSG-Tore in den ersten 15 Minuten, in denen aber auch der Gegner nur dreimal jubelte. Diesem Ein-Tore-Rückstand liefen die Gastgeberinnen quasi vom Start weg hinterher. Beim 5:7 (25.) war Landau kurzzeitig auf zwei Tore weggezogen, doch Neufeld egalisierte den Rückstand mit zwei weiteren Treffern zum 7:7 (27.). Nach dem 8:8 durch Isabell Lynker wurden die Seiten getauscht. Bis dahin hatten die etwas griffiger agierenden Südwestpfälzerinnen viermal Pech mit Abschlüssen an die Torumrandung gehabt. Zudem ließen sie zwei von drei Strafwürfen ungenutzt. Nach dem Seitenwechsel übernahm die Brunner-Sieben aber schnell das Kommando. Lena Seibel markierte per Siebenmeter die erste FSG-Führung (9:8/32.). Nach dem 10:10 zog die Heimmannschaft durch Treffer von Laura Schwarz, Annalena Seibel und Neufeld auf 13:10 (37.) davon. Vor allem bei Seibels Treffer wurde deutlich, dass die Hauensteinerin gedankenschneller war als ihre Gegnerinnen. Der Ball, der in ihren Rücken gepasst wurde, schien schon verloren, doch Seibel schaltete schnell, griff nach dem Leder, das auf dem Weg zu den Gästen war, und verwertete mühelos gegen die düpierten Verteidigerinnen. Auch bei einigen haarsträubenden Ballverlusten der Gäste offenbarten sich Konzentrations- und Einstellungsmängel, die deren Trainer Roland Kästel letztlich auch als Grund für die „verdiente“ Niederlage anführte: „Hauenstein zeigte das größere Engagement, und wir waren auch zu abschlussschwach.“ Für die Vorentscheidung sorgte wieder Neufeld, die kämpferisch voranging, oft über außen die Eins-gegen-eins-Situationen suchte und sich torgefährlich präsentierte. Die zierliche Blondine, oft unscheinbar, hat in den vergangenen Wochen eine gute Entwicklung genommen und steht symbolisch für den jüngsten FSG-Aufwärtstrend. Zwar kam der Gegner nach den beiden Treffern zum 19:15 und 20:15 (51.) noch einmal näher, doch reichte es nicht mehr, um die Kurve zu bekommen. Dafür sorgte auch das Publikum, das gerade in der Schlussphase noch mal angestachelt wurde, als Schiedsrichter Benjamin Entenmann einige strittige Entscheidungen zugunsten der Gäste traf. Diese schwächten sich in der 58. Minute aber selbst, als die auch zuvor schon oft unglücklich agierende HSG-Leistungsträgerin Olga Roth Annalena Seibel im Gegenstoß regelwidrig bremste und dafür des Feldes verwiesen wurde. Brunner zeigte sich „sehr zufrieden mit dem, was wir uns vor allem in der zweiten Hälfte erarbeitet haben“. Brunner weiter: „Wir haben den Gegner aus dem Spiel genommen. Und wir haben endlich auch über den Kreis Tore erzielt. Als wir auf dem letzten Platz lagen, haben wir uns nochmals eingeschworen und seitdem richtig gute Spiele gemacht. Jetzt dürfen wir nicht überheblich werden. Es kommen noch zwei Endspiele, bei denen uns Julia Neufeld wegen eines Urlaubs leider fehlen wird.“ Mit 14:22 Punkten liegen die FSG-Frauen jetzt auf Rang sieben. Ihren Vorsprung auf die Abstiegsplätze haben sie bei noch vier ausstehenden Spielen auf drei Zähler ausgebaut. So spielten sie FSG Hauenstein/Rodalben: Dausch, Luisa Seibel (bei einem Siebenmeter) - von Gilgenheimb (2), Lena Seibel (4/3), Schwarz (2) - Annalena Seibel (3), Neufeld (8) – Isbrecht; Lynker (2), Hemmer, Redzepaj Spielfilm: 1:2 (5.), 2:3 (15), 5:7 (25.), 8:8 (Halbzeit), 13:10 (37.), 15:14 (42.), 20:15 (51.), 20:17 (52.), 21:19 (Ende) - Siebenmeter: 5/3 - 6/5 - Zeitstrafen: 3 - 2 - Rote Karte: Roth (58., Foulspiel) - Beste Spielerinnen: Annalena Seibel, Neufeld - Schönhöfer - Zuschauer: 70 - Schiedsrichter: Entenmann (Göllheim).

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