Pirmasens Fataler Fehler von Jannik Nagel leitet Niederlage ein

Chance für FKP-Angreifer Erik Bischof, doch Gonsenheims Keeper Paul Simon wehrt ab. In der Mitte schaut Lars Hermann zu.
Chance für FKP-Angreifer Erik Bischof, doch Gonsenheims Keeper Paul Simon wehrt ab. In der Mitte schaut Lars Hermann zu.

«PIRMASENS.» Der SV Gonsenheim warf gestern in der Fußball-Verbandsligapartie beim FK Pirmasens II einen Schuss mehr Cleverness und Torgefahr in die Waagschale als sein Gastgeber. Der Oberliga-Absteiger aus Mainz profitierte bei seinem 2:1 (1:0)-Sieg zudem von Jannik Nagels kapitalem, zum ersten Tor führenden Abspielfehler, und das 2:0 durch Dominik Ahlbach fiel in die Kategorie „Traumtor“.

„Sehr ärgerlich, dass wir für ein gutes Spiel nicht belohnt wurden“, haderte FKP-Trainer Patrick Fischer insbesondere mit vier strittigen Strafraumsituationen, die allesamt keinen Strafstoß einbrachten. Die ersten 25 Minuten gehörten der jungen Pirmasenser Reserve, bei der mit Jan Lelle und Norman Klug nur zwei A-Junioren sowie Yannick Grieß als Feldspieler auf der Bank saßen. Grieß hatte seit seinem Fußbruch Ende Mai im Regionalliga-Aufstiegsspiel bei Bayern Alzenau pausiert, brannte auf einen ersten Einsatz. Stark die FKP-Innenverteidigung mit Yannick Osee (krankheitsbedingt zuletzt im Regionalligateam fehlend) und Frederik Eitel. Jan Luca Rebmann legte drei furiose Flankenläufe hin, tauchte dann aber unter. Dreimal kam Erik Bischof in Gonsenheims Strafraum zu Fall. Doch die Pfeife von Schiedsrichter Dorian Schurer blieb stumm. „Mir macht das Spaß, so zwischen den bulligen Innenverteidigern rumzuwuseln“, flachste Bischof nach der Partie. Doch ganz schnell wurde offenkundig, dass die Gäste aus der Landeshauptstadt mit Ahlbach den Denker und Lenker im Mittelfeld hatten und bei allen Standards brandgefährlich waren, weil sie die Kopfballduelle gewannen. Fehlerfrei FKP-Keeper Matthias Gize. Gegen den fein angespielten Khaled Abou Daya rettete er per Fußabwehr (32.). Den vielleicht spielentscheidenden Fehler beging Nagel. „Ich hatte zwei Gedanken. Zum Torwart zurück oder Spielaufbau, und der Spielaufbau ging in die Hose“, sagte der Pirmasenser Co-Spielertrainer, der danach der unglücklichste Spieler auf dem Feld war. Halil Yilmaz nutzte das Geschenk zum 0:1 (43.). Danach hatte der FKP Glück, dass Abou Daya gleich vier Einschussmöglichkeiten innerhalb von vier Minuten liegenließ. Nach einer Dreifach-Chance (53.) die zuletzt Eitel abblockte, setzte er nach Kopfballverlängerung von Ahlbach aus fünf Metern den Ball über die Latte (57.). Ansatzlos und aus 20 Metern exakt in den Torwinkel das 0:2 (61.) durch Ahlbach. „Da war nichts zu halten. Da haben wir nicht rechtzeitig rausgeschoben“, haderte FKP-Keeper Gize. Doch sein Team war ganz schnell wieder im Spiel. Yasin Özcelik erlief sich einen Pass, der durch die Schnittstelle in die Tiefe kam, und überlupfte SVG-Keeper Paul Simon – 1:2 (63.). Jetzt kam auch noch Pech dazu: Özcelik, Bischof, Eichhorn - drüber (65.). Flanke Rebmann, Özcelik will mit der Brust annehmen, doch der Ball springt zu weit nach vorne, SVG-Keeper Simon ist da (67.). Auf der Gegenseite dribbelt sich der eingewechselte Ex-Pirmasenser Luigi Canizzo zur Grundlinie durch, doch seine Hereingabe geht ins Leere (78.). Das wäre ganz großes Kino gewesen, wenn Grieß, gerade für Nagel eingewechselt, seine einzige Torraumszene gleich zum 2:2 genutzt hätte. Doch er war zu überrascht, dass der Ball zu ihm kam und setzte diesen aus sieben Metern übers Tor (79.). „Man hat heute schon gemerkt, dass Gonsenheim eine Mannschaft mit oberligaerfahrenen Spielern hat. In den entscheidenden Szenen waren die cleverer als wir“, war der hoch aufgeschossene Windsberger aber froh, nach langer Verletzung „mal wieder auf dem Platz gestanden zu haben“. So spielten sie FK Pirmasens II: Gize - Neufang, Eitel, Osee, Valentini - Nagel (70. Grieß), Brenner - Özcelik, Eichhorn, Rebmann - Bischof.

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