Pirmasens Erste Pleite zum Auftakt der Saar-Spitzenspiele

SPIESEN-ELVERSBERG. Statt Erster gegen Zweiten heißt’s kommenden Samstag eben umgekehrt: Die Tabellenführung ist der SC Hauenstein seit gestern los. Mit einem 2:1 (1:1) hat die SV Elversberg II gestern Borussia Neunkirchen Schützenhilfe geleistet und die SCH-Truppe erstmals in dieser Oberliga-Saison mit leeren Händen vom Feld schleichen lassen. „Kein Beinbruch“, fand aber SCH-Sportchef Heiko Magin. Abhaken, nach vorn schauen.

Nach vorn eilen war zuvor 90 Minuten lang Trumpf auf dem Kunstrasen neben der Stadion-Baustelle an der „Kaiserlinde“. „Das war heute wirklich ein Spitzenspiel“, fand SCH-Trainer Sascha Hildmann. Temporeich und packend ging’s zu, vor allem in Hälfte zwei. Als die letzten Minuten liefen, eilte auch Sebastian Grub nach vorn. Schaden im Strafraum der Spielvereinigung anzurichten, das gelang dem Keeper aber nicht mehr. Er selbst hatte indes einiges an Flurschaden an seinem angestammten Arbeitsplatz verhindert. „Da hat uns der ,Grubi’ klasse im Spiel gehalten“, zollte Kevin Schwehm der neuen Nummer eins dickes Lob. An den beiden Neuen lag es gestern nicht. Überhaupt: „Kein Vorwurf, an niemanden“, beschied Magin. Keinesfalls als Entschuldigung sollte herhalten, dass im Team der Elversberger U23 immerhin fünf Akteure aus dem Regionalliga-Kader standen – inklusive des gerade erst verpflichteten Keepers Kevin Fend. „Fußball ist ja keine Sache der Aufstellung, sondern der Einstellung. Und die hat bei den Spielern von oben gestimmt“, meinte Magin. Einem Irrwisch gleich hatte Frederic Kyereh in mancher Szene agiert. Mann, ist der 20-Jährige schnell! Tim Bauer kann ein Lied davon singen: Er sah nur noch Hacken, die sich immer weiter entfernten, als Kyereh in Minute 28 nach Murat Adiguezels Pass in die Tiefe davonstob und überlegt zum 1:0 einlochte. „So was hab’ ich ja noch nicht erlebt“, rätselte Grub über das seltsame Stellungsspiel von Schiedsrichter Manuel Biesemann vorm 2:1. Der hatte sich inmitten des Pulks herumgetrieben und die Hauensteiner in der Vorwärtsbewegung gestoppt. Stattdessen ging die Post in die andere Richtung ab. Sie spielten verdammt schnell, die Gastgeber. Ruckzuck ging’s, das Leder lief flott über drei Stationen, Marc Groß nagelte den Ball unter die Latte. Da war Grub völlig chancenlos. Klasse aber, wie der Ex-Salmrohrer zuvor dreimal pariert und einen früheren Rückstand verhindert hatte. „Wir waren da etwas offen“, formulierte Grub diplomatisch. Den Ausgleich hatte – mit „Doppelkopf“ – Simon Bundenthal erzielt. Kevin Selzer hatte von links außen an der Mittellinie einen Freistoß auf den Kopf des Innenverteidigers serviert. Fend parierte, den Abpraller aber erwischte Bundenthal ebenfalls. Auch hinten machte er seine Sache weitestgehend gut. „Der Trainer hat gemeint, er passt besser zu SVE-Stürmer Murat Adiguezel. Simon hat prima trainiert, und außerdem hat Daniel Klück auf Kunstrasen etwas Probleme“, begründete Magin den Wechsel in der Innenverteidigung. Nächsten Samstag steigt nun das Duell der punktgleichen Spitzenreiter. Borussia Neunkirchen kommt dank fünf Treffern mehr als Primus. Was der SCH bei Teil zwei der „Saar-Festspiel-Trilogie“ (Teil drei führt zum Tabellenfünften Wiesbach) erwartet, ist für Schwehm klar: „Da sollten’s dann schon drei Punkte sein.“

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