Pirmasens Grenadiermarkt: Familienstreit bislang ohne Folgen

Ob die in mehreren Videos festgehaltene Auseinandersetzung zwischen einer Mutter und ihrer Tochter auf dem Grenadiermarkt Konsequenzen haben wird, ist noch offen. Laut Polizei haben die Beteiligten kein Interesse daran, dass die Sache weiterverfolgt wird. Allerdings hat das Jugendamt noch ein Wort mitzureden.

Passanten hatten am ersten Septemberwochenende gefilmt, wie eine Mutter ihre 13-jährige Tochter auf dem Grenadiermarkt schlug und an den Haaren zog, und die Polizei gerufen. Eingeschritten waren die Zuschauer jedoch nicht (wir berichteten am 7. September). Der Fall ereignete sich sonntags vor dem Eingang zum Biergarten auf dem Messplatz. Wie Polizeisprecher Martin Sema erklärt, sind seine Kollegen noch mit dem Fall befasst; die Zweibrücker Staatsanwaltschaft sei noch nicht beteiligt. Laut Sema hat die Mutter eingeräumt, was in den Filmaufnahmen zu sehen ist: dass sie der Tochter eine Ohrfeige verpasste. Das Kind sei widerspenstig gewesen, und das gebe das Mädchen auch zu. Wie der Rest der Familie habe auch das Kind kein Interesse daran, dass der Fall weiterverfolgt wird, berichtet Sema im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Die Polizei hatte, wie in solchen Fällen üblich, das städtische Jugendamt eingeschaltet. Die Behörde wird laut Sema demnächst entscheiden, ob sie Strafantrag stellt. Hintergrund ist, dass bestimmte Delikte nur dann juristisch geahndet werden, wenn jemand Strafantrag stellt. Laut Sema geht es in diesem Fall um Körperverletzung, nicht um Misshandlung Schutzbefohlener, was zunächst im Raum gestanden hatte. Mehrere Leute hatten Filmaufnahmen von dem Vorfall ins Internet gestellt beziehungsweise dort verbreitet. Die Videos sind laut Sema inzwischen verschwunden. Der Polizeisprecher hatte nach dem Vorfall erklärt, das Geschehen zu filmen sei nicht verboten − wohl aber, die Aufnahmen ins Internet zu stellen. Nach seinen Worten wird die Polizei dieses Vergehen jedoch nicht weiterverfolgen.

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