Pirmasens Eschrich: „Stadtspitze lehnt sich für Ausbeuterkonzern aus dem Fenster“

Rund 400 Arbeitsplätze könnten in dem Logistikzentrum am Steitzhof bei Zweibrücken entstehen.
Rund 400 Arbeitsplätze könnten in dem Logistikzentrum am Steitzhof bei Zweibrücken entstehen.

Die Pirmasenser Stadtspitze begrüßt die Ansiedlung eines Logistikzentrums von Amazon in der Nähe des Zweibrücker Outlets. Dieses Befürworten wiederum kritisiert Frank Eschrich, Kreisvorsitzender der Linken.

Die Stadtspitze hofft auf viele Arbeitsplätze für Langzeitarbeitslose durch den Mieter Amazon. Frank Eschrich, Kreis- und Stadtratsfraktionsvorsitzender der Linken, hingegen kritisiert den Konzern als Arbeitgeber: „Jeff Bezos gehört zu den schlimmsten Arbeitgebern dieser Welt. Auf dem Rücken seiner Beschäftigten hat er ein milliardenschweres Firmenimperium aufgebaut, das sich jeder Kontrolle entzieht. Bei Amazon gibt es keine Tarifverträge, mit Gewerkschaften wird nicht verhandelt, die Mitarbeiter werden lückenlos überwacht. Gezahlt werden Hungerlöhne, Arbeitsschutz existiert nicht und es herrscht ein System der Unterdrückung und Angst.“ Kürzlich habe Bezos seinen Beschäftigten das Tragen von Corona-Schutzmasken verboten, um Pausenzeiten einzusparen.

„B10-Ausbau forciert“

„Der Amazon-Konzern zahlt so gut wie keine Steuern, nutze aber jeden Vorteil, der von willfährigen Politikern eingeräumt wird“, kritisiert Eschrich weiter. „Dass sich die Pirmasenser Stadtspitze über die Ansiedlung dieses Ausbeuterkonzerns freut, ist zutiefst beschämend. Für die Aufhübschung der Arbeitslosenstatistik ist anscheinend jeder Drecksjob noch gut genug, gerade für die Langzeitarbeitslosen, wie die Stadtspitze betont.“ Aus Sicht der Stadtspitze seien auch „täglich 1000 Lkw mehr auf der Straße begrüßenswert“, meint Eschrich. Damit werde der B10-Ausbau forciert.

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