Pirmasens Forst weist Vorwürfe zurück

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„Man sollte mit Beschwerden und Vorwürfen etwas vorsichtiger sein“, ging gestern Theodor Ringeisen, Leiter des Forstamtes Wasgau in Pirmasens-Erlenbrunn, bei einem Vor-Ort-Termin auf die Vorhaltungen von Michael Hoffmann ein. Das Hengsberger Ortsbeiratsmitglied hatte in der letzten Sitzung des Gremiums im Dezember massive „Kollateralschäden“ durch Holzerntearbeiten in der Hengsberger Gemarkung Sommerwald beklagt.

„Für uns ist die Maßnahme gut gelaufen. Das, was hier als massive Kollateralschäden bezeichnet wurde, sind für uns völlig normale Dinge, wie sie, wenn man wirtschaftet, eben vorkommen“, so Ringeisen. Und Forstrevierleiterin Thea Bernstein ergänzte: „Ich war bei der Maßnahme im November letzten Jahres mehrmals vor Ort und kann nur sagen: die Firma hat wirklich sehr gut gearbeitet. Das war wirklich nicht leicht. Man sieht ja, wie steil der Hang ist, wo der Wanderweg verläuft. Versuchen sie mal, das Holz ohne Schäden hier heraus zu bringen.“ Vier Punkte hatte Hoffmann angeführt, die seiner Meinung nach kritikwürdig sind: ein fehlendes sowie ein beschädigtes Geländer auf dem Weg über das Fehrbächel, ein durch tiefe und breite Reifenspuren fast unpassierbarer Weg auf einer Länge von mehreren hundert Metern, eine zerstörte kleine Hütte, von Jugendlichen einst gebaut, und eine Gefahrenstelle mitten in dem steilen markierten Wanderweg aus Richtung Hanfstraße, in dem jetzt ein Loch klafft. Das Loch entstand dadurch, dass wahrscheinlich bei den Baumrückarbeiten ein großer Felsbrocken aus dem Boden gerissen wurde. Wie Theo Ringeisen vor Ort erläuterte, sei das eine von zwei hölzernen Geländern prophylaktisch abgebaut worden, um es vor Zerstörung durch die Holzrückarbeiten zu bewahren. Es soll in den nächsten zwei Wochen wieder angebracht werden. Das Geländer auf der anderen Seite des Weges sei unbeschädigt. Denn, so Ringeisen, „wenn hier ein Stamm entlang gerückt worden wäre, würde das Geländer im Bach liegen.“ Von „beschädigt und lose“ könne keine Rede sein. Zu der kleinen Hütte, die vor Jahren von Jugendlichen gebaut worden war und laut Hoffmann durch die Arbeiten im Wald zerstört wurde, meinte der Forstamtsleiter: Der Zustand, den man jetzt hier sehe, sei bereits seit drei Jahren so. Zudem sei die Hütte illegal gewesen. Es wäre Sache der Stadt gewesen, sie zu beseitigen. Zu dem durch tiefe und breite Reifenspuren beschädigten Weg entlang des Fehrbächels sagte Revierleiterin Thea Bernstein: „Vor dieser Maßnahme war der Weg überhaupt nicht begehbar. Er war übermannshoch zugewachsen mit Brennnesseln und Brombeersträuchern. Da ist kein Mensch durchgekommen.“ Laut Ringeisen war es ein reiner Wirtschaftsweg, der seit Jahren nicht mehr genutzt wurde. Durch die Maßnahme sei er überhaupt erst wieder als Weg erkennbar. Ringeisen: „Das ist kein Wanderweg und kein Fahrweg und er führt er auch nirgendwo hin, es sei denn zu einem historischen Grenzstein. “ Der Wanderweg zwischen der Hanfstraße und dem Fehrbächel werde wieder hergerichtet, sobald es die Witterung zulasse. Das Loch im Weg, das durch den herausgerissenen Felsbrocken entstanden war, werde eingeebnet, so dass man problemlos an dem Felsbrocken vorbeigehen könne. Den Stein selbst können müde Wanderer als „Sitzbank“ nutzen. „Wenn’s mal ein bisschen emotional war, sehen sie es uns nach“, zog Ringeisen ein Fazit der Vor-Ort-Begehung. „Sie sehen daran, dass wir uns für die Sache engagieren.“ Dezernent Michael Schieler schloss die Exkursion im Wald mit den Sätzen: „Die Stadt ist ebenfalls engagiert. Wir werden die Wege wieder herrichten und im Frühjahr ist wieder alles in Ordnung, denke ich.“ |pt

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