Pirmasens Ergebnis einen Tag später korrigiert

«THALEISCHWEILER-FRÖSCHEN.» 9:14 lautete am Samstagabend der Endstand im Spitzenkampf der Rhein-Pfalz-Liga zwischen den Ringern des AC Thaleischweiler und dem ASV Mainz 88 II. Am Sonntag wurde daraus ein 13:13. Denn dem Tabellenführer aus der Landeshauptstadt wurde nachträglich der knappe Sieg von Ruben Härle gegen Fabian Schneller und damit ein Teampunkt aberkannt. Schneller bekam die vollen vier Mannschaftspunkte.

Härle hatte bereits am Freitag für die Bundesligamannschaft der 88er gekämpft und war daher einen Tag später in der Rhein-Pfalz-Liga nicht einsatzberechtigt. ACT-Vorsitzender Reiner Kaufmann hatte dies am Samstag bereits – zunächst erfolglos – bei Kampfrichter Viktor Schwab moniert. „Er hätte nach den Regeln gar nicht kämpfen dürfen“, kritisierte Kaufmann die Entscheidung Schwabs, den Kampf überhaupt zu werten. Schwab seinerseits verwies auf die endgültige Entscheidung durch den Ligaleiter. Durch das Unentschieden bleibt Thaleischweiler einen Minuspunkt hinter Mainz auf Rang zwei. Mainz hat noch zwei Kämpfe: nächsten Samstag bei der auf Rang vier liegenden ASV Pirmasens und eine Woche später beim Tabellendritten Friesenheim. Thaleischweiler muss noch dreimal ran. In besagtem Duell in der 71-Kilo-Freistilklasse lag ACT-Kämpfer Schneller zu Beginn vorne, nach sechs Minuten stand es 4:4. Härle wurde zunächst zum Sieger erklärt, weil er die höhere Wertung gemacht hatte. Die ersten vier Punkte für Thaleischweiler erkämpfte Adrian Woloch im griechisch-römischen Stil (bis 47 Kilo). Der 29-Jährige führte vor 120 Zuschauern zur Halbzeit bereits mit 9:2, ehe er Marlon Aaron Vinson nach gut fünf Minuten schulterte. „Es ist schwer, gegen einen zu ringen, der einen Kopf größer ist als du selbst“, resümierte der 1,53 Meter kleine und doch ganz große Woloch. Janik Kiefer (16) wurde in der 130-Kilo-Freistilklasse nach nur zwölf Sekunden vom Mainzer Abdallh Karem (24) geschultert. Kiefers Bruder Fabian hielt in der 95-Kilo-Klasse griechisch-römisch gegen Bundesligaringer Ashot Albayrak 48 Sekunden durch, dann lag auch er auf den Schultern. Mit Bedacht ging in der 66-Kilo-Klasse griechisch-römisch Kevin Miller gegen den ebenfalls bundesligaerfahrenen Iosif Shahbazyan zu Werke. In der Halbzeit führte der Pirmasenser sogar mit 1:0. Am Ende hieß es 2:2-unentschieden, doch weil Shabhazyan die letzte Wertung gemacht hatte, ging der Teampunkt an ihn. „Niko, Niko!“ hallte es beim Kampf von Nikolaus Hecht gegen Mahdi Faizi (Freistil bis 81 Kilo) durch die Athletenhalle. ACT-Routinier Hecht behielt durch einen 7:5-Punktsieg seine weiße Weste. Wie entfesselt kämpfte ACT-Athlet Max Bondar im letzten Duell des Abends. Der 18-Jährige wusste, dass er vier Punkte holen muss, damit sein Team insgesamt noch ein Unentschieden erreichen kann. Nach sechs Sekunden führte der 1,88 Meter große Bondar schon 6:0. Nach nicht einmal vier Minuten stand es 18:0. Der technisch überlegene Punktsieg und damit vier Teamzähler waren gesichert. „So soll Ringen sein!. Die Jungs haben alles gegeben, die Zuschauer kamen voll auf ihre Kosten“, sagte ACT-Trainer Volker Busch. Auch Gästetrainer Amin Kondakji geriet ins Schwärmen: „Es war einfach ein toller Ringerabend mit spannenden Kämpfen.“ Kampfprotokoll AC Thaleischweiler - ASV Mainz 88 II 9:14. 57 kg griechisch-römisch (gr): Adrian Woloch - Marlon Vinson: Woloch Schultersieger nach 5:06 min (Stand: 4:0); 130 kg Freistil (F): Janik Kiefer - Abdallh Karem: Karem Schultersieger nach 12 sec (4:4); 61 kg F: Patrick Schüle - Ashot Shahbazyan: Shahbazyan techn.-überlegener 16:0-Sieger nach 1:57 min (4:8); 96 kg gr: Fabian Kiefer - Ashot Albayrak: Albayrak Schultersieger nach 48 sec (4:12); 66 kg gr: Kevin Miller - Iosif Shahbazyan 2:2: Shahbazyan Sieger aufgrund letzter Wertung (4:13); 81 kg F: Nikolaus Hecht - Mahdi Faizi: Hecht 7:5-Sieger (5:13); 71 kg F: Fabian Schneller - Ruben Härle 4:4: Härle Sieger aufgrund höherer Einzelwertung (5:14); 75 kg gr: Max Bondar - Ernest Tamrazov: Bondar technisch überlegener 18:0-Sieger nach 3:49 min (9:14).